Auction archive: Lot number 41

Römischer Eisenhelm, trajanisch, frühes 2. Jhdt. n. Chr.

Reserve
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 41

Römischer Eisenhelm, trajanisch, frühes 2. Jhdt. n. Chr.

Reserve
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Helm vom Typus Weisenau mit halbkugeliger Kalotte, die in der hinteren Hälfte ca. 3,5 cm tief nach unten ausgezogen ist und dort vier von innen nach außen gedrückte, waagrechte Rippen aufweist. Darunter der leicht schräg nach unten gezogene, breite Nackenschirm, der, gleichfalls von innen nach außen gedrückt, nahe der Kalotte eine weitere Rippe aufweist, gefolgt von je zwei aufeinander folgenden Bögen in der linken und rechten Hälfte des Nackenschirms. Zwei seichte Ausschnitte für die oberen Ohrenkante in der Kalotte direkt vor dem Übergang zum Nackenschirm. Die Ohrenausschnitte und die hinten tiefergezogene Kalotte am Rand mit Nietlöchern versehen, die zur Befestigung von Beschlägen zum Schutz der Ohren dienten und senkrecht von der Kalotte abstehend Randleisten rings um den Ohrenausschnitt hatten. In den Nietlöchern (je drei auf jeder Seite) noch teilweise bronzene Nieten erhalten. Das vordere dritte Loch diente zugleich zur Befestigung eines breiten, flachen Bronzebandes rings um den unteren Rand der vorderen Kalottenhälfte. Ein kleiner Teil dieses Bronzebandes mit von innen her gepunzter Buckelzier noch auf der linken Helmseite erhalten. Oberhalb der Stirn in linker und rechter Hälfte der Kalotte die für diesen Helmtyp typischen, flügelartig geschwungenen Rippen, je vier übereinander. Der Helm wurde sekundär in antiker Zeit mit zwei massiven, gekreuzten Eisenbügeln versehen, die an den abgeplatteten Enden mit der Kalotte durch Eisennieten verbunden sind. Der Querbügel ist dabei über die Enden des "Flügeldekors" oberhalb der Stirn gelegt. Derartige Bügel sind aufgrund entsprechender Fundvorkommen als Innovation während der Zeit der Dakerkriege interpretiert worden, um die Kalotte gegen spezifische Waffeneinwirkungen zu schützen (u.a. wurde die dakische Falx, ein langes, sichelartiges Schwert, ins Spiel gebracht, das mit seinem gebogenen, spitzen Ende auch die Eisenkalotten punktuell durchschlagen konnte). Zahlreiche Helme seien während der Dakerfeldzüge mit dieser Vorrichtung nachgerüstet worden. Der Helm hat weiterhin je einen Bronzeniet in der Mitte der vier Segmente der Kalotte, die durch die Kreuzbügel entstanden sind, und in den vorderen Enden des Nackenschirms. Diese dienten wohl der Befestigung von Bronzebeschlägen, wie sie bei späteren Varianten der Helme vom Typ Weisenau vorkommen. Die Beschläge selbst sind nicht mehr erhalten. Eine Schlaufe aus Eisenband in der Mitte des Nackenschirms am äußeren Rand diente wohl zur Aufhängung des Helms, ähnlich wie Tragebügel, die von anderen Helmen her bekannt sind. Vor den Ohrenausschnitten sind auf der Innenseite ehemals zwei nach oben spitz zulaufende Eisenblechschlaufen mit zwei Nieten befestigt, von denen nur die linke erhalten ist. In dieser steckt noch eine Achse, um die einst das vordere und hintere Ende einer Wangenklappe umgebördelt war, um mit der Blechschlaufe ein Scharnier zu bilden. Der Helm lässt sich u.a. gut mit Exemplaren aus Hebron und Theilenhofen vergleichen, die ähnliche Merkmale aufweisen. Ob der Helm jemals über einen waagrechten Stirnbügel verfügte, wie er bei früheren Exemplaren dieses Typs üblich ist, darf bezweifelt werden. Wahrscheinlich hatte er eher wie der Theilenhofener Helm nur ein bronzenes, flaches Stirnband, zumal der Längsbügel beim hier vorgestellten Helm vorne weit nach unten bis nahe an die Stirn gezogen ist (beim Helm von Hebron mit waagrechten Stirnbügel endet der Längsbügel deutlich vorher im oberen Teil der Kalotte, allerdings auch beim Theilenhofener Helm). Sehr gut erhaltener römischer Helm des frühen 2. Jahrhunderts n. Chr. mit vielen interessanten technischen Merkmalen. Die hier noch eher improvisierten Kreuzbügel stehen am Anfang einer Entwicklung, die schließlich zu den serienmäßig produzierten Helmen vom Typus Niederbieber mit massiven, ungleich höher aufragenden Kreuzbügeln führt. Abgesehen von den fehlenden Wangenklappen hervorragend erhaltener und fachmännisch restaurierter Eisenhelm mit nur minimalen Ergänzungen. Länge 33

Auction archive: Lot number 41
Auction:
Datum:
Auction house:
Beschreibung:

