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Auction archive: Lot number 193

Giovanni Francesco Barbieri gen. il Guercino

Estimate
€250,000
ca. US$278,738
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 193

Giovanni Francesco Barbieri gen. il Guercino

Estimate
€250,000
ca. US$278,738
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

und Werkstatt - David mit dem Haupt des Goliath
und Werkstatt - David mit dem Haupt des Goliath. Nach 1650. Öl auf Leinwand. 120 x 102 cm (47,2 x 40,1 in). Mit prunkvollem Goldrahmen. [CB]. Mit einer schriftlichen Expertise von Nicholas Turner vom 16. April 2015. PROVENIENZ: Privatbesitz Berlin. LITERATUR: Vgl. Luigi Salerno, I dipinti del Guercino, Rome 1988, Nr. 272 (für die Tokio-Version). Giovanni Francesco Barbieri genannt il Guercino (der Schielende) wird 1591 in Cento bei Ferrara geboren. Nach erstem Zeichenunterricht bei Paolo Zagnoni wird er 1607 in die Werkstatt von Benedetto Gennari d.Ä. aufgenommen. Nach dessen Tod 1610 übernimmt der erst 19-jährige Guercino die Werkstatt und erhält in den folgenden Jahren, vermittelt durch seinen Mäzen Padre Antonio Mirandola, zahlreiche Aufträge für die Ausgestaltung von Kirchen und Palästen in Cento. Bereits um 1617 findet Guercino zu seinem charakteristischen frühen Malstil. Dieser ist geprägt von einem gesteigertem Naturalismus und sehr starken Hell-Dunkel-Kontrasten, dem Chiaroscuro. Eine Auswahl hervorragender anatomischer Detailzeichnungen Guercinos wird 1619 von Oliviero Gatti auf 22 Tafeln gestochen und im Sinne einer didaktischen Zeichenlehre publiziert. Bereits 1620 wird Guercino mit dem Titel des Cavaliere geehrt. Als der Erzbischof von Bologna, Alessandro Ludovisi, 1621 zum Papst gewählt wird, beruft er Guercino nach Rom. Hier entstehen in kurzer Zeit zwei seiner wichtigsten Werke: das berühmte Deckenfresko der „Aurora“ im Casino Ludovisi auf dem Monte Pincio sowie im Frühjahr 1623 das Altargemälde der Heiligen Petronilla für den Petersdom. Beide zählen zu den Hauptwerken des römischen realistisch-illusionistischen Barock. Nach dem Tod Papst Gregor XV. kehrt Guercino im Sommer 1623 nach Cento zurück und bevorzugt nunmehr deutlich beruhigte und klarer definierte Bildkompositionen. Als fest etablierter und überaus erfolgreicher Künstler erhält er den Auftrag für die Kuppelfresken der Kathedrale von Piacenza und arbeitet für verschiedenste Auftraggeber des italienischen Adels und der römischen Kirche. 1642 siedelt Guercino nach Bologna über. Er erfährt über Jahrzehnte hinweg allgemeine Anerkennung und ist bis ins hohe Alter künstlerisch äußerst produktiv. 1666 stirbt Guercino in Bologna. Das Bildthema "David mit dem Haupt des Goliath" entspricht einem Gemälde, das unter dem Datum des 12. Oktobers 1650 im "Libro dei Conti" vermerkt ist, dem Auftragsbuch Guercinos, das von 1629 bis 1666 penibel von seinem Bruder Paolo Antonio Barbieri geführt wird. Demnach fertigt der Meister für den Auftraggeber Signore Lodovico Fermi aus Piacenza eine "Meza Figura del divide con la Testa di Golia Gigante" (vgl. Barbara Ghelfi, Il libro dei conti del Guercino, Nuova Alfa, 1997, S. 149, Nr. 430). Dieses für Fermi angefertigte Gemälde befand sich lange Zeit in den Trafalgar Galleries in London, heute ist es im Besitz des National Museum of Western Art in Tokio. Wie allgemein üblich wiederholt auch Guercino bereits seit etwa 1620 seine erfolgreichen Bildthemen, jedoch ist keine einzige dieser Wiederholungen und Varianten in seinem Auftragsbuch erwähnt. Je nach Wichtigkeit und Einfluss des Auftraggebers führt der Künstler die Wiederholungen komplett eigenhändig aus, oder aber er fertigt die künstlerisch schwierigsten Passagen von Gesichtern und Händen, während seine Mitarbeiter die Arbeit vollenden. Zu dem hier angebotenen Gemälde schreibt Nicholas Turner: "[..] passages where the master must have intervened include many sections of the figure of David, for example David’ hands, with the anatomical construction of the right hand in my opinion superior to that of the ex-Trafalgar Galleries/Tokyo version, and most if not all of the head of Goliath. The differentiation in color and tone of the drapery also seems more accomplished. Another feature that shows the present picture was destined for an important client is the presence of lapis lazuli pigment in the sky." [CB]. ca. 16.09 h +/- 20 Min. Besteuerung: differenz- oder regelbesteuert

