mit 33 Gelegenheitsschriften, drei Manuskripten und 5 Kupferstichen (jeweils in verschied. Formaten) anläßlich der Vermählung von Kaiser Joseph II. mit Maria Josepha von Bayern. Meist 1765. Fol. Beschäd. Pp. d. Zt. (Vorderdeckel lose, Rücken fehlt). (7)
Maria Josepha (1739-1767), die jüngste Schwester von Kurfürst Maximilian III. Joseph, war die zweite Gemahlin von Joseph II., der nach dem Tod seines Vaters im August 1765 den Kaisertitel erbte. Erst 1763 hatte Joseph seine geliebte erste Gemahlin, Isabella von Bourbon-Parma, bald nach der Geburt der zweiten Tochter verloren. Wie Isabella starb auch Maria Josepha nach wenigen Ehejahren an den Pocken. – Mit aufwendigen Festivitäten wurde nicht nur die Vermählung im Wiener Schloß Schönbrunn am 23. Januar 1765 begangen, sondern ebenso die Verabschiedung der Prinzessin aus Bayern, die am 13. Januar in München dem künftigen Kaiser bereits per procurationem angetraut worden war. Der Einband aus schlichten Pappdeckeln spricht dafür, daß unser Band der Archivierung in einer der Münchner Kanzleien diente, etwa der der Stadt oder der des Hofes. Die in ihrem Umfang wohl singuläre Zusammenstellung von Kupferstichen und Gelegenheitsschriften bildet ein wertvolles Dokument der Vielfalt von literarischen Huldigungen, Festlichkeiten und Zeremonien, die in München, an anderen Orten in Bayern oder auf dem Weg nach Wien das dynastisch wichtige Ereignis priesen und feierten. Der Inhalt kann hier nur in Auswahl beschrieben werden. Erwähnt seien zunächst die enthaltenen Kupferstiche: Der Münchner Kupferstecher Georg Sigmund Rösch stellte die ephemere Festarchitektur dar, die anläßlich des am 15. Januar im Park von Schloß Nymphenburg abgehaltenen Feuerwerks errichtet wurde (ca. 31,8 x 43 cm; nicht bei Drugulin und Halle, Newe Zeitungen). – Von Johann Martin Will in Augsburg stammt ein Einblattdruck zu der Bauernhochzeit, die zur Faschingszeit am 10. Januar in München abgehalten wurde (ca. 43,5 x 33 cm; Drugulin II, 4822). – Ein zweiter Einblattdruck von Johann Martin Will zeigt im oberen Teil die Vermählung in München mit einem Ausblick auf Wien und darunter den Einzug in der Kaiserstadt (ca. 44 x 33 cm; Drugulin II, 4823). – Eine Allegorie der Vermählung des Paares, entworfen von Michael Hartwagner, gestochen von Ignaz Wilhelm Verhelst in Augsburg (ca. 43 x 30 cm; Thieme/Becker XVI, 90), ist mit zahlreichen Chronogrammen versehen. Die meisten der enthaltenen gedruckten Kleinschriften sind in wenigen Exemplaren in öffentlichem Besitz nachweisbar. Es können hier nur einige Beispiele genannt werden, etwa das Programm zu dem bereits erwähnten Feuerwerk in Nymphenburg (VD 18 vorläufig [Februar 2020] 14656337-001) und zwei Drucke, die sich auf die ebenfalls bereits erwähnte Bauernhochzeit beziehen (VD 18 vorläufig [Februar 2020] 12345687-001 und 14611635-003). Nachweisbar sind in öffentlichem Besitz auch zwei Schriften zum Hochzeitschießen bei dem Münchner Weinwirt Franz Hueber, gedruckt bei Vötter und Thuille (VD 18 vorläufig [Februar 2020] 14680939-001 und 1459725X-001). Nicht in öffentlichem Besitz nachweisen konnten wir die zugehörige Ankündigung mit dem Titel "Ordnung und Einladungs-Schreiben wie es mit dem aus gegen Sr. Maj. Maj. etc. etc. des Röm. Königs, und der Röm. Königin etc. etc. devotester Zuneigung und Ehrerbietung, durch einen der Churfürstl. Haupt – und Residenz-Stadt München ansäßigen Burger, namens Franz Hueber, Weingastgeben zu sogenannten 3. Mohren, frey aufzuwerffen gesinnten Ehren – respective Hochzeit-Schüssen, ordnungsmäßig gehalten werden solle" (2 Bl. im Folioformat, das zweite weiß). Die Schrift "Aufrichtigste Glückwünsche zu der freuden-vollen Vermählung Ihrer Kaiserlichen Hoheit Josepha … mit Seiner Majestät dem Römischen König Joseph Erzherzoglich-Oesterreichischen Erb – und Cronen-Prinzen!" ist von uns nur in der Ausgabe für Burghausen nachweisbar (VD 18 vorläufig [Februar 2020] 14471132-001). Unser Exemplar, ebenfalls gedruckt in Burghausen bei Leopold Klatzinger, bezieht sich aber auf die Feier in Neu-Ötting. Eingebunden ist die vollständige Folge (Nr. 1-9) der Drucke mit dem Titel "Auszug eines poetischen Sendschreibens von einem guten Freund aus München an seinen anderen in W(ien) worinnen er die wegen dem Hohen
