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Auction archive: Lot number 185

Giovanni Paolo Panini, 1691 Piacenza – 1765 Rom

Estimate
€150,000 - €200,000
ca. US$176,158 - US$234,878
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 185

Giovanni Paolo Panini, 1691 Piacenza – 1765 Rom

Estimate
€150,000 - €200,000
ca. US$176,158 - US$234,878
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

FORUM IN ROM MIT KOLOSSEUM, KONSTANTINSBOGEN UND DEM „BORGHESISCHEN FECHTER“ Öl auf Leinwand. Doubliert. 74 x 98,5 cm. Signiert „I. P. Panini Romae 1742“.
Das Gemälde in beachtlichem, leicht betontem Querformat, bietet den Blick über antike Steinfragmente hinweg auf zwei der bedeutendsten römischen Bauwerke der Antike. Während das gewaltige Bauwerk des Kolosseums von links ins Bild hereinzieht, in seiner Biegung, Beleuchtung und Durchlichtung der Bögen dramatisiert, erhebt sich der leicht verschattete Konstantinsbogen aus dem mit Gras bewachsenen Gelände, das noch im 18. Jahrhundert Campo Vaccino, Kuhweide genannt wurde. Dazwischen zieht der Blick in die westliche Fortsetzung des Forums. Das Kolosseum wurde um 72 nach dem Jüdischen Krieg durch Kaiser Vespasian errichtet, finanziert aus der Beute des Jerusalemer Tempelschatzes. Der Bogen rechts dokumentierte, als Triumphbogen, den Sieg Kaiser Konstantins, nach der Schlacht gegen Maxentius 312 bei der Milvischen Brücke. Der Betrachterstandpunkt liegt unweit nördlich der antiken Via dei Verbiti. Die Gesamtdarstellung wird an den Bildrändern seitlich abgeschlossen, links in Form einer Baumkrone, rechts durch ein antikes Mauerwerk, darunter eine schräg angelehnte Steinplatte mit figürlichem Relief. Dieser künstlerisch freien, willkürlichen Zutat entspricht auch die Steinfigur des sogenannten „Borghesischen Fechters“, der nicht aus dem Forum selbst stammt, sondern erst um 1610 aus den Überresten der Villa Nero bei Porto d‘Anzio ausgegraben wurde. Von Camillo Borghese 1807 an Napoleon verkauft, befindet er sich heute im Louvre, und war schon im 18. Jahrhundert eine der am meisten kopierten und bewunderten Bildwerke der Antike. Dies ist hier insofern von Interesse, als dass Panini diese Figur noch im Palazzo Borghese in Rom selbst bewundern und skizzieren konnte. Kompositorisch fungiert die Statue im Bild mit ausladendem Arm nun als eine ins Zentrum weisende Geste, aber auch als Pendant zum Relief rechts, das eine Mänade zeigt, die vor einem bärtigen Alten ebenfalls nach rechts flieht. Das bedeutet auch, dass Panini diese bewegten figürlichen Motive – im Gegensatz zu den statischen Bauwerken bewusst als Kontrast eingesetzt hat. Belebt wird die Forum-Landschaft überdies durch mehrere Staffagefiguren, wie eine im Vordergrund auf Steinbrocken sitzende Frau mit Kind, und die noch im fernen Hintergrund durch die Bogenöffnung sichtbaren Wanderer. Von Interesse sind die beiden Figuren links. Ein junger Mann betrachtet aufmerksam die Steinfigur, der rechts daneben Sitzende teilt dessen Interesse. Dies ist ein Motiv, das wir in der Folge bei Gemälden dieses Genres immer wieder finden. Die Betrachtung von Objekten der Antike wurde alsbald zum eigenständigen Bildthema. Zu den wichtigen Qualitätsmerkmalen dieses Gemäldes zählt die Beleuchtung des Bildganzen. Wie üblich, hat Panini sie äußerst differenziert eingesetzt. Ein hoher Wolkenhimmel zieht über die Architekturen hin, die hellsten Wolkenpartien liegen hinter den Mauern des Kolosseums und lichten die Bögen auf, wodurch das gewaltige Bauwerk fast zu leicht scheint, zudem links etwas schief gestellt, wie leicht eingesunken, was auch dem aus dem Bodengrund auftauchenden Konstantinsbogen gedanklich entspricht. Letztlich sollte hier die „versunkene“ antike Vergangenheit zum Sprechen gebracht werden. Das Motiv „versunkener“ Bauwerke des Forums hat Panini in weiteren Bildern noch exzessiver vorgeführt. Das Gemälde kann als eine der bedeutenden Leistungen Paninis gesehen werden, der für seine Vedutenmalerei bekannt wurde. Als Schüler des Bühnengestalters Francesco Galli Bibiena (1659-1739), auf den wohl auch Paninis Sinn für die Theatralik in seinen Antikenlandschaften zurückgeht, zog er 1711 nach Rom, wo er auch mit Canaletto (1697-1768) in Berührung kam. Als Leiter der Dekorationsarbeiten für etliche Römische Paläste schuf er nebenbei auch Gemälde, die römische Plätze und Festlichkeiten verewigen sollten, wie etwa das Fest auf der Piazza Navona (Louvre usw). Er wurde alsbald Dozent an die Accademia di San Luca und die Académie de France in Rom berufen. Hier kam auch Jean-Honoré Fragonard unter seine

