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Auction archive: Lot number 1081

Bronze, braune Naturpatina, Hohlguss

Estimate
€70,000 - €140,000
ca. US$79,841 - US$159,683
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 1081

Bronze, braune Naturpatina, Hohlguss

Estimate
€70,000 - €140,000
ca. US$79,841 - US$159,683
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Bronze, braune Naturpatina, Hohlguss, Pferd und Reiter getrennt gegossen, abnehmbarer Kopf, Darstellung Kaiser Leopold I. im Harnisch mit dem Orden vom Goldenen Vlies am Bande, das Pferd in courbettierender Stellung mit aufgehobenen Vorderbeinen und auf den Hinterhufen stehend, der Kopf leicht nach rechts gewandt, bewegte Mähne und wehender Schweif, der Reiter mit ausgestreckter rechter Hand, späterer schwarzer Holzsockel, Höhe 36,5 cm, Gesamthöhe 47,5 cm, Länge 36,5 cm, Kommandostab und Zaumzeug fehlen, ein Sporen fehlt, 2. Hälfte 17. Jh., (Lu) Die vorliegende Reiterstatuette Kaiser Leopold I. steht in direktem Zusammenhang mit einer Reihe weiterer Reiterstatuetten im Kunsthistorischen Museum Wien und einem Reiterbildnis im Victoria & Albert Museum, London. Caspar Gras erhielt eine erste künstlerische Ausbildung in der Goldschmiedewerkstätte seines Vaters. 1600 arbeitete bei Hubert Gerhard und zog 1602 mit Erzherzog Maximilian dem Deutschmeister nach Innsbruck. Im Jahre 1613 wurde er zum Hofbossierer ernannt. Seine erste große Arbeit war das Trautson Epitaph in der Wiener Michaeler Kirche, kurz darauf entstand das Grabmal für Erzherzog Maximilian dem Deutschmeister im Innbrucker Dom zu St. Jakob. Zwischen 1622 und 1630 entstand der Innbrucker Leopoldsbrunnen, nicht nur sein Hauptwerk, sondern eines der wichtigsten Bronzedenkmäler des 17. Jahrhunderts im süddeutschen/österreichischen Raum. Caspar Gras gilt als letzter Vertreter des Manierismus und hat das künstlerische Erbe von Alexander Colin und Hubert Gerhard weiter geführt. Über die künstlerische Zuschreibung der vorliegenden Reiterfigur an Caspar Gras gibt es kaum Zweifel. Von diesem haben sich eine Reihe ganz ähnlicher Reiterstatuetten erhalten, er gilt gewissermaßen als Spezialist für diese Art von Kleinplastiken. Dr. Manfred Leithe-Jasper, ehemaliger Direktor der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien, zeigt in seinem grundlegenden Text im Katalog Ruhm und Sinnlichkeit, Innsbrucker Bronzeguss 1500–1650, Von Kaiser Maximilian bis Erzherzog Ferdinand Karl, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck, 27. Juni bis 6. Oktober 1996 über vier Reiter Statuen die Entwicklung dieser speziellen Gattung repräsentativer Kleinbronzen auf. Diese Statuetten folgen einem Typus, der in der Nachfolge Giambolognas in Florenz entstanden ist wobei die Entwürfe Pietro Taccas für die Reiterstandbilder König Philipps IV: und Herzog Karl Emanuels von Savoyen motivisch den Anstoß gegeben haben dürften. In der Werkstatt Taccas scheint auch erstmals die Praxis nachweisbar, Modelle für Reiterstandbilder mit austauschbaren Pferden, Reitern und Köpfen anzufertigen, wie gleichfalls aus der Werkstatt von Francesco Susini berichtet wird. Leith-Jasper zählt neben den vier Reiterstatuen aus dem Bestand des Kunsthistorischen Museums Wien weitere Statuetten u.a. aus dem Viktoria & Albertmuseum London, dem Statens Museum for Kunst in Kopenhagen, der National Gallery Washington und dem Kunstmuseum Düsseldorf auf. Alle diese Reiterfiguren unterscheiden sich wenn auch oft nur in kleinen Details. So sind neben unterschiedlichen Ausführungen des Harnisches, des Brustriemens der Pferde auch die Haltung des Pferdeschweifs bzw. der Reiter in verschiedenen kleinen Details von einander abweichend. In seiner Analyse unterscheidet Leithe-Jasper insgesamt 6 verschiedenen Typen, wobei die hier angebotene Reiterstatuette dem Typus Nr. 5 seiner Typologie entspricht. Der Reiter trägt hier eine Schärpe mit Masche am Rücken sowie den Orden vom Goldenen Vlies am Bande. Aus dieser Typologie ergibt sich schlüssig, dass die Reiter auf Vorrat hergestellt wurden und es sich um eine Art kleine Serienproduktion handelte. Nur die Köpfe wurden erst dann gefertigt, wenn der Darzustellende bekannt war. Das Kunsthistorische Museum Wien besitzt solche Wechselköpfe, vermutlich Porträts Kaiser Leopold I. (1640–1705) und des Erzherzogs Sigismund Franz (1630–1665). Die vorliegende Reiterstatue trägt den Orden vom Goldenen Vlies am Band

