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Auction archive: Lot number 5122

Kraus, Johann Ulrich

Estimate
€4,500
ca. US$4,938
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 5122

Kraus, Johann Ulrich

Estimate
€4,500
ca. US$4,938
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Roma Divi Petri Templum in Vaticano [...] - Innenansicht der Basilika St. Peter in Rom. 6 Kupferstiche mit Radierung, lose Blatt, nach Johann Andreas Graff. Je ca. 70-70,5 x 52-66 cm (gesamt 135,5 x 162,5 cm). 1696. Diefenbacher (New Hollstein) 107 II, vgl. Thieme/Becker Bd. 21, S. 442 (Kraus, kleine Fassung); Saur: AKL, Bd. 60, S. 105 (Graff). Der Augsburger Johann Ulrich Kraus war selbst nie in Italien, wenn auch er zahlreiche Ansichten Roms fertigte. Die hier vorliegende, in ihrer Größe und im Detail beeindruckende Innenansicht des Petersdoms in Rom, stach Kraus nach einer Vorlage seines Nürnberger Künstlerkollegen Johann Andreas Graff (1636-1701), der in den 1660er Jahren Italien besuchte und hier Zeichnungen der Basilika angefertigt haben muss. Die Reinzeichnung für die großformatige Darstellung ist bisher jedoch nicht entdeckt oder nicht erhalten. Kongenial ist insbesondere Graffs Idee der „Übereckperspektive“. Anders als der zentrierte Blick aus dem Langhaus in den Chor, wie er von Kirchenansichten römischer Graphiken des 17. Jahrhunderts bekannt ist, steht der Betrachter förmlich in einem der Vierungspfeiler und blickt von Nordosten durch die Säulen des Baldachins hinüber auf einen Kuppelpfeiler, zu dessen beiden Seiten sich je ein Kreuzarm öffnet. Im rechten Arm befindet sich der Hauptchor. Der Zeichner Graff arbeitete wie mit einen „Fischauge“ oder „Weitwinkel“ um den Betrachter bildlich deutlich mehr Innenraum erfassen zu lassen als real, mit bloßem Auge von dieser Stelle unter der Kuppel möglich wäre. Kraus erläutert diesen Fakt in seiner Legende indem er schreibt, dass das Bildsystem von der „Ordinari Perspektiv“ abweicht. Es gibt zwei Stiche der Peterskirche von Kraus, die sich in Details und im Format deutlich unterscheiden. Die erste, großformatige Variante, wie sie auch hier in Teilen vorliegt, wurde von nicht weniger als 12 Platten gedruckt und misst zusammengesetzt 183 x 162,2 cm. Die Innenansicht setzt sich aus sechs Platten zusammen, darunter folgen fünf weitere Ansichten der Basilika und des Petersplatzes von drei Platten sowie von weiteren drei Platten die schriftliche Legende. Montiert als Wandschmuck hatte das Werk die Größe eines repräsentativen Gemäldes. Die Legende unter der Darstellung wurde in lateinischer sowie deutscher Sprache verfasst und die Widmung galt dem Bischof Johann Philipp von Lamberg, der 1700 zum Kardinal erhoben wurde. Der Erfolg, so die Überlieferungen, blieb jedoch (vorerst) aus und, frustriert durch den geringen Absatz, zerstörte Kraus die Platten. Abzüge der großen Platten sind daher selten. Kurz nach Zerstörung der Platten, von denen er jedoch zuvor bereits Abzüge hergestellt hatte, erhielt Kraus eine substantielle Bestellung - der er nicht mehr nachkommen konnte und nur die bereits vorhandenen Abzüge verkaufen konnte. Kraus stellte daraufhin eine kleinere Fassung in zwei Versionen her (Diefenbacher, New Hollstein 104-106, Introduction xxxv-xxxvii). In dieser kleinen Variante fügte Kraus dem Innenraum Publikum und Festtagsdekoration hinzu, anlässlich der Kanonisation Papst Alexander VIII. (16. Oktober 1690) (Siehe zu der Geschichte des Kupferstichs: Eckhard Leuschner, "Aus Rom nach Augsburg via Nürnberg", in: Der Augsburger Kupferstecher und Verleger Johann Ulrich Kraus (1655-1719), Wien 2021, S. 152-164.) - Die sechs Kupferstiche der großen Fassung, hier als lose Blatt und zur Montierung vorbereitet beschnitten. Ohne die fünf zusätzlichen Abbildungen und der Legende. Ganz ausgezeichnete Abzüge, teils mit schmalem Rand um die Plattenkante, teils bis an die Darstellung geschnitten oder angerändert. Angeschmutzt und fleckig, vertikale sowie horizontale Faltspuren, kleine geglättete Knitterfalten, vereinzelte Oberflächenbereibungen, Ausbesserungen bzw. kleine ergänzte Stellen, diese mit dezenten Federretuschen, beispielsweise in der Kuppel, sämtlich hinterfasert, weitere Erhaltungsmängel. Außerordentlich selten, der New Hollstein nennt lediglich zwei Sammlungen, Dresden und Wien,

