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Auction archive: Lot number 6233

Hofmann, Ludwig von

Estimate
€20,000
ca. US$23,815
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 6233

Hofmann, Ludwig von

Estimate
€20,000
ca. US$23,815
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Arkadische Szene. Öl auf Leinwand. 78 x 65,5 cm. Unten rechts monogrammiert (ligiert) "LvH". Wohl um 1920. Mit seinem künstlerischen Schaffen gehört Ludwig von Hofmann zu den entscheidenden Impulsgebern der Avantgarde um 1900. Zunächst in Berlin und Italien tätig, folgte er 1903 einem Ruf an die großherzogliche Kunstschule in Weimar, wo er sich im fortschrittlichen Kreis Intellektueller und Künstler um Harry Graf Kessler bewegte, die mit dem Konzept eines „Neuen Weimar“ die Stadt als geistig-kulturelles Zentrum des Reichs zu etablieren suchten. Ab 1916 setzte Hofmann seine Lehrtätigkeit in Dresden fort und hier dürfte auch unser Gemälde entstanden sein. Es veranschaulicht, dass sich der Künstler auch in seiner reifen Schaffenszeit nach wie vor arkadischen Sujets mit harmonischen Menschengemeinschaften in paradiesischer Umgebung widmete - einem Thema, dem er 1889/90 in seiner Jugend in Paris vermittelt durch das Werk Puvis de Chavannes‘ begegnet war. In stets neuen Prägungen zieht es sich durch das gesamte Werk. Die Härte der Kriegsjahre und der Kontrast zur träumerischen Idyllen-Thematik veranlassten Hofmann dazu, sich an neuen künstlerischen Lösungen zu versuchen. Davon zeugt die 1919 erschienene Mappe „Rhythmen“ und nicht zuletzt das vorliegende Werk, in dem die Auseinandersetzung mit expressiven Tendenzen rund um die Reduzierung der Formsprache spürbar wird. Eine stilisierende Neigung, die sich bereits in Hofmanns Wandgestaltungen bemerkbar gemacht hatte, avanciert hier zum bestimmenden Gestaltungsprinzip. Mensch und Natur sind als große Flächen in kräftigen Farben aufgefasst, die vage angedeutete Umgebung löst sich in Grün und Braun auf. Die auf das Notwendigste reduzierte Ausformulierung der jungen Körper beschränkt sich auf weiche, rhythmische Konturlinien und sparsame Schatten für die Binnenmodellierung: „Ludwig von Hofmann hatte den nackten Menschen verinnerlicht, sah ihn im Geiste stets vor sich und traf immer auf Anhieb die richtigen Proportionen und die charakteristischen Konturen einer jeden Körperhaltung und Bewegung“ (Hans H. Hofstätter: „Symbolismus und Jugendstil im Werk von Ludwig von Hofmann“, in: Ludwig von Hofmann (1861-1945). Arkadische Utopien, Ausst.Kat. Institut Mathildenhöhe, Darmstadt 2005, S. 66). Ausstellung: Berliner Kunstherbst 2002, Museum Zitadelle Berlin Spandau, Nr. 1025 (lt. rückseitigem Etickett).

Auction archive: Lot number 6233
Auction:
Datum:
26 Nov 2020
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Arkadische Szene. Öl auf Leinwand. 78 x 65,5 cm. Unten rechts monogrammiert (ligiert) "LvH". Wohl um 1920. Mit seinem künstlerischen Schaffen gehört Ludwig von Hofmann zu den entscheidenden Impulsgebern der Avantgarde um 1900. Zunächst in Berlin und Italien tätig, folgte er 1903 einem Ruf an die großherzogliche Kunstschule in Weimar, wo er sich im fortschrittlichen Kreis Intellektueller und Künstler um Harry Graf Kessler bewegte, die mit dem Konzept eines „Neuen Weimar“ die Stadt als geistig-kulturelles Zentrum des Reichs zu etablieren suchten. Ab 1916 setzte Hofmann seine Lehrtätigkeit in Dresden fort und hier dürfte auch unser Gemälde entstanden sein. Es veranschaulicht, dass sich der Künstler auch in seiner reifen Schaffenszeit nach wie vor arkadischen Sujets mit harmonischen Menschengemeinschaften in paradiesischer Umgebung widmete - einem Thema, dem er 1889/90 in seiner Jugend in Paris vermittelt durch das Werk Puvis de Chavannes‘ begegnet war. In stets neuen Prägungen zieht es sich durch das gesamte Werk. Die Härte der Kriegsjahre und der Kontrast zur träumerischen Idyllen-Thematik veranlassten Hofmann dazu, sich an neuen künstlerischen Lösungen zu versuchen. Davon zeugt die 1919 erschienene Mappe „Rhythmen“ und nicht zuletzt das vorliegende Werk, in dem die Auseinandersetzung mit expressiven Tendenzen rund um die Reduzierung der Formsprache spürbar wird. Eine stilisierende Neigung, die sich bereits in Hofmanns Wandgestaltungen bemerkbar gemacht hatte, avanciert hier zum bestimmenden Gestaltungsprinzip. Mensch und Natur sind als große Flächen in kräftigen Farben aufgefasst, die vage angedeutete Umgebung löst sich in Grün und Braun auf. Die auf das Notwendigste reduzierte Ausformulierung der jungen Körper beschränkt sich auf weiche, rhythmische Konturlinien und sparsame Schatten für die Binnenmodellierung: „Ludwig von Hofmann hatte den nackten Menschen verinnerlicht, sah ihn im Geiste stets vor sich und traf immer auf Anhieb die richtigen Proportionen und die charakteristischen Konturen einer jeden Körperhaltung und Bewegung“ (Hans H. Hofstätter: „Symbolismus und Jugendstil im Werk von Ludwig von Hofmann“, in: Ludwig von Hofmann (1861-1945). Arkadische Utopien, Ausst.Kat. Institut Mathildenhöhe, Darmstadt 2005, S. 66). Ausstellung: Berliner Kunstherbst 2002, Museum Zitadelle Berlin Spandau, Nr. 1025 (lt. rückseitigem Etickett).

Auction archive: Lot number 6233
Auction:
Datum:
26 Nov 2020
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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