Auction archive: Lot number 1081
Auction:
Datum:
25 Oct 2018
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Austria
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

Bronze, braune Naturpatina, Hohlguss, Pferd und Reiter getrennt gegossen, abnehmbarer Kopf, Darstellung Kaiser Leopold I. im Harnisch mit dem Orden vom Goldenen Vlies am Bande, das Pferd in courbettierender Stellung mit aufgehobenen Vorderbeinen und auf den Hinterhufen stehend, der Kopf leicht nach rechts gewandt, bewegte Mähne und wehender Schweif, der Reiter mit ausgestreckter rechter Hand, späterer schwarzer Holzsockel, Höhe 36,5 cm, Gesamthöhe 47,5 cm, Länge 36,5 cm, Kommandostab und Zaumzeug fehlen, ein Sporen fehlt, 2. Hälfte 17. Jh., (Lu) Die vorliegende Reiterstatuette Kaiser Leopold I. steht in direktem Zusammenhang mit einer Reihe weiterer Reiterstatuetten im Kunsthistorischen Museum Wien und einem Reiterbildnis im Victoria & Albert Museum, London. Caspar Gras erhielt eine erste künstlerische Ausbildung in der Goldschmiedewerkstätte seines Vaters. 1600 arbeitete bei Hubert Gerhard und zog 1602 mit Erzherzog Maximilian dem Deutschmeister nach Innsbruck. Im Jahre 1613 wurde er zum Hofbossierer ernannt. Seine erste große Arbeit war das Trautson Epitaph in der Wiener Michaeler Kirche, kurz darauf entstand das Grabmal für Erzherzog Maximilian dem Deutschmeister im Innbrucker Dom zu St. Jakob. Zwischen 1622 und 1630 entstand der Innbrucker Leopoldsbrunnen, nicht nur sein Hauptwerk, sondern eines der wichtigsten Bronzedenkmäler des 17. Jahrhunderts im süddeutschen/österreichischen Raum. Caspar Gras gilt als letzter Vertreter des Manierismus und hat das künstlerische Erbe von Alexander Colin und Hubert Gerhard weiter geführt. Über die künstlerische Zuschreibung der vorliegenden Reiterfigur an Caspar Gras gibt es kaum Zweifel. Von diesem haben sich eine Reihe ganz ähnlicher Reiterstatuetten erhalten, er gilt gewissermaßen als Spezialist für diese Art von Kleinplastiken. Dr. Manfred Leithe-Jasper, ehemaliger Direktor der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien, zeigt in seinem grundlegenden Text im Katalog Ruhm und Sinnlichkeit, Innsbrucker Bronzeguss 1500–1650, Von Kaiser Maximilian bis Erzherzog Ferdinand Karl, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck, 27. Juni bis 6. Oktober 1996 über vier Reiter Statuen die Entwicklung dieser speziellen Gattung repräsentativer Kleinbronzen auf. Diese Statuetten folgen einem Typus, der in der Nachfolge Giambolognas in Florenz entstanden ist wobei die Entwürfe Pietro Taccas für die Reiterstandbilder König Philipps IV: und Herzog Karl Emanuels von Savoyen motivisch den Anstoß gegeben haben dürften. In der Werkstatt Taccas scheint auch erstmals die Praxis nachweisbar, Modelle für Reiterstandbilder mit austauschbaren Pferden, Reitern und Köpfen anzufertigen, wie gleichfalls aus der Werkstatt von Francesco Susini berichtet wird. Leith-Jasper zählt neben den vier Reiterstatuen aus dem Bestand des Kunsthistorischen Museums Wien weitere Statuetten u.a. aus dem Viktoria & Albertmuseum London, dem Statens Museum for Kunst in Kopenhagen, der National Gallery Washington und dem Kunstmuseum Düsseldorf auf. Alle diese Reiterfiguren unterscheiden sich wenn auch oft nur in kleinen Details. So sind neben unterschiedlichen Ausführungen des Harnisches, des Brustriemens der Pferde auch die Haltung des Pferdeschweifs bzw. der Reiter in verschiedenen kleinen Details von einander abweichend. In seiner Analyse unterscheidet Leithe-Jasper insgesamt 6 verschiedenen Typen, wobei die hier angebotene Reiterstatuette dem Typus Nr. 5 seiner Typologie entspricht. Der Reiter trägt hier eine Schärpe mit Masche am Rücken sowie den Orden vom Goldenen Vlies am Bande. Aus dieser Typologie ergibt sich schlüssig, dass die Reiter auf Vorrat hergestellt wurden und es sich um eine Art kleine Serienproduktion handelte. Nur die Köpfe wurden erst dann gefertigt, wenn der Darzustellende bekannt war. Das Kunsthistorische Museum Wien besitzt solche Wechselköpfe, vermutlich Porträts Kaiser Leopold I. (1640–1705) und des Erzherzogs Sigismund Franz (1630–1665). Die vorliegende Reiterstatue trägt den Orden vom Goldenen Vlies am Band

Auction archive: Lot number 1081
Auction:
Datum:
25 Oct 2018
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Austria
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+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
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