Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts Neuer Termin: Dienstag, 16. Juni 2020 Titelbild: Johann Heinrich Tischbein d. Ä., Theseus und Ariadne, 1779 (?) Provenienz: Robert und Angelique Noortman, Chateau de Groote Mot, Belgien; Sotheby’s Amsterdam, 17./18. Dezember 2007, Los 623; Privatbesitz, Berlin. Paar niederrheinischer Büsten aus Buchsbaumholz. Die Eheleute sind im Dreiviertelrelief gearbeitet, jeweils mit Ohrschmuck und in standestypischer Tracht. Im 18. Jahrhundert wurde das Individuum zum Dreh- und Angelpunkt aufklärerischer Vorstellungen. Das Bemühen um eine möglichst realitätsnahe und ungekünstelte Darstellungsweise lässt sich nicht nur in der Malerei der Zeit beobachten, sondern auch bei diesen Büsten. Abseits von der Darstellung der ständischen Zugehörigkeit, konzentriert sich der Bildhauer auf die Charakterisierung der Dargestellten ohne jedes idealisierende Moment. Das gesteigerte Interesse an der Darstellung individueller Gesichtszüge ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der in Mode gekommenen Physiognomik zu sehen. Diese in der Antike wurzelnde, in der Renaissance wiederbelebte und im Zeitalter der Aufklärung mit neuer Aufmerksamkeit bedachte Lehre geht davon aus, dass sich Geist, Charakter und Wesen eines Menschen in seiner äußeren Erscheinung, insbesondere in seiner Physiognomie offenbaren.
Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts Neuer Termin: Dienstag, 16. Juni 2020 Titelbild: Johann Heinrich Tischbein d. Ä., Theseus und Ariadne, 1779 (?) Provenienz: Robert und Angelique Noortman, Chateau de Groote Mot, Belgien; Sotheby’s Amsterdam, 17./18. Dezember 2007, Los 623; Privatbesitz, Berlin. Paar niederrheinischer Büsten aus Buchsbaumholz. Die Eheleute sind im Dreiviertelrelief gearbeitet, jeweils mit Ohrschmuck und in standestypischer Tracht. Im 18. Jahrhundert wurde das Individuum zum Dreh- und Angelpunkt aufklärerischer Vorstellungen. Das Bemühen um eine möglichst realitätsnahe und ungekünstelte Darstellungsweise lässt sich nicht nur in der Malerei der Zeit beobachten, sondern auch bei diesen Büsten. Abseits von der Darstellung der ständischen Zugehörigkeit, konzentriert sich der Bildhauer auf die Charakterisierung der Dargestellten ohne jedes idealisierende Moment. Das gesteigerte Interesse an der Darstellung individueller Gesichtszüge ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der in Mode gekommenen Physiognomik zu sehen. Diese in der Antike wurzelnde, in der Renaissance wiederbelebte und im Zeitalter der Aufklärung mit neuer Aufmerksamkeit bedachte Lehre geht davon aus, dass sich Geist, Charakter und Wesen eines Menschen in seiner äußeren Erscheinung, insbesondere in seiner Physiognomie offenbaren.
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