Beschreibung:

Bildnis einer vornehmen jungen Dame Kupfer, vergoldet. Gouache auf Elfenbein. Brustbild vor grau gewölktem Grund in dekolletiertem Kleid mit weiß-türkisblauem Rüschenkragen, die gepuderten Locken hochgebauscht. Lünette des vergoldeten Kapselrahmens besetzt mit halbierten Perlen. Auf der rückseitigen Abdeckung Sammlungsnummer 28. Monogrammiert und datiert "J.S. 1787 I (für "India"). 5,2 x 3,6 cm. Rahmen: H 6 cm. John Smart (Norfolk 1741 - London 1811), 1787. Provenienz Sammlung Gustav Pilster, Berlin. Seitdem im Familienbesitz. Der Londoner Künstler John Smart ist einer der bedeutendsten englischen Miniaturisten seiner Zeit. Im Gegensatz zu seinem engen Freund und Zeitgenossen, Richard Cosway vertrat er die naturalistische Richtung und verstand es vorzüglich, das Inkarnat der Haut in natürlichen Farben wiederzugeben. Bereits im Alter von 14 Jahren erhielt er einen Preis der Society of Arts. Er war ungemein produktiv und stellte regelmäßig bei der Society of Artists aus, deren Direktor er 1773 wurde, sowie in der Royal Academy. In den Jahren 1785 - 1796 lebte er in Indien und errang große Berühmtheit als Porträtist der dort lebenden englischen High Society. Die in dieser Zeit gemalten Bildnisse, wie das unsrige, signierte er mit dem Zusatz "I" für Indien hinter der Jahreszahl. Der Berliner Bankier und Mitglied des Aufsichtsrats der Commerzbank, Gustav Pilster (1864 - 1944) baute zu Anfang des 20. Jh. eine bedeutende Kunstsammlung auf, wobei er von Direktoren der Museen Preußischer Kulturbesitz, wie Leopold Reidemeister beraten wurde.