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Auction archive: Lot number 2077

Bartolomé Esteban Murillo

Alte Kunst
21 May 2022
Estimate
€1,000,000 - €1,500,000
ca. US$1,058,839 - US$1,588,259
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 2077

Bartolomé Esteban Murillo

Alte Kunst
21 May 2022
Estimate
€1,000,000 - €1,500,000
ca. US$1,058,839 - US$1,588,259
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Bartolomé Esteban Murillo Rosenkranzmadonna Öl auf Leinwand (doubliert). 167,2 x 112 cm. Signiert unten links: Murillo f:.Bartolomé Esteban Murillos ist einer der bedeutenden Meister des „siglo de oro“, des goldenen Zeitalters der spanischen Malerei, und seine Werke befinden sich in den großen Museen der Welt. Bewundert werden sie vor allem wegen ihres volkstümlichen Realismus und der menschlichen Mystik, die Murillos religiöse Malerei auszeichnet. Der Meister aus Sevilla, der seine Heimatstadt nur einmal im Leben für eine kurze Reise nach Madrid verlassen hat, malte insgesamt vier Tafeln mit dem Motiv der „Rosenkranzmadonna“, von denen zwei besonders ähnlich sind. Die eine befindet sich seit 1822 als Geschenk des Großherzogs Ferdinand III. von Lothringen im Palazzo Pitti in Florenz, und die zweite ist das hier vorliegende Werk, das als einziges der vier signiert ist. Aus verschiedenen schriftlichen Quellen des 18. Jahrhunderts wissen wir, dass sich in der Sakristei des Klosters Carmen Calzado in Sevilla eine „Madonna mit Kind“ von Murillo befand. Die große Tafel, die die Madonna in Lebensgröße zeigte, war offensichtlich von den Karmelitern bei dem jungen, nicht unweit des Klosters wohnenden Maler in Auftrag gegeben worden. Sie verblieb „in situ“ bis zu den Wirren der napoleonischen Zeit, als kirchliche Einrichtungen säkularisiert und geplündert wurden. Anders als viele andere bedeutende Kunstwerke, die damals auf den Markt kamen und ins Ausland verkauft wurden, blieb diese Madonna von Murillo offensichtlich in Sevilla. Denn 1833 erwirbt sie dort der Engländer Julian Benjamin Williams ein leidenschaftlicher Kunstsammler und Kunstagent. In einem kürzlich veröffentlichten Brief vom Januar 1833 an William Eden in England schreibt Williams, dass er gerade eine großartige Madonna in Lebensgröße von Murillo erworben habe. Ein Jahr später, am 12. April 1834, schreibt er nochmals an Eden, offenbar ihm antwortend: „The Virgin del Rosario which you mention I conclude to be the large Picture by Murillo that I hang at the end of the long room on the right in the Centre space. The Virgen full length is seated with the child on her lap. It belonged to the Sacristia del Carmen Calzado and is mentioned in Cean, also in Pons, who calls it bellisima." (H. Brigstocke, op. cit., S. 120) Noch im selben Jahr kaufte William Eden 4th Baronet of Maryland (1803-1873) das Gemälde und ließ es in seine Residenz Windelstone House, Durham, schicken (H. Brigstocke, op. cit., S. 122). Murillos „Rosenkranzmadonna“, gelegentlich auch „Madonna Eden“ genannt, blieb im Besitz der Familie über drei Generationen, bis sie 1933 in London versteigert wurde. Sie wurde damals von der New Yorker Newhouse Gallery erworben, die sie später an den Pianisten José Iturbí verkaufte. Aus dessen Familien-Nachlass wurde sie 2008 völlig verkannt als “studio of Bartolomé Esteban Murillo“ auf einer Auktion in Los Angeles versteigert und dort von dem jetzigen Eigentümer erworben (Bonhams Los Angeles 2.6.2008, Lot 186). Über zwei Jahrhunderte genoss die Tafel allgemeine Bewunderung als ein Werk von Murillo; zunächst im Kloster selbst, später in der Sammlung Eden sowie auf zwei Ausstellungen Spanischer Malerei in London (1895/96 und 1913/14). In seiner Monographie zu Murillo von 1913 veröffentlichte Ludwig Mayer die Eden-Madonna ohne Einschränkungen bezüglich der Zuschreibung anhand einer alten Photographie (L. A. Mayer op. cit.). Warum er 1934 seine Meinung zu dem Gemälde geändert hat und es dann für eine Kopie hielt, ist nicht bekannt (L. A. Mayer op. cit.), auch nicht, ob er es je im Original gesehen hat. Sicher ist jedoch, dass er irrtümlicherweise die sehr ähnliche Komposition aus dem Palazzo Pitti für die Tafel aus dem Karmeliter-Kloster von Sevilla hielt, was heute widerlegt ist. Mayers Urteil über das Bild hat sich später auch Angulo Iniguez (1981, op. cit.) zu eigen gemacht. Auch bei ihm ist es fraglich, ob er das Bild im Original gesehen hat, da ihm sein Verbleib nicht beka

