Beschreibung:

Max Clarenbach 1880 Neuss - 1952 Köln Soldaten auf einer Behelfsbrücke bei Slomin Öl auf Leinwand (doubliert). 83 x 103,5 cm. Signiert und datiert unten rechts: M. Clarenbach 1916. Max Clarenbach hat in seinem gesamten Oeuvre nur ein einziges Mal ein zeitgeschichtliches Ereignis zum Thema seiner Bilder gemacht. Dies betraf den Ersten Weltkrieg, in dessen Verlauf der Künstler ab 1915 bei der 9. Armee an der Russisch-Polnischen Front stationiert war. Dort übernahm er die Funktion eines Kriegsmalers, zeigte aber in seinen Gemälden nicht das unmittelbare Kriegsgeschehen mit kämpfenden Soldaten oder Gefallenen, sondern vielmehr die Folgen der Kriegshandlungen wie zerstörte Gebäude oder verlassene Schützengräben. Von den an der Ostfront entstandenen Gemälden sind lediglich wenige Bilder mit Ansichten der im Krieg zerstörten Stadt Slomin und der umgebenden Landschaft bekannt. Die Trümmer des heute zu Weißrussland gehörenden Slomins sind auch im Hintergrund des vorliegenden Bildes erkennbar. Im Zentrum der Komposition stehen jedoch das breite Flussbett der Schtschara und die darüber gebaute Behelfsbrücke, über die eine lange Kolonne von Soldaten marschiert. Nur selten dürfte Clarenbach eine derart große Anzahl von Menschen auf einem Bild gemalt haben. Clarenbach hat in den Slomin-Bildern seine Beobachtungen im Kriegsgebiet sehr genau und realitätsnah wiedergegeben, dabei aber seine künstlerische Vorgehensweise mit der impressionistischen Art der Darstellung und dem raschen Pinselduktus beibehalten. Die malerische Wirkung und Qualität der Bilder unterscheidet sich nicht von den in Friedenszeiten gemalten Winterlandschaften des Künstlers.