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Auction archive: Lot number 3035

ALBUM AMICORUM – "ANDENKEN GUTER FREUNDE".

Kommende Auktion 74/75 Frühjahr 2020
21 Jul 2020 - 24 Jul 2020
Estimate
€1,800
ca. US$2,060
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 3035

ALBUM AMICORUM – "ANDENKEN GUTER FREUNDE".

Kommende Auktion 74/75 Frühjahr 2020
21 Jul 2020 - 24 Jul 2020
Estimate
€1,800
ca. US$2,060
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

(Rückentitel). "Souvenirs". (Titelblatt). Stammbuch des Carl Adolph Pannasch. Mit ca. 120 Einträgen aus Arad (Transsilvanien), Bratislava (Preßburg), Budapest (Altofen und Pest), Dresden, Kaschau, Mór (Moor, Ungarn, Komitat Fejér), Peterwardein, Wien und Zürich, 1778-1809. Qu.-8º. Mit 12 meist mont. Silhouetten in schwarzer Tinte (tls. ganzseit., eine mit Aquarellbordüre), 10 tls. ganzseit. Aquarellen und Deckfarbenminiaturen, Rötelzeichnung und 11 Tuschezeichnungen. 141 Bl. Kalbldr. d. Zt. mit reicher Vg. (etw. beschabt und bestoßen). (266)
Bemerkenswertes, über dreißig Jahre lang geführtes Freundschaftsalbum von einem Angehörigen einer bedeutenden Dresdener Hugenottenfamilie. Der Eigner dieses mit vielen militär – und kulturhistorisch bedeutsamen Einträgen, darunter vielen aus osteuropäischen Orten, und einer Reihe von qualitätvollen künstlerischen Arbeiten ausgestatteten Freundschaftsalbums war Furier im Prinz Mecklenburgischen Kürassier-Regiment. Er stammte aus einer ursprünglich adeligen Familie, die sich nach ihrer Flucht aus Frankreich in Dresden angesiedelt hatte. Offizierslaufbahnen gehörten in dieser Familie zur Tradition. Carl Adolph war der Onkel des noch heute bekannten Schriftstellers Anton Pannasch (1789-1855), der seinerseits Militär in habsburgischem Dienst gewesen ist. Dessen Vater, Carl Adolphs Bruder Heinrich, stand als Offizier in Brüssel im Dienst des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen. Anton Pannasch berichtet in seiner Autobiographie die kuriose Geschichte, nach der sein Vater seine zweite Frau in Wien durch einen Freund hat aussuchen und werben lassen, nachdem es ihm in Brüssel als Protestanten nur schwer möglich gewesen wäre, eine ortsansässige Katholikin zu heiraten. Aus der Familie Pannasch finden sich einige Einträge: Vertreten sind der Vater Johann George (Dresden 1779), die Brüder Heinrich (Preßburg 1780) und Friedrich Julius, die Schwestern Johanna Christina Hedwig (später in zweitem Eintrag als verheiratete Härtelin) und Elisabeth (Preßburg 1780) sowie eine