Beschreibung:

Eduard Jakob von Steinle Die Bergpredigt Öl auf Leinwand (doubliert). 55 x 58,5 cm.Diese mittelformatige Darstellung der Bergpredigt lässt sich hervorragend in die Werkreihe einfügen, welche Steinle als Vorbereitung für sein finales Fresko in der Burg Rheineck bei Bad Breisig malte. Das wohl erste malerische Dokument dieser Bergpredigt-Reihe entstand durch Steinle 1837/38 mit einer Zeichnung, welche als Vorentwurf des Freskos zu deuten ist. Hierbei handelt es sich um eine Graphitzeichnung auf bräunlichem Velin mit Quadratierung und partiellen Konturlinien mit dunkelbrauner Feder (34,7 x 19 cm), welche sich heute in der Sammlung Michael Venator in Köln befindet. Kurz danach entstand der farbige Entwurf in einer Mischtechnik aus Kreide, Aquarell und Bleistift, welche Steinle mit den Maßen 146,5 x 123,3 cm eine detailliertere Vorlage bot. Dieses großformatige Blatt, welches auf eine Leinwand aufgezogen wurde, befindet sich heute im Städel Museum in Frankfurt a. M. Besonders interessant erscheint der direkte Vergleich der drei Werke - von Vorentwurf, Entwurf und Fresko. So lässt sich beispielsweise anhand der Haltung des Evangelisten Johannes ableiten, dass das uns vorliegende Werk Steinles nach seinem Aquarell entstanden sein muss, aber vor dessen Fresko. Während Johannes im Vorentwurf zu Boden blickt, den Kopf auf die Hand gestützt, nimmt er im darauffolgenden, großformatigen Entwurf bereits die gleiche Haltung ein, wie in unserem Werk, um dann im Fresko in einer dritten Position, mit nur leicht gesenktem Blick, dargestellt zu werden. Es ergibt sich daraus, dass unser Werk nach dem Vorentwurf von 1837/38 und vor dem Fresko von 1839/40 entstanden sein muss.ProvenienzWestdeutsche Privatsammlung.