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Auction archive: Lot number 170

Große Bronzefigur eines Renaissance „Pagen“ ehemals im Besitz von König Albert I von Belgien, Palais du Comte de Flandre

Skulpturen
5 Dec 2019
Estimate
€80,000 - €90,000
ca. US$88,641 - US$99,721
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 170

Große Bronzefigur eines Renaissance „Pagen“ ehemals im Besitz von König Albert I von Belgien, Palais du Comte de Flandre

Skulpturen
5 Dec 2019
Estimate
€80,000 - €90,000
ca. US$88,641 - US$99,721
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Bronzeguss in zwei Teilen. Höhe: 120 cm. Sockel 62 x 40 x 30 cm. Laut beiliegendem Gutachten von C. Cibot Ende 15., Anfang 16. Jahrhundert.
Beigegeben zwei Beglaubigungsschreiben Palais de Bruxelles, vom 17. Fbr. 2016 und vom 25. Fbr. 2016, (Martime Vermeire, Adjoint Patrioine, Liste Civile de. S.M. le Roi). Sowie Fotokopie der Inventarliste PALAIS DE LA RUE DE LA REGENCE – Relevé du mobilier appartenant à S. M. le Roi Albert. Ferner: C. Cibot, Expert Agréé à l‘U.F.E. – Membre de la F. N. E. P. S. A. ETUDE COMPARATIVE/ d‘un bronze du quinzième siècle/ représentant un jeune enfant vraisemblement un gage. Vergleichsstudie zu einer Bronze des 15. Jahrhunderts/ Darstellung eines Jünglings, wohl eines Pagen, S. 1-8, dabei: Etude complémentaire du page de Rizzo (2 S.). Die Standfigur steht im Kontrapost, nur leicht in Unterlebensgröße, auf mitgegossener Rechteckplinthe. Die rechte Hand erscheint zunächst wie in einladender Geste nach vorne gehalten. Die Handfläche nach oben geöffnet, lässt allerdings vermuten, dass der Jüngling ehemals einen inzwischen verlorenen Gegenstand hielt, wodurch sich die Figur nicht mehr als Page deuten ließe, was auch weniger dem Sinn der Renaissance entspricht. So entstammt diese Benennung wohl einer Idee der Vorbesitzertradition des 19. Jahrhunderts. Der linke Arm ist abgewinkelt, die Hand in die Hüfte gestemmt, mit einer Daumenbewegung nach oben. Der Kopf in leichter Schräghaltung, mit seitlich herabziehendem, gewellten Haar. Der Gesichtsausdruck zeigt die Figur mit leicht geöffnetem Mund und aufmerksam wach geöffneten Augen, beinahe sprechend und verlebendigt. Die Renaissance-Kleidung in zeitgemäß gefaltetem und gegürtetem Wams mit leicht gebauschten Puffärmeln, die Beinbekleidung liegt hautnah eng an, ebenfalls ganz der italienischen Zeitmode des 15. und 16. Jahrhunderts entsprechend. Die Haltung, das Alter und der jugendliche Stolz der Figur lässt sie als einen Hofknappen erkennen. Wie oben angedeutet, ist nicht auszuschließen, dass in der geöffneten Hand ehemals ein Gegenstand lag. Eine kleine Vertiefung in der Handfläche würde dies bestätigen. Die verlorene Kenntnis dieses Gegenstandes ließe die Figur jedenfalls in anderer, überzeugenderer Funktion als die eines Pagen sehen. Dies gerade angesichts der Wappen tragenden Knappen, wie sie uns in vergleichbarer Gestaltung überliefert sind. In der beigelegten Gutachterdokumentation wird der Bildhauer Antonio Rizzo (ca. 1440 - um 1499) genannt. Seine Standfiguren in den Nischen des Dogenpalastes in Venedig zeigen fast sämtlich vergleichbare Standhaltung, wie etwa seine bekannte dortige Adamfigur. Eine weitere Plastik seiner Hand zeigt uns den nämlichen Bekleidungsstil, insbesondere an der Steinstatue eines Wappen haltenden Knappen im Louvre (Abb. 2). Hier wäre zudem auch auf das Grabmal des päpstlichen Prokurators und venezianischen Dogen Niccoló Troncone hinzuweisen, das sich in der Frari-Kirche befindet, mit Nischenfiguren, unter anderem auch mit Wappen haltenden Jünglingen, das ebenfalls Antonio Rizzo zugeschrieben wird. Auch Rizzos Nachfolger Pietro Lombardo (1435 - 1515) schuf für die Nischen im Grabmal des Pietro Mocenigo in San Zanipolo ähnliche Standiguren von Jünglingen, jeweils mit seitlich gehaltenem Schild (Abb. 3). Allerdings zeigt unsere Standfigur in der Bekleidung doch einen markanten Unterschied, der stilistisch eine etwas spätere Modeauffassung erkennen lässt. Anstelle exakt plissierter Brustfalten, wie in der Louvre-Version, sehen wir hier eine weit bewegtere, lockere Faltenbildung. Auch die Achselpartien sind gebauschter gestaltet. Dies und die weit lebendigere gesamte Körperhaltung waren in der bereits weiter fortgeschrittenen Bildhauerkunst von Florenz schon vorbereitet. Hier denke man nur etwa an die Statue des „David“ von Andrea di Michele di Verrocchio (1435 - 1488). Gerade hier zeigt sich im Vergleich mit unserer Figur eine ganz ähnliche Anordnung des Daumens der linken Hand, der am Körper in nahezu gleicher Weise nach oben gerichtet ist (Abb. S. 35 unten). Zudem wären hier als Vorbilder die Bildwerke des Donato di Niccolò di Betto Bardi, gen. Donatello (um 186 - 14

