Beschreibung:

297 Horae B. M. V. Paris, Nicolas Higman für Guillaume Eustace, 20.IX.1517. Gr.-8°. 120 Bll. auf Pergament. mit 2 versch. Verlegerm., 36 (17 fast ganzs.) Illustrn. u. 29 Bord., alles in kolor. u. goldgeh. Holz- oder Metallschn. Rotbraun Maroquin um 1700 mit Rücken-, Deckel- u. Stehkantenverg., Goldschn. Schätzpreis: (18.000,- €) Adams L 1029; Bohatta 1014; Brunet V, 1648, 295; Graesse VII, 377; Panzer XI, 486, 963b; nicht bei Lacombe, Mortimer u. Tenschert/N. - Seltenes gedrucktes Pariser Stundenbuch, größtenteils in Latein, teils in Französisch (so der Titel, das Kalendarium u. einige Gebete). Erste u. le. Seite mit den Verlegermarken Renouard 309 bzw. 312, die 17 großen Schnitte im Text zeigen den Martertod des Johannes Ev. (a 8 v), den Judaskuß (b 3 v), den göttlichen Ratschluß (c 2 v), die Verkündigung an Maria (c 3 r), die Heimsuchung (c 7 r), den Schmerzensmann (d 3 r), das Pfingstwunder (d 4 r), die Geburt Christi (d 5 v), die Verkündigung an die Hirten (d 8 v), die Anbetung durch die Könige (e 3 v), die Darstellung im Tempel (e 7 r), die Flucht nach Ägypten (f 2 r), den Tod Mariae (f 6 r), den Tod Uriahs (g 6 v), Bathseba im Bade (g 7 r), die Marienkrönung (h 7 v) u. die Auferweckung des Lazarus (h 8 r). Mindestens einer dieser Schnitte (der Tod Uriahs) wurde auch in Higmans undatierten Horae für Guillaume Godard aus derselben Zeit verwendet (Bohatta 1019; Tenschert/N. 82, mit Abb. im unkolor. Zustand). Zu diesem Bild heißt es bei Tenschert/N.: "Eine echte Überraschung ist ein sehr expressiver u. künstlerisch überaus gelungener Metallschnitt zum Tod des Uriah, der bisher leider keiner Stundenbuchfolge zuzuordnen ist, aber stark an deutsche Graphik der Dürer-Nachfolge erinnert." Bei den übrigen großformatigen Schnitten scheint es sich größtenteils um seitenverkehrte Kopien älterer Vorlagen zu handeln. Die 19 Kleinbilder (Darstellungen der Evangelisten Lukas, Matthäus u. Markus u. a. Heiliger) fanden z. Tl. auch in den vom 22.VIII.1509 datierten Horae v. Jean Barbier u. Guillaume Le Rouge Verwendung (Tenschert/N. 85, mit mehreren Abb. im unkolor. Zustand). Der gesamte Buchschmuck wurde v. zeitgenössischer Hand deckend illuminiert u. goldgehöht. Die durchwegs in Gold u. Rot oder Blau eingemalten ein- bis vierzeiligen Initialen sowie die in Gold u. Rot eingefügten Randleisten verstärken die manuskriptartige Wirkung dieses Exemplars. Beim Binden um 1700 wurden einige Bordüren leicht tangiert, sonst ist das Buch noch recht breitrandig; vereinzelt sind kleine Farbabschürfungen u. Pergamentausbesserungen zu verzeichnen, sonst ist das Exemplar v. ausgezeichneter, nahezu fleckenfreier Erhaltung. Der elegante Einband gering berieben, mit Besitzverm. u. Exlibris des englischen Kunsthistorikers J. Lewis André (Ende 19. Jhdt.). Expl. aus Tenner Auktion 124/II vom 17. Okt. 1979, Kat.-Nr. 1710. A very rare Paris Book of Hours printed on vellum, with 17 almost full-page and 19 smaller wood- or metalcuts plus 2 publisher's devices and a wealth of borders, all lavishly illuminated and heightened in gold by a contemporary hand, small initials in gold and blue or red throughout, some borders slightly trimmed, otherwise good margins, paint flaked off very occasionally, a few small vellum repairs, otherwise an excellent copy in an elegant gilt oxblood morocco binding c. 1700, slightly rubbed. " " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1979 TENN 124/1710 18.500,- Rot Ldr. d.17.Jhdts. = Vom Käufer in H&H A 113 übergeben. 1980 CHRI 0110/44 16.700,- Samt. - Auf Pgt. - $ 8,500 1984 CHRI 3005/31 4.400,- Maroquin 19. Jhdt. - Auf Pgt., kolor. - £ 1,200 1995 CHRI 1503/289 11.000,- = Expl. CHRI 1984. - £ 5,000 1995 SOTH 0106/256 7.500,- Maroquin c. 1900 sign. - Auf Pgt., kolor. - $ 5,250
