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Auction archive: Lot number 1016

GROSSER DECKELHUMPEN

Estimate
CHF90,000 - CHF140,000
ca. US$96,217 - US$149,671
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 1016

GROSSER DECKELHUMPEN

Estimate
CHF90,000 - CHF140,000
ca. US$96,217 - US$149,671
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

GROSSER DECKELHUMPEN Hamburg 1642. Meistermarke Hans Lambrecht III. und preussischer Steuerstempel. Silber gegossen, getrieben, ziseliert und teilvergoldet. H 31 cm. 3890 g. Provenienz: - Sammlung U. und M. Bey, Hamburg. - Galerie Neuse, Bremen 1989. - Hamburger Privatsammlung. Ausstellung: Hamburg 1966, Altes Tafelgerät. Sammlung Udo und Mania Bey, Sonderausstellung des Altonaer Museums, 11. Mai bis 19. Juni 1966; Nr. 28. Literatur: - Ausst.-Kat. Altes Tafelgerät. Sammlung Udo und Mania Bey, hrsg. v. Manfred Meinz und Altonaer Museum, Hamburg 1966, Kat.-Nr. 28 (mit Abb.). - Erich Schliemann: Die Goldschmiede Hamburgs, Hamburg 1989, Bd. II, S. 105, Nr. 9. - Ausst.-Kat. Silber, Galerie Neuse, 1994, S. 21-22. Vorliegender prachtvoll gestaltete Deckelhumpen ist eine Barockarbeit des Hamburger Goldschmieds, Hans Lambrecht III. Er gehört einer in drei Generationen lebenden Goldschmiedefamilie an, die während der Blütezeit der Hamburger Goldschmiedekunst im 17. Jahrhundert tätig waren und, deren Werke wesentlich dazu beigetragen haben, das Ansehen der Hamburger Goldschmiede zu prägen. Er lernte bei seinem Onkel Hinrich Lambrecht und wurde 1630 zum Goldschmiedemeister ernannt. Nebst Auftragsarbeiten für den Senat seit 1637, sind auch Bestellungen von Gottorper Hof (1639–66) und dem schwedischen Königshaus (1665) bekannt. Unterschiedlichen Quellen ist zudem zu entnehmen, dass eine beachtliche Zahl der Arbeiten des Hamburger Goldschmieds nach Moskau exportiert wurden. So gelangte eine Gruppe Hamburger Arbeiten zum Kreml, während der Verhandlungen über die russische-dänische dynastische Verbindung, die zwischen Prinz Waldemar und der Grossfürstin Irina von Dänemark geplant war, jedoch nie stattfand. Weiter gab Prinz Waldemar Christian von Dänemark (1603–47) zwei Humpen bei Lambrecht III. in Auftrag, die er dem russischen Zaren Michail Fedorowitsch (1596–1645) als Geschenke überreicht haben soll. Entsprechend liegt die Vermutung nahe, dass dieser prachtvoll gestaltet und für jene Zeit in ungewöhnlicher Grösse und schwer gearbeitete Prunkhumpen, nicht einfach ein übliches Diplomatengeschenk ist, sondern viel mehr eine kostbare Aufmerksamkeit des Dänenprinzen an den russischen Zaren darstellt. In Treibarbeit sind Fuss und Deckel mit Blattwerk und Masken geschmückt, während eine zentrale in den Deckel eingelassene Plakette mit Darstellungen der Venus, Mars und Amors geziert ist. Ein Relief mit der Darstellung eines Lapithen und Kentaurenkampfs ummantelt die Wandung des Deckelhumpens und ist der griechischen Mythologie entlehnt. Es verweist wohl auf die Hochzeit von Pelrithoos, dem Lapithenkönig, während der der es zum Kampf zwischen Kentauren und Lapithen kam, nachdem sich einer der Kentauren – berauscht durch den süssen Wein –an der Braut vergreifen wollte. Peirithoos und Theseus gingen als Sieger über die Kentauren hervor und schworen sich ewige Freundschaft. Der dramatische Schwung und Dynamik in der Szene lassen auf eine mögliche Beeinflussung durch die Malerei von Peter Paul Rubens deuten. Zwar dürfte Lambrecht III. wie in den meisten Fällen, eine graphische Vorlage gedient haben, doch bestand die Schwierigkeit für den Goldschmied darin, die Komposition aus der Fläche in ein Hochrelief zu arbeiten, was Lambrecht III. in hervorragender Weise bei diesem Schmiedekunstwerk gelungen ist. (Vgl. hierzu: Der Raub der Hippodamia, Öl auf Leinwand, 182 × 290 cm, Museo del Prado, Inv.-Nr. P001658)