Auction archive: Lot number 170
Auction:
Datum:
5 Dec 2019
Auction house:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Germany
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

Bronzeguss in zwei Teilen. Höhe: 120 cm. Sockel 62 x 40 x 30 cm. Laut beiliegendem Gutachten von C. Cibot Ende 15., Anfang 16. Jahrhundert.
Beigegeben zwei Beglaubigungsschreiben Palais de Bruxelles, vom 17. Fbr. 2016 und vom 25. Fbr. 2016, (Martime Vermeire, Adjoint Patrioine, Liste Civile de. S.M. le Roi). Sowie Fotokopie der Inventarliste PALAIS DE LA RUE DE LA REGENCE – Relevé du mobilier appartenant à S. M. le Roi Albert. Ferner: C. Cibot, Expert Agréé à l‘U.F.E. – Membre de la F. N. E. P. S. A. ETUDE COMPARATIVE/ d‘un bronze du quinzième siècle/ représentant un jeune enfant vraisemblement un gage. Vergleichsstudie zu einer Bronze des 15. Jahrhunderts/ Darstellung eines Jünglings, wohl eines Pagen, S. 1-8, dabei: Etude complémentaire du page de Rizzo (2 S.). Die Standfigur steht im Kontrapost, nur leicht in Unterlebensgröße, auf mitgegossener Rechteckplinthe. Die rechte Hand erscheint zunächst wie in einladender Geste nach vorne gehalten. Die Handfläche nach oben geöffnet, lässt allerdings vermuten, dass der Jüngling ehemals einen inzwischen verlorenen Gegenstand hielt, wodurch sich die Figur nicht mehr als Page deuten ließe, was auch weniger dem Sinn der Renaissance entspricht. So entstammt diese Benennung wohl einer Idee der Vorbesitzertradition des 19. Jahrhunderts. Der linke Arm ist abgewinkelt, die Hand in die Hüfte gestemmt, mit einer Daumenbewegung nach oben. Der Kopf in leichter Schräghaltung, mit seitlich herabziehendem, gewellten Haar. Der Gesichtsausdruck zeigt die Figur mit leicht geöffnetem Mund und aufmerksam wach geöffneten Augen, beinahe sprechend und verlebendigt. Die Renaissance-Kleidung in zeitgemäß gefaltetem und gegürtetem Wams mit leicht gebauschten Puffärmeln, die Beinbekleidung liegt hautnah eng an, ebenfalls ganz der italienischen Zeitmode des 15. und 16. Jahrhunderts entsprechend. Die Haltung, das Alter und der jugendliche Stolz der Figur lässt sie als einen Hofknappen erkennen. Wie oben angedeutet, ist nicht auszuschließen, dass in der geöffneten Hand ehemals ein Gegenstand lag. Eine kleine Vertiefung in der Handfläche würde dies bestätigen. Die verlorene Kenntnis dieses Gegenstandes ließe die Figur jedenfalls in anderer, überzeugenderer Funktion als die eines Pagen sehen. Dies gerade angesichts der Wappen tragenden Knappen, wie sie uns in vergleichbarer Gestaltung überliefert sind. In der beigelegten Gutachterdokumentation wird der Bildhauer Antonio Rizzo (ca. 1440 - um 1499) genannt. Seine Standfiguren in den Nischen des Dogenpalastes in Venedig zeigen fast sämtlich vergleichbare Standhaltung, wie etwa seine bekannte dortige Adamfigur. Eine weitere Plastik seiner Hand zeigt uns den nämlichen Bekleidungsstil, insbesondere an der Steinstatue eines Wappen haltenden Knappen im Louvre (Abb. 2). Hier wäre zudem auch auf das Grabmal des päpstlichen Prokurators und venezianischen Dogen Niccoló Troncone hinzuweisen, das sich in der Frari-Kirche befindet, mit Nischenfiguren, unter anderem auch mit Wappen haltenden Jünglingen, das ebenfalls Antonio Rizzo zugeschrieben wird. Auch Rizzos Nachfolger Pietro Lombardo (1435 - 1515) schuf für die Nischen im Grabmal des Pietro Mocenigo in San Zanipolo ähnliche Standiguren von Jünglingen, jeweils mit seitlich gehaltenem Schild (Abb. 3). Allerdings zeigt unsere Standfigur in der Bekleidung doch einen markanten Unterschied, der stilistisch eine etwas spätere Modeauffassung erkennen lässt. Anstelle exakt plissierter Brustfalten, wie in der Louvre-Version, sehen wir hier eine weit bewegtere, lockere Faltenbildung. Auch die Achselpartien sind gebauschter gestaltet. Dies und die weit lebendigere gesamte Körperhaltung waren in der bereits weiter fortgeschrittenen Bildhauerkunst von Florenz schon vorbereitet. Hier denke man nur etwa an die Statue des „David“ von Andrea di Michele di Verrocchio (1435 - 1488). Gerade hier zeigt sich im Vergleich mit unserer Figur eine ganz ähnliche Anordnung des Daumens der linken Hand, der am Körper in nahezu gleicher Weise nach oben gerichtet ist (Abb. S. 35 unten). Zudem wären hier als Vorbilder die Bildwerke des Donato di Niccolò di Betto Bardi, gen. Donatello (um 186 - 14

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Auction:
Datum:
5 Dec 2019
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Schellingstr. 44
80799 München
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