Premium pages left without account:

Auction archive: Lot number 807

Frisket-Fragment Manuskriptstreifen einer frühneuzeitlichen Hand...

Estimate
€300
ca. US$339
Price realised:
€150
ca. US$169
Auction archive: Lot number 807

Frisket-Fragment Manuskriptstreifen einer frühneuzeitlichen Hand...

Estimate
€300
ca. US$339
Price realised:
€150
ca. US$169
Beschreibung:

DRUCKE VOR 1600 Einblick in die Technik der Inkunabeldrucker Frisket-Fragment. Manuskriptstreifen einer frühneuzeitlichen Handschrift auf Pergament in schwarzer Tinte und rotem Frisket-Überdruck. Ca. 15 x 3 cm. Deutschland um 1480. Eines der äußerst seltenen, sogenannten "Manuscript frisket sheet fragments", eines Kuriosums der frühen Druckkunst. Die ersten gedruckten Bücher seit Gutenberg zeichneten sich durch das Miteinander von schwarzen und roten Textpassagen auf einer Druckseite aus. So wurde das ursprüngliche Ziel, nämlich mit dem Druck die Handschrift zu ersetzen, auch darin angestrebt, dass man nämlich die eigentlich dem Rubrikator anvertraute Arbeit in das Druckverfahren mit aufnahm - und somit Titel, Kolumnentitel, Überschriften, Druckvermerke, Interlinear-Einsprengsel und ähnliches in roter Typographie einsetzte. Dieses erforderte allerdings ein etwas komplizierteres Verfahren, wobei jede Seite zunächst in schwarzer Farbe bedruckt wurde, um dann die als ausgezeichnete Passagen vorgesehenen Texte in einem zweiten Arbeitsschritt mit roter Druckerfarbe zu drucken. Dabei mussten dann die schon gedruckten schwarzen Textteile abgedeckt werden, wozu meist zerschnittene Makulaturstücke von älteren Pergamenthandschriften benutzt wurden. Die Stücke nahmen dann die nicht in Rot zu druckenden Überhangtexte auf, wobei das Pergamentstück erst durch ein "neues" ausgetauscht wurde, wenn eine Anzahl von Exemplaren (meist bis zu 10-20) gedruckt worden war. Das vorliegende winzige Fragmentstück stammt aus einer wohl französischen Handschrift des frühen 15. Jahrhunderts, wohl einer Urkunde o.ä., es enthält allerdings keine sichtbaren Druckbuchstaben, sondern nur einen großen roten Streifen, so dass das Frisket-Stück wahrscheinlich als Keil oder Randstück verwendet worden ist. Vgl. Margaret M. Smith Fragments used for 'Servile' Purposes: The St Bride Library Frisket for Early Red Printing, in Linda L. Brownrigg and Margaret M. Smith (Hrsg.): Interpreting and Collecting Fragments of Medieval Books (Los Altos Hills, CA, Red Gull Press, 2000), S.177-188 sowie dieselbe in: The St. Bride Journal 'Ultrabold 3' (2007), The Red-Printing Frisket at St. Bride Library. Elizabeth Savage, Red Frisket Sheets, c.1490-1700, The Earliest Artefacts of Colour Printing in the West (Papers of the Bibliographical Society of America 108, Nr. 4 (Dezember 2014), S.477-522. "This complex object, a manuscript leaf that was re-used first as a frisket sheet for printing selected text in red in one book and then in the pasteboard in the binding of another, is the earliest artifact of any color printing process in the West." – Rechts mit schmalem Falz und 2 zeitgenössischen Hanfspuren einer einstigen Bindung, oben und unten etwas braun leimschattig, leicht gewellt, die rote Mennige in kraftvollem, erhabenen Mehrfachdruck. Frisket-Fragmente gehören zu den überaus seltenen "Hilfsmitteln" der Inkunabelzeit, von denen weltweit nur eine Handvoll nachweisbar ist.

Auction archive: Lot number 807
Auction:
Datum:
16 Apr 2019
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

DRUCKE VOR 1600 Einblick in die Technik der Inkunabeldrucker Frisket-Fragment. Manuskriptstreifen einer frühneuzeitlichen Handschrift auf Pergament in schwarzer Tinte und rotem Frisket-Überdruck. Ca. 15 x 3 cm. Deutschland um 1480. Eines der äußerst seltenen, sogenannten "Manuscript frisket sheet fragments", eines Kuriosums der frühen Druckkunst. Die ersten gedruckten Bücher seit Gutenberg zeichneten sich durch das Miteinander von schwarzen und roten Textpassagen auf einer Druckseite aus. So wurde das ursprüngliche Ziel, nämlich mit dem Druck die Handschrift zu ersetzen, auch darin angestrebt, dass man nämlich die eigentlich dem Rubrikator anvertraute Arbeit in das Druckverfahren mit aufnahm - und somit Titel, Kolumnentitel, Überschriften, Druckvermerke, Interlinear-Einsprengsel und ähnliches in roter Typographie einsetzte. Dieses erforderte allerdings ein etwas komplizierteres Verfahren, wobei jede Seite zunächst in schwarzer Farbe bedruckt wurde, um dann die als ausgezeichnete Passagen vorgesehenen Texte in einem zweiten Arbeitsschritt mit roter Druckerfarbe zu drucken. Dabei mussten dann die schon gedruckten schwarzen Textteile abgedeckt werden, wozu meist zerschnittene Makulaturstücke von älteren Pergamenthandschriften benutzt wurden. Die Stücke nahmen dann die nicht in Rot zu druckenden Überhangtexte auf, wobei das Pergamentstück erst durch ein "neues" ausgetauscht wurde, wenn eine Anzahl von Exemplaren (meist bis zu 10-20) gedruckt worden war. Das vorliegende winzige Fragmentstück stammt aus einer wohl französischen Handschrift des frühen 15. Jahrhunderts, wohl einer Urkunde o.ä., es enthält allerdings keine sichtbaren Druckbuchstaben, sondern nur einen großen roten Streifen, so dass das Frisket-Stück wahrscheinlich als Keil oder Randstück verwendet worden ist. Vgl. Margaret M. Smith Fragments used for 'Servile' Purposes: The St Bride Library Frisket for Early Red Printing, in Linda L. Brownrigg and Margaret M. Smith (Hrsg.): Interpreting and Collecting Fragments of Medieval Books (Los Altos Hills, CA, Red Gull Press, 2000), S.177-188 sowie dieselbe in: The St. Bride Journal 'Ultrabold 3' (2007), The Red-Printing Frisket at St. Bride Library. Elizabeth Savage, Red Frisket Sheets, c.1490-1700, The Earliest Artefacts of Colour Printing in the West (Papers of the Bibliographical Society of America 108, Nr. 4 (Dezember 2014), S.477-522. "This complex object, a manuscript leaf that was re-used first as a frisket sheet for printing selected text in red in one book and then in the pasteboard in the binding of another, is the earliest artifact of any color printing process in the West." – Rechts mit schmalem Falz und 2 zeitgenössischen Hanfspuren einer einstigen Bindung, oben und unten etwas braun leimschattig, leicht gewellt, die rote Mennige in kraftvollem, erhabenen Mehrfachdruck. Frisket-Fragmente gehören zu den überaus seltenen "Hilfsmitteln" der Inkunabelzeit, von denen weltweit nur eine Handvoll nachweisbar ist.

Auction archive: Lot number 807
Auction:
Datum:
16 Apr 2019
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Try LotSearch

Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!

  • Search lots and bid
  • Price database and artist analysis
  • Alerts for your searches
Create an alert now!

Be notified automatically about new items in upcoming auctions.

Create an alert