Cousine Henriette. Weiterhin die Schwägerin Carolina, geborene Schwanner von Schwanenfeld, besagte Dame aus Wien und Mutter von Anton Pannasch, die in der literarisch arg ausgeschmückten Autobiographie allerdings "Charlotte" heißt. Eine Charlotte Pannasch findet sich tatsächlich in einem anderen Eintrag, der ebenso wie dieser 1794 in Wien eingeschrieben worden ist; daneben die Namen der Henriette und Lisette Pannasch wie auch von Anton Pannasch (sicherlich erst später hinzugesetzt, da Anton zu dieser Zeit erst fünf Jahre alt gewesen ist). Aus Dresden sind mehrere höhere Beamte und befreundete Adelige vertreten, darunter die Familie der Barone von Werthern, ein Angehöriger der Baumeisterfamilie Chryselius, der Oberbauamtszahlmeister Johann Michael Markendorf (1801), der Oboist ("Cammer-Musicus") Friedrich August Richter (1783) und der spätere Superintendent in Herzberg, Wilhelm Christian Gottlob Weise (1757-1834), der sich sogar in Goldschrift in dem Album verewigt hat (1783). Auch an anderen Orten finden sich Einträge von Mitgliedern bedeutender Familien, so die der Auersperg in Wien und die der Esterházy in Kaschau (1808). Den Hauptteil der Eintragenden machen allerdings zahlreiche Militärs des mecklenburgischen Regiments unterschiedlicher Dienstgrade und Funktionen (darunter auch Trompeter) aus. Viele dieser Beiträge wurden in der Slowakei, in Serbien und Ungarn angefertigt, wo das Regiment zeitweise stationiert gewesen ist, darunter Moor in Ungarn, Kaschau und Peterwardein. Der wohl bedeutendste künstlerische Eintrag stammt von dem Maler, Zeichner und Kupferstecher Jean Martin Stock (1742-1800), eine Tuschezeichnung mit Betitelung "Pour l’Empereur", datiert Preßburg, 12. März 1778. Die sehr qualitätvolle Zeichnung zeigt einen Soldaten, der bei einem Bauern die (Kriegs-)Steuern eintreibt. Stock hat in Wien studiert und von 1773-86 in Preßburg (Bratislava) gewohnt, später wirkte er in Hermannstadt, wo er auch verstarb. Bemerkenswert sind ferner die vielen feinen Schattenrisse mit Porträts der Einträger, wie sie in der Zeit so beliebt waren, darunter auch solche von Mitgliedern der Familie Pannasch. Hervorzuheben sind außerdem zwei Zeichnungen mit Trompe-l’oeil-Darstellungen, eine scheinbar durch einen Ausriß aus einem Krakauer Kalender des Jahres 1770 überdeckte Landschaftszeichnung und ein kleines, vorgeblich ins Album geklebtes Blatt mit einer Genreszene und gezeichnetem Eckabriß. Vorderes Innengelenk gebrochen, tls. leicht gebräunt und fleckig, mäßige Gebrauchsspuren. A