Auction archive: Lot number 5122
Auction:
Datum:
29 Nov 2023
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Roma Divi Petri Templum in Vaticano [...] - Innenansicht der Basilika St. Peter in Rom. 6 Kupferstiche mit Radierung, lose Blatt, nach Johann Andreas Graff. Je ca. 70-70,5 x 52-66 cm (gesamt 135,5 x 162,5 cm). 1696. Diefenbacher (New Hollstein) 107 II, vgl. Thieme/Becker Bd. 21, S. 442 (Kraus, kleine Fassung); Saur: AKL, Bd. 60, S. 105 (Graff). Der Augsburger Johann Ulrich Kraus war selbst nie in Italien, wenn auch er zahlreiche Ansichten Roms fertigte. Die hier vorliegende, in ihrer Größe und im Detail beeindruckende Innenansicht des Petersdoms in Rom, stach Kraus nach einer Vorlage seines Nürnberger Künstlerkollegen Johann Andreas Graff (1636-1701), der in den 1660er Jahren Italien besuchte und hier Zeichnungen der Basilika angefertigt haben muss. Die Reinzeichnung für die großformatige Darstellung ist bisher jedoch nicht entdeckt oder nicht erhalten. Kongenial ist insbesondere Graffs Idee der „Übereckperspektive“. Anders als der zentrierte Blick aus dem Langhaus in den Chor, wie er von Kirchenansichten römischer Graphiken des 17. Jahrhunderts bekannt ist, steht der Betrachter förmlich in einem der Vierungspfeiler und blickt von Nordosten durch die Säulen des Baldachins hinüber auf einen Kuppelpfeiler, zu dessen beiden Seiten sich je ein Kreuzarm öffnet. Im rechten Arm befindet sich der Hauptchor. Der Zeichner Graff arbeitete wie mit einen „Fischauge“ oder „Weitwinkel“ um den Betrachter bildlich deutlich mehr Innenraum erfassen zu lassen als real, mit bloßem Auge von dieser Stelle unter der Kuppel möglich wäre. Kraus erläutert diesen Fakt in seiner Legende indem er schreibt, dass das Bildsystem von der „Ordinari Perspektiv“ abweicht. Es gibt zwei Stiche der Peterskirche von Kraus, die sich in Details und im Format deutlich unterscheiden. Die erste, großformatige Variante, wie sie auch hier in Teilen vorliegt, wurde von nicht weniger als 12 Platten gedruckt und misst zusammengesetzt 183 x 162,2 cm. Die Innenansicht setzt sich aus sechs Platten zusammen, darunter folgen fünf weitere Ansichten der Basilika und des Petersplatzes von drei Platten sowie von weiteren drei Platten die schriftliche Legende. Montiert als Wandschmuck hatte das Werk die Größe eines repräsentativen Gemäldes. Die Legende unter der Darstellung wurde in lateinischer sowie deutscher Sprache verfasst und die Widmung galt dem Bischof Johann Philipp von Lamberg, der 1700 zum Kardinal erhoben wurde. Der Erfolg, so die Überlieferungen, blieb jedoch (vorerst) aus und, frustriert durch den geringen Absatz, zerstörte Kraus die Platten. Abzüge der großen Platten sind daher selten. Kurz nach Zerstörung der Platten, von denen er jedoch zuvor bereits Abzüge hergestellt hatte, erhielt Kraus eine substantielle Bestellung - der er nicht mehr nachkommen konnte und nur die bereits vorhandenen Abzüge verkaufen konnte. Kraus stellte daraufhin eine kleinere Fassung in zwei Versionen her (Diefenbacher, New Hollstein 104-106, Introduction xxxv-xxxvii). In dieser kleinen Variante fügte Kraus dem Innenraum Publikum und Festtagsdekoration hinzu, anlässlich der Kanonisation Papst Alexander VIII. (16. Oktober 1690) (Siehe zu der Geschichte des Kupferstichs: Eckhard Leuschner, "Aus Rom nach Augsburg via Nürnberg", in: Der Augsburger Kupferstecher und Verleger Johann Ulrich Kraus (1655-1719), Wien 2021, S. 152-164.) - Die sechs Kupferstiche der großen Fassung, hier als lose Blatt und zur Montierung vorbereitet beschnitten. Ohne die fünf zusätzlichen Abbildungen und der Legende. Ganz ausgezeichnete Abzüge, teils mit schmalem Rand um die Plattenkante, teils bis an die Darstellung geschnitten oder angerändert. Angeschmutzt und fleckig, vertikale sowie horizontale Faltspuren, kleine geglättete Knitterfalten, vereinzelte Oberflächenbereibungen, Ausbesserungen bzw. kleine ergänzte Stellen, diese mit dezenten Federretuschen, beispielsweise in der Kuppel, sämtlich hinterfasert, weitere Erhaltungsmängel. Außerordentlich selten, der New Hollstein nennt lediglich zwei Sammlungen, Dresden und Wien,

Auction archive: Lot number 5122
Auction:
Datum:
29 Nov 2023
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
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+49 30 89380290
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