mit 33 Gelegenheitsschriften, drei Manuskripten und 5 Kupferstichen (jeweils in verschied. Formaten) anläßlich der Vermählung von Kaiser Joseph II. mit Maria Josepha von Bayern. Meist 1765. Fol. Beschäd. Pp. d. Zt. (Vorderdeckel lose, Rücken fehlt). (7)
Maria Josepha (1739-1767), die jüngste Schwester von Kurfürst Maximilian III. Joseph, war die zweite Gemahlin von Joseph II., der nach dem Tod seines Vaters im August 1765 den Kaisertitel erbte. Erst 1763 hatte Joseph seine geliebte erste Gemahlin, Isabella von Bourbon-Parma, bald nach der Geburt der zweiten Tochter verloren. Wie Isabella starb auch Maria Josepha nach wenigen Ehejahren an den Pocken. – Mit aufwendigen Festivitäten wurde nicht nur die Vermählung im Wiener Schloß Schönbrunn am 23. Januar 1765 begangen, sondern ebenso die Verabschiedung der Prinzessin aus Bayern, die am 13. Januar in München dem künftigen Kaiser bereits per procurationem angetraut worden war. Der Einband aus schlichten Pappdeckeln spricht dafür, daß unser Band der Archivierung in einer der Münchner Kanzleien diente, etwa der der Stadt oder der des Hofes. Die in ihrem Umfang wohl singuläre Zusammenstellung von Kupferstichen und Gelegenheitsschriften bildet ein wertvolles Dokument der Vielfalt von literarischen Huldigungen, Festlichkeiten und Zeremonien, die in München, an anderen Orten in Bayern oder auf dem Weg nach Wien das dynastisch wichtige Ereignis priesen und feierten. Der Inhalt kann hier nur in Auswahl beschrieben werden. Erwähnt seien zunächst die enthaltenen Kupferstiche: Der Münchner Kupferstecher Georg Sigmund Rösch stellte die ephemere Festarchitektur dar, die anläßlich des am 15. Januar im Park von Schloß Nymphenburg abgehaltenen Feuerwerks errichtet wurde (ca. 31,8 x 43 cm; nicht bei Drugulin und Halle, Newe Zeitungen). – Von Johann Martin Will in Augsburg stammt ein Einblattdruck zu der Bauernhochzeit, die zur Faschingszeit am 10. Januar in München abgehalten wurde (ca. 43,5 x 33 cm; Drugulin II, 4822). – Ein zweiter Einblattdruck von Johann Martin Will zeigt im oberen Teil die Vermählung in München mit einem Ausblick auf Wien und darunter den Einzug in der Kaiserstadt (ca. 44 x 33 cm; Drugulin II, 4823). – Eine Allegorie der Vermählung des Paares, entworfen von Michael Hartwagner, gestochen von Ignaz Wilhelm Verhelst in Augsburg (ca. 43 x 30 cm; Thieme/Becker XVI, 90), ist mit zahlreichen Chronogrammen versehen. Die meisten der enthaltenen gedruckten Kleinschriften sind in wenigen Exemplaren in öffentlichem Besitz nachweisbar. Es können hier nur einige Beispiele genannt werden, etwa das Programm zu dem bereits erwähnten Feuerwerk in Nymphenburg (VD 18 vorläufig [Februar 2020] 14656337-001) und zwei Drucke, die sich auf die ebenfalls bereits erwähnte Bauernhochzeit beziehen (VD 18 vorläufig [Februar 2020] 12345687-001 und 14611635-003). Nachweisbar sind in öffentlichem Besitz auch zwei Schriften zum Hochzeitschießen bei dem Münchner Weinwirt Franz Hueber, gedruckt bei Vötter und Thuille (VD 18 vorläufig [Februar 2020] 14680939-001 und 1459725X-001). Nicht in öffentlichem Besitz nachweisen konnten wir die zugehörige Ankündigung mit dem Titel "Ordnung und Einladungs-Schreiben wie es mit dem aus gegen Sr. Maj. Maj. etc. etc. des Röm. Königs, und der Röm. Königin etc. etc. devotester Zuneigung und Ehrerbietung, durch einen der Churfürstl. Haupt – und Residenz-Stadt München ansäßigen Burger, namens Franz Hueber, Weingastgeben zu sogenannten 3. Mohren, frey aufzuwerffen gesinnten Ehren – respective Hochzeit-Schüssen, ordnungsmäßig gehalten werden solle" (2 Bl. im Folioformat, das zweite weiß). Die Schrift "Aufrichtigste Glückwünsche zu der freuden-vollen Vermählung Ihrer Kaiserlichen Hoheit Josepha … mit Seiner Majestät dem Römischen König Joseph Erzherzoglich-Oesterreichischen Erb – und Cronen-Prinzen!" ist von uns nur in der Ausgabe für Burghausen nachweisbar (VD 18 vorläufig [Februar 2020] 14471132-001). Unser Exemplar, ebenfalls gedruckt in Burghausen bei Leopold Klatzinger, bezieht sich aber auf die Feier in Neu-Ötting. Eingebunden ist die vollständige Folge (Nr. 1-9) der Drucke mit dem Titel "Auszug eines poetischen Sendschreibens von einem guten Freund aus München an seinen anderen in W(ien) worinnen er die wegen dem Hohen
Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!
Be notified automatically about new items in upcoming auctions.
Create an alert