Auction archive: Lot number 3035
Auction:
Datum:
21 Jul 2020 - 24 Jul 2020
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Germany
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

(Rückentitel). "Souvenirs". (Titelblatt). Stammbuch des Carl Adolph Pannasch. Mit ca. 120 Einträgen aus Arad (Transsilvanien), Bratislava (Preßburg), Budapest (Altofen und Pest), Dresden, Kaschau, Mór (Moor, Ungarn, Komitat Fejér), Peterwardein, Wien und Zürich, 1778-1809. Qu.-8º. Mit 12 meist mont. Silhouetten in schwarzer Tinte (tls. ganzseit., eine mit Aquarellbordüre), 10 tls. ganzseit. Aquarellen und Deckfarbenminiaturen, Rötelzeichnung und 11 Tuschezeichnungen. 141 Bl. Kalbldr. d. Zt. mit reicher Vg. (etw. beschabt und bestoßen). (266)
Bemerkenswertes, über dreißig Jahre lang geführtes Freundschaftsalbum von einem Angehörigen einer bedeutenden Dresdener Hugenottenfamilie. Der Eigner dieses mit vielen militär – und kulturhistorisch bedeutsamen Einträgen, darunter vielen aus osteuropäischen Orten, und einer Reihe von qualitätvollen künstlerischen Arbeiten ausgestatteten Freundschaftsalbums war Furier im Prinz Mecklenburgischen Kürassier-Regiment. Er stammte aus einer ursprünglich adeligen Familie, die sich nach ihrer Flucht aus Frankreich in Dresden angesiedelt hatte. Offizierslaufbahnen gehörten in dieser Familie zur Tradition. Carl Adolph war der Onkel des noch heute bekannten Schriftstellers Anton Pannasch (1789-1855), der seinerseits Militär in habsburgischem Dienst gewesen ist. Dessen Vater, Carl Adolphs Bruder Heinrich, stand als Offizier in Brüssel im Dienst des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen. Anton Pannasch berichtet in seiner Autobiographie die kuriose Geschichte, nach der sein Vater seine zweite Frau in Wien durch einen Freund hat aussuchen und werben lassen, nachdem es ihm in Brüssel als Protestanten nur schwer möglich gewesen wäre, eine ortsansässige Katholikin zu heiraten. Aus der Familie Pannasch finden sich einige Einträge: Vertreten sind der Vater Johann George (Dresden 1779), die Brüder Heinrich (Preßburg 1780) und Friedrich Julius, die Schwestern Johanna Christina Hedwig (später in zweitem Eintrag als verheiratete Härtelin) und Elisabeth (Preßburg 1780) sowie eine Cousine Henriette. Weiterhin die Schwägerin Carolina, geborene Schwanner von Schwanenfeld, besagte Dame aus Wien und Mutter von Anton Pannasch, die in der literarisch arg ausgeschmückten Autobiographie allerdings "Charlotte" heißt. Eine Charlotte Pannasch findet sich tatsächlich in einem anderen Eintrag, der ebenso wie dieser 1794 in Wien eingeschrieben worden ist; daneben die Namen der Henriette und Lisette Pannasch wie auch von Anton Pannasch (sicherlich erst später hinzugesetzt, da Anton zu dieser Zeit erst fünf Jahre alt gewesen ist). Aus Dresden sind mehrere höhere Beamte und befreundete Adelige vertreten, darunter die Familie der Barone von Werthern, ein Angehöriger der Baumeisterfamilie Chryselius, der Oberbauamtszahlmeister Johann Michael Markendorf (1801), der Oboist ("Cammer-Musicus") Friedrich August Richter (1783) und der spätere Superintendent in Herzberg, Wilhelm Christian Gottlob Weise (1757-1834), der sich sogar in Goldschrift in dem Album verewigt hat (1783). Auch an anderen Orten finden sich Einträge von Mitgliedern bedeutender Familien, so die der Auersperg in Wien und die der Esterházy in Kaschau (1808). Den Hauptteil der Eintragenden machen allerdings zahlreiche Militärs des mecklenburgischen Regiments unterschiedlicher Dienstgrade und Funktionen (darunter auch Trompeter) aus. Viele dieser Beiträge wurden in der Slowakei, in Serbien und Ungarn angefertigt, wo das Regiment zeitweise stationiert gewesen ist, darunter Moor in Ungarn, Kaschau und Peterwardein. Der wohl bedeutendste künstlerische Eintrag stammt von dem Maler, Zeichner und Kupferstecher Jean Martin Stock (1742-1800), eine Tuschezeichnung mit Betitelung "Pour l’Empereur", datiert Preßburg, 12. März 1778. Die sehr qualitätvolle Zeichnung zeigt einen Soldaten, der bei einem Bauern die (Kriegs-)Steuern eintreibt. Stock hat in Wien studiert und von 1773-86 in Preßburg (Bratislava) gewohnt, später wirkte er in Hermannstadt, wo er auch verstarb. Bemerkenswert sind ferner die vielen feinen Schattenrisse mit Porträts der Einträger, wie sie in der Zeit so beliebt waren, darunter auch solche von Mitgliedern der Familie Pannasch. Hervorzuheben sind außerdem zwei Zeichnungen mit Trompe-l’oeil-Darstellungen, eine scheinbar durch einen Ausriß aus einem Krakauer Kalender des Jahres 1770 überdeckte Landschaftszeichnung und ein kleines, vorgeblich ins Album geklebtes Blatt mit einer Genreszene und gezeichnetem Eckabriß. Vorderes Innengelenk gebrochen, tls. leicht gebräunt und fleckig, mäßige Gebrauchsspuren. A

Auction archive: Lot number 3035
Auction:
Datum:
21 Jul 2020 - 24 Jul 2020
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Germany
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
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