Helm vom Typus Weisenau mit halbkugeliger Kalotte, die in der hinteren Hälfte ca. 3,5 cm tief nach unten ausgezogen ist und dort vier von innen nach außen gedrückte, waagrechte Rippen aufweist. Darunter der leicht schräg nach unten gezogene, breite Nackenschirm, der, gleichfalls von innen nach außen gedrückt, nahe der Kalotte eine weitere Rippe aufweist, gefolgt von je zwei aufeinander folgenden Bögen in der linken und rechten Hälfte des Nackenschirms. Zwei seichte Ausschnitte für die oberen Ohrenkante in der Kalotte direkt vor dem Übergang zum Nackenschirm. Die Ohrenausschnitte und die hinten tiefergezogene Kalotte am Rand mit Nietlöchern versehen, die zur Befestigung von Beschlägen zum Schutz der Ohren dienten und senkrecht von der Kalotte abstehend Randleisten rings um den Ohrenausschnitt hatten. In den Nietlöchern (je drei auf jeder Seite) noch teilweise bronzene Nieten erhalten. Das vordere dritte Loch diente zugleich zur Befestigung eines breiten, flachen Bronzebandes rings um den unteren Rand der vorderen Kalottenhälfte. Ein kleiner Teil dieses Bronzebandes mit von innen her gepunzter Buckelzier noch auf der linken Helmseite erhalten. Oberhalb der Stirn in linker und rechter Hälfte der Kalotte die für diesen Helmtyp typischen, flügelartig geschwungenen Rippen, je vier übereinander. Der Helm wurde sekundär in antiker Zeit mit zwei massiven, gekreuzten Eisenbügeln versehen, die an den abgeplatteten Enden mit der Kalotte durch Eisennieten verbunden sind. Der Querbügel ist dabei über die Enden des "Flügeldekors" oberhalb der Stirn gelegt. Derartige Bügel sind aufgrund entsprechender Fundvorkommen als Innovation während der Zeit der Dakerkriege interpretiert worden, um die Kalotte gegen spezifische Waffeneinwirkungen zu schützen (u.a. wurde die dakische Falx, ein langes, sichelartiges Schwert, ins Spiel gebracht, das mit seinem gebogenen, spitzen Ende auch die Eisenkalotten punktuell durchschlagen konnte). Zahlreiche Helme seien während der Dakerfeldzüge mit dieser Vorrichtung nachgerüstet worden. Der Helm hat weiterhin je einen Bronzeniet in der Mitte der vier Segmente der Kalotte, die durch die Kreuzbügel entstanden sind, und in den vorderen Enden des Nackenschirms. Diese dienten wohl der Befestigung von Bronzebeschlägen, wie sie bei späteren Varianten der Helme vom Typ Weisenau vorkommen. Die Beschläge selbst sind nicht mehr erhalten. Eine Schlaufe aus Eisenband in der Mitte des Nackenschirms am äußeren Rand diente wohl zur Aufhängung des Helms, ähnlich wie Tragebügel, die von anderen Helmen her bekannt sind. Vor den Ohrenausschnitten sind auf der Innenseite ehemals zwei nach oben spitz zulaufende Eisenblechschlaufen mit zwei Nieten befestigt, von denen nur die linke erhalten ist. In dieser steckt noch eine Achse, um die einst das vordere und hintere Ende einer Wangenklappe umgebördelt war, um mit der Blechschlaufe ein Scharnier zu bilden. Der Helm lässt sich u.a. gut mit Exemplaren aus Hebron und Theilenhofen vergleichen, die ähnliche Merkmale aufweisen. Ob der Helm jemals über einen waagrechten Stirnbügel verfügte, wie er bei früheren Exemplaren dieses Typs üblich ist, darf bezweifelt werden. Wahrscheinlich hatte er eher wie der Theilenhofener Helm nur ein bronzenes, flaches Stirnband, zumal der Längsbügel beim hier vorgestellten Helm vorne weit nach unten bis nahe an die Stirn gezogen ist (beim Helm von Hebron mit waagrechten Stirnbügel endet der Längsbügel deutlich vorher im oberen Teil der Kalotte, allerdings auch beim Theilenhofener Helm). Sehr gut erhaltener römischer Helm des frühen 2. Jahrhunderts n. Chr. mit vielen interessanten technischen Merkmalen. Die hier noch eher improvisierten Kreuzbügel stehen am Anfang einer Entwicklung, die schließlich zu den serienmäßig produzierten Helmen vom Typus Niederbieber mit massiven, ungleich höher aufragenden Kreuzbügeln führt. Abgesehen von den fehlenden Wangenklappen hervorragend erhaltener und fachmännisch restaurierter Eisenhelm mit nur minimalen Ergänzungen. Länge 33

Auction archive: Lot number 41
Auction:
Datum:
Auction house:
Try LotSearch

Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!

  • Search lots and bid
  • Price database and artist analysis
  • Alerts for your searches
Create an alert now!

Be notified automatically about new items in upcoming auctions.

Create an alert