297 Horae B. M. V. Paris, Nicolas Higman für Guillaume Eustace, 20.IX.1517. Gr.-8°. 120 Bll. auf Pergament. mit 2 versch. Verlegerm., 36 (17 fast ganzs.) Illustrn. u. 29 Bord., alles in kolor. u. goldgeh. Holz- oder Metallschn. Rotbraun Maroquin um 1700 mit Rücken-, Deckel- u. Stehkantenverg., Goldschn. Schätzpreis: (18.000,- €) Adams L 1029; Bohatta 1014; Brunet V, 1648, 295; Graesse VII, 377; Panzer XI, 486, 963b; nicht bei Lacombe, Mortimer u. Tenschert/N. - Seltenes gedrucktes Pariser Stundenbuch, größtenteils in Latein, teils in Französisch (so der Titel, das Kalendarium u. einige Gebete). Erste u. le. Seite mit den Verlegermarken Renouard 309 bzw. 312, die 17 großen Schnitte im Text zeigen den Martertod des Johannes Ev. (a 8 v), den Judaskuß (b 3 v), den göttlichen Ratschluß (c 2 v), die Verkündigung an Maria (c 3 r), die Heimsuchung (c 7 r), den Schmerzensmann (d 3 r), das Pfingstwunder (d 4 r), die Geburt Christi (d 5 v), die Verkündigung an die Hirten (d 8 v), die Anbetung durch die Könige (e 3 v), die Darstellung im Tempel (e 7 r), die Flucht nach Ägypten (f 2 r), den Tod Mariae (f 6 r), den Tod Uriahs (g 6 v), Bathseba im Bade (g 7 r), die Marienkrönung (h 7 v) u. die Auferweckung des Lazarus (h 8 r). Mindestens einer dieser Schnitte (der Tod Uriahs) wurde auch in Higmans undatierten Horae für Guillaume Godard aus derselben Zeit verwendet (Bohatta 1019; Tenschert/N. 82, mit Abb. im unkolor. Zustand). Zu diesem Bild heißt es bei Tenschert/N.: "Eine echte Überraschung ist ein sehr expressiver u. künstlerisch überaus gelungener Metallschnitt zum Tod des Uriah, der bisher leider keiner Stundenbuchfolge zuzuordnen ist, aber stark an deutsche Graphik der Dürer-Nachfolge erinnert." Bei den übrigen großformatigen Schnitten scheint es sich größtenteils um seitenverkehrte Kopien älterer Vorlagen zu handeln. Die 19 Kleinbilder (Darstellungen der Evangelisten Lukas, Matthäus u. Markus u. a. Heiliger) fanden z. Tl. auch in den vom 22.VIII.1509 datierten Horae v. Jean Barbier u. Guillaume Le Rouge Verwendung (Tenschert/N. 85, mit mehreren Abb. im unkolor. Zustand). Der gesamte Buchschmuck wurde v. zeitgenössischer Hand deckend illuminiert u. goldgehöht. Die durchwegs in Gold u. Rot oder Blau eingemalten ein- bis vierzeiligen Initialen sowie die in Gold u. Rot eingefügten Randleisten verstärken die manuskriptartige Wirkung dieses Exemplars. Beim Binden um 1700 wurden einige Bordüren leicht tangiert, sonst ist das Buch noch recht breitrandig; vereinzelt sind kleine Farbabschürfungen u. Pergamentausbesserungen zu verzeichnen, sonst ist das Exemplar v. ausgezeichneter, nahezu fleckenfreier Erhaltung. Der elegante Einband gering berieben, mit Besitzverm. u. Exlibris des englischen Kunsthistorikers J. Lewis André (Ende 19. Jhdt.). Expl. aus Tenner Auktion 124/II vom 17. Okt. 1979, Kat.-Nr. 1710. A very rare Paris Book of Hours printed on vellum, with 17 almost full-page and 19 smaller wood- or metalcuts plus 2 publisher's devices and a wealth of borders, all lavishly illuminated and heightened in gold by a contemporary hand, small initials in gold and blue or red throughout, some borders slightly trimmed, otherwise good margins, paint flaked off very occasionally, a few small vellum repairs, otherwise an excellent copy in an elegant gilt oxblood morocco binding c. 1700, slightly rubbed. " " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1979 TENN 124/1710 18.500,- Rot Ldr. d.17.Jhdts. = Vom Käufer in H&H A 113 übergeben. 1980 CHRI 0110/44 16.700,- Samt. - Auf Pgt. - $ 8,500 1984 CHRI 3005/31 4.400,- Maroquin 19. Jhdt. - Auf Pgt., kolor. - £ 1,200 1995 CHRI 1503/289 11.000,- = Expl. CHRI 1984. - £ 5,000 1995 SOTH 0106/256 7.500,- Maroquin c. 1900 sign. - Auf Pgt., kolor. - $ 5,250