Auction archive: Lot number 2077
Auction:
Datum:
21 May 2022
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Bartolomé Esteban Murillo Rosenkranzmadonna Öl auf Leinwand (doubliert). 167,2 x 112 cm. Signiert unten links: Murillo f:.Bartolomé Esteban Murillos ist einer der bedeutenden Meister des „siglo de oro“, des goldenen Zeitalters der spanischen Malerei, und seine Werke befinden sich in den großen Museen der Welt. Bewundert werden sie vor allem wegen ihres volkstümlichen Realismus und der menschlichen Mystik, die Murillos religiöse Malerei auszeichnet. Der Meister aus Sevilla, der seine Heimatstadt nur einmal im Leben für eine kurze Reise nach Madrid verlassen hat, malte insgesamt vier Tafeln mit dem Motiv der „Rosenkranzmadonna“, von denen zwei besonders ähnlich sind. Die eine befindet sich seit 1822 als Geschenk des Großherzogs Ferdinand III. von Lothringen im Palazzo Pitti in Florenz, und die zweite ist das hier vorliegende Werk, das als einziges der vier signiert ist. Aus verschiedenen schriftlichen Quellen des 18. Jahrhunderts wissen wir, dass sich in der Sakristei des Klosters Carmen Calzado in Sevilla eine „Madonna mit Kind“ von Murillo befand. Die große Tafel, die die Madonna in Lebensgröße zeigte, war offensichtlich von den Karmelitern bei dem jungen, nicht unweit des Klosters wohnenden Maler in Auftrag gegeben worden. Sie verblieb „in situ“ bis zu den Wirren der napoleonischen Zeit, als kirchliche Einrichtungen säkularisiert und geplündert wurden. Anders als viele andere bedeutende Kunstwerke, die damals auf den Markt kamen und ins Ausland verkauft wurden, blieb diese Madonna von Murillo offensichtlich in Sevilla. Denn 1833 erwirbt sie dort der Engländer Julian Benjamin Williams ein leidenschaftlicher Kunstsammler und Kunstagent. In einem kürzlich veröffentlichten Brief vom Januar 1833 an William Eden in England schreibt Williams, dass er gerade eine großartige Madonna in Lebensgröße von Murillo erworben habe. Ein Jahr später, am 12. April 1834, schreibt er nochmals an Eden, offenbar ihm antwortend: „The Virgin del Rosario which you mention I conclude to be the large Picture by Murillo that I hang at the end of the long room on the right in the Centre space. The Virgen full length is seated with the child on her lap. It belonged to the Sacristia del Carmen Calzado and is mentioned in Cean, also in Pons, who calls it bellisima." (H. Brigstocke, op. cit., S. 120) Noch im selben Jahr kaufte William Eden 4th Baronet of Maryland (1803-1873) das Gemälde und ließ es in seine Residenz Windelstone House, Durham, schicken (H. Brigstocke, op. cit., S. 122). Murillos „Rosenkranzmadonna“, gelegentlich auch „Madonna Eden“ genannt, blieb im Besitz der Familie über drei Generationen, bis sie 1933 in London versteigert wurde. Sie wurde damals von der New Yorker Newhouse Gallery erworben, die sie später an den Pianisten José Iturbí verkaufte. Aus dessen Familien-Nachlass wurde sie 2008 völlig verkannt als “studio of Bartolomé Esteban Murillo“ auf einer Auktion in Los Angeles versteigert und dort von dem jetzigen Eigentümer erworben (Bonhams Los Angeles 2.6.2008, Lot 186). Über zwei Jahrhunderte genoss die Tafel allgemeine Bewunderung als ein Werk von Murillo; zunächst im Kloster selbst, später in der Sammlung Eden sowie auf zwei Ausstellungen Spanischer Malerei in London (1895/96 und 1913/14). In seiner Monographie zu Murillo von 1913 veröffentlichte Ludwig Mayer die Eden-Madonna ohne Einschränkungen bezüglich der Zuschreibung anhand einer alten Photographie (L. A. Mayer op. cit.). Warum er 1934 seine Meinung zu dem Gemälde geändert hat und es dann für eine Kopie hielt, ist nicht bekannt (L. A. Mayer op. cit.), auch nicht, ob er es je im Original gesehen hat. Sicher ist jedoch, dass er irrtümlicherweise die sehr ähnliche Komposition aus dem Palazzo Pitti für die Tafel aus dem Karmeliter-Kloster von Sevilla hielt, was heute widerlegt ist. Mayers Urteil über das Bild hat sich später auch Angulo Iniguez (1981, op. cit.) zu eigen gemacht. Auch bei ihm ist es fraglich, ob er das Bild im Original gesehen hat, da ihm sein Verbleib nicht beka

Auction archive: Lot number 2077
Auction:
Datum:
21 May 2022
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
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+49 (0)221 9257290
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