Auction archive: Lot number 193
Auction:
Datum:
22 May 2015
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

und Werkstatt - David mit dem Haupt des Goliath
und Werkstatt - David mit dem Haupt des Goliath. Nach 1650. Öl auf Leinwand. 120 x 102 cm (47,2 x 40,1 in). Mit prunkvollem Goldrahmen. [CB]. Mit einer schriftlichen Expertise von Nicholas Turner vom 16. April 2015. PROVENIENZ: Privatbesitz Berlin. LITERATUR: Vgl. Luigi Salerno, I dipinti del Guercino, Rome 1988, Nr. 272 (für die Tokio-Version). Giovanni Francesco Barbieri genannt il Guercino (der Schielende) wird 1591 in Cento bei Ferrara geboren. Nach erstem Zeichenunterricht bei Paolo Zagnoni wird er 1607 in die Werkstatt von Benedetto Gennari d.Ä. aufgenommen. Nach dessen Tod 1610 übernimmt der erst 19-jährige Guercino die Werkstatt und erhält in den folgenden Jahren, vermittelt durch seinen Mäzen Padre Antonio Mirandola, zahlreiche Aufträge für die Ausgestaltung von Kirchen und Palästen in Cento. Bereits um 1617 findet Guercino zu seinem charakteristischen frühen Malstil. Dieser ist geprägt von einem gesteigertem Naturalismus und sehr starken Hell-Dunkel-Kontrasten, dem Chiaroscuro. Eine Auswahl hervorragender anatomischer Detailzeichnungen Guercinos wird 1619 von Oliviero Gatti auf 22 Tafeln gestochen und im Sinne einer didaktischen Zeichenlehre publiziert. Bereits 1620 wird Guercino mit dem Titel des Cavaliere geehrt. Als der Erzbischof von Bologna, Alessandro Ludovisi, 1621 zum Papst gewählt wird, beruft er Guercino nach Rom. Hier entstehen in kurzer Zeit zwei seiner wichtigsten Werke: das berühmte Deckenfresko der „Aurora“ im Casino Ludovisi auf dem Monte Pincio sowie im Frühjahr 1623 das Altargemälde der Heiligen Petronilla für den Petersdom. Beide zählen zu den Hauptwerken des römischen realistisch-illusionistischen Barock. Nach dem Tod Papst Gregor XV. kehrt Guercino im Sommer 1623 nach Cento zurück und bevorzugt nunmehr deutlich beruhigte und klarer definierte Bildkompositionen. Als fest etablierter und überaus erfolgreicher Künstler erhält er den Auftrag für die Kuppelfresken der Kathedrale von Piacenza und arbeitet für verschiedenste Auftraggeber des italienischen Adels und der römischen Kirche. 1642 siedelt Guercino nach Bologna über. Er erfährt über Jahrzehnte hinweg allgemeine Anerkennung und ist bis ins hohe Alter künstlerisch äußerst produktiv. 1666 stirbt Guercino in Bologna. Das Bildthema "David mit dem Haupt des Goliath" entspricht einem Gemälde, das unter dem Datum des 12. Oktobers 1650 im "Libro dei Conti" vermerkt ist, dem Auftragsbuch Guercinos, das von 1629 bis 1666 penibel von seinem Bruder Paolo Antonio Barbieri geführt wird. Demnach fertigt der Meister für den Auftraggeber Signore Lodovico Fermi aus Piacenza eine "Meza Figura del divide con la Testa di Golia Gigante" (vgl. Barbara Ghelfi, Il libro dei conti del Guercino, Nuova Alfa, 1997, S. 149, Nr. 430). Dieses für Fermi angefertigte Gemälde befand sich lange Zeit in den Trafalgar Galleries in London, heute ist es im Besitz des National Museum of Western Art in Tokio. Wie allgemein üblich wiederholt auch Guercino bereits seit etwa 1620 seine erfolgreichen Bildthemen, jedoch ist keine einzige dieser Wiederholungen und Varianten in seinem Auftragsbuch erwähnt. Je nach Wichtigkeit und Einfluss des Auftraggebers führt der Künstler die Wiederholungen komplett eigenhändig aus, oder aber er fertigt die künstlerisch schwierigsten Passagen von Gesichtern und Händen, während seine Mitarbeiter die Arbeit vollenden. Zu dem hier angebotenen Gemälde schreibt Nicholas Turner: "[..] passages where the master must have intervened include many sections of the figure of David, for example David’ hands, with the anatomical construction of the right hand in my opinion superior to that of the ex-Trafalgar Galleries/Tokyo version, and most if not all of the head of Goliath. The differentiation in color and tone of the drapery also seems more accomplished. Another feature that shows the present picture was destined for an important client is the presence of lapis lazuli pigment in the sky." [CB]. ca. 16.09 h +/- 20 Min. Besteuerung: differenz- oder regelbesteuert

Auction archive: Lot number 193
Auction:
Datum:
22 May 2015
Auction house:
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Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
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+49 (0)89 552440
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