Auction archive: Lot number 185
Auction:
Datum:
24 Sep 2020
Auction house:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Germany
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

FORUM IN ROM MIT KOLOSSEUM, KONSTANTINSBOGEN UND DEM „BORGHESISCHEN FECHTER“ Öl auf Leinwand. Doubliert. 74 x 98,5 cm. Signiert „I. P. Panini Romae 1742“.
Das Gemälde in beachtlichem, leicht betontem Querformat, bietet den Blick über antike Steinfragmente hinweg auf zwei der bedeutendsten römischen Bauwerke der Antike. Während das gewaltige Bauwerk des Kolosseums von links ins Bild hereinzieht, in seiner Biegung, Beleuchtung und Durchlichtung der Bögen dramatisiert, erhebt sich der leicht verschattete Konstantinsbogen aus dem mit Gras bewachsenen Gelände, das noch im 18. Jahrhundert Campo Vaccino, Kuhweide genannt wurde. Dazwischen zieht der Blick in die westliche Fortsetzung des Forums. Das Kolosseum wurde um 72 nach dem Jüdischen Krieg durch Kaiser Vespasian errichtet, finanziert aus der Beute des Jerusalemer Tempelschatzes. Der Bogen rechts dokumentierte, als Triumphbogen, den Sieg Kaiser Konstantins, nach der Schlacht gegen Maxentius 312 bei der Milvischen Brücke. Der Betrachterstandpunkt liegt unweit nördlich der antiken Via dei Verbiti. Die Gesamtdarstellung wird an den Bildrändern seitlich abgeschlossen, links in Form einer Baumkrone, rechts durch ein antikes Mauerwerk, darunter eine schräg angelehnte Steinplatte mit figürlichem Relief. Dieser künstlerisch freien, willkürlichen Zutat entspricht auch die Steinfigur des sogenannten „Borghesischen Fechters“, der nicht aus dem Forum selbst stammt, sondern erst um 1610 aus den Überresten der Villa Nero bei Porto d‘Anzio ausgegraben wurde. Von Camillo Borghese 1807 an Napoleon verkauft, befindet er sich heute im Louvre, und war schon im 18. Jahrhundert eine der am meisten kopierten und bewunderten Bildwerke der Antike. Dies ist hier insofern von Interesse, als dass Panini diese Figur noch im Palazzo Borghese in Rom selbst bewundern und skizzieren konnte. Kompositorisch fungiert die Statue im Bild mit ausladendem Arm nun als eine ins Zentrum weisende Geste, aber auch als Pendant zum Relief rechts, das eine Mänade zeigt, die vor einem bärtigen Alten ebenfalls nach rechts flieht. Das bedeutet auch, dass Panini diese bewegten figürlichen Motive – im Gegensatz zu den statischen Bauwerken bewusst als Kontrast eingesetzt hat. Belebt wird die Forum-Landschaft überdies durch mehrere Staffagefiguren, wie eine im Vordergrund auf Steinbrocken sitzende Frau mit Kind, und die noch im fernen Hintergrund durch die Bogenöffnung sichtbaren Wanderer. Von Interesse sind die beiden Figuren links. Ein junger Mann betrachtet aufmerksam die Steinfigur, der rechts daneben Sitzende teilt dessen Interesse. Dies ist ein Motiv, das wir in der Folge bei Gemälden dieses Genres immer wieder finden. Die Betrachtung von Objekten der Antike wurde alsbald zum eigenständigen Bildthema. Zu den wichtigen Qualitätsmerkmalen dieses Gemäldes zählt die Beleuchtung des Bildganzen. Wie üblich, hat Panini sie äußerst differenziert eingesetzt. Ein hoher Wolkenhimmel zieht über die Architekturen hin, die hellsten Wolkenpartien liegen hinter den Mauern des Kolosseums und lichten die Bögen auf, wodurch das gewaltige Bauwerk fast zu leicht scheint, zudem links etwas schief gestellt, wie leicht eingesunken, was auch dem aus dem Bodengrund auftauchenden Konstantinsbogen gedanklich entspricht. Letztlich sollte hier die „versunkene“ antike Vergangenheit zum Sprechen gebracht werden. Das Motiv „versunkener“ Bauwerke des Forums hat Panini in weiteren Bildern noch exzessiver vorgeführt. Das Gemälde kann als eine der bedeutenden Leistungen Paninis gesehen werden, der für seine Vedutenmalerei bekannt wurde. Als Schüler des Bühnengestalters Francesco Galli Bibiena (1659-1739), auf den wohl auch Paninis Sinn für die Theatralik in seinen Antikenlandschaften zurückgeht, zog er 1711 nach Rom, wo er auch mit Canaletto (1697-1768) in Berührung kam. Als Leiter der Dekorationsarbeiten für etliche Römische Paläste schuf er nebenbei auch Gemälde, die römische Plätze und Festlichkeiten verewigen sollten, wie etwa das Fest auf der Piazza Navona (Louvre usw). Er wurde alsbald Dozent an die Accademia di San Luca und die Académie de France in Rom berufen. Hier kam auch Jean-Honoré Fragonard unter seine

Auction archive: Lot number 185
Auction:
Datum:
24 Sep 2020
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Schellingstr. 44
80799 München
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