Auction archive: Lot number 1016
Auction:
Datum:
25 Mar 2021
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

GROSSER DECKELHUMPEN Hamburg 1642. Meistermarke Hans Lambrecht III. und preussischer Steuerstempel. Silber gegossen, getrieben, ziseliert und teilvergoldet. H 31 cm. 3890 g. Provenienz: - Sammlung U. und M. Bey, Hamburg. - Galerie Neuse, Bremen 1989. - Hamburger Privatsammlung. Ausstellung: Hamburg 1966, Altes Tafelgerät. Sammlung Udo und Mania Bey, Sonderausstellung des Altonaer Museums, 11. Mai bis 19. Juni 1966; Nr. 28. Literatur: - Ausst.-Kat. Altes Tafelgerät. Sammlung Udo und Mania Bey, hrsg. v. Manfred Meinz und Altonaer Museum, Hamburg 1966, Kat.-Nr. 28 (mit Abb.). - Erich Schliemann: Die Goldschmiede Hamburgs, Hamburg 1989, Bd. II, S. 105, Nr. 9. - Ausst.-Kat. Silber, Galerie Neuse, 1994, S. 21-22. Vorliegender prachtvoll gestaltete Deckelhumpen ist eine Barockarbeit des Hamburger Goldschmieds, Hans Lambrecht III. Er gehört einer in drei Generationen lebenden Goldschmiedefamilie an, die während der Blütezeit der Hamburger Goldschmiedekunst im 17. Jahrhundert tätig waren und, deren Werke wesentlich dazu beigetragen haben, das Ansehen der Hamburger Goldschmiede zu prägen. Er lernte bei seinem Onkel Hinrich Lambrecht und wurde 1630 zum Goldschmiedemeister ernannt. Nebst Auftragsarbeiten für den Senat seit 1637, sind auch Bestellungen von Gottorper Hof (1639–66) und dem schwedischen Königshaus (1665) bekannt. Unterschiedlichen Quellen ist zudem zu entnehmen, dass eine beachtliche Zahl der Arbeiten des Hamburger Goldschmieds nach Moskau exportiert wurden. So gelangte eine Gruppe Hamburger Arbeiten zum Kreml, während der Verhandlungen über die russische-dänische dynastische Verbindung, die zwischen Prinz Waldemar und der Grossfürstin Irina von Dänemark geplant war, jedoch nie stattfand. Weiter gab Prinz Waldemar Christian von Dänemark (1603–47) zwei Humpen bei Lambrecht III. in Auftrag, die er dem russischen Zaren Michail Fedorowitsch (1596–1645) als Geschenke überreicht haben soll. Entsprechend liegt die Vermutung nahe, dass dieser prachtvoll gestaltet und für jene Zeit in ungewöhnlicher Grösse und schwer gearbeitete Prunkhumpen, nicht einfach ein übliches Diplomatengeschenk ist, sondern viel mehr eine kostbare Aufmerksamkeit des Dänenprinzen an den russischen Zaren darstellt. In Treibarbeit sind Fuss und Deckel mit Blattwerk und Masken geschmückt, während eine zentrale in den Deckel eingelassene Plakette mit Darstellungen der Venus, Mars und Amors geziert ist. Ein Relief mit der Darstellung eines Lapithen und Kentaurenkampfs ummantelt die Wandung des Deckelhumpens und ist der griechischen Mythologie entlehnt. Es verweist wohl auf die Hochzeit von Pelrithoos, dem Lapithenkönig, während der der es zum Kampf zwischen Kentauren und Lapithen kam, nachdem sich einer der Kentauren – berauscht durch den süssen Wein –an der Braut vergreifen wollte. Peirithoos und Theseus gingen als Sieger über die Kentauren hervor und schworen sich ewige Freundschaft. Der dramatische Schwung und Dynamik in der Szene lassen auf eine mögliche Beeinflussung durch die Malerei von Peter Paul Rubens deuten. Zwar dürfte Lambrecht III. wie in den meisten Fällen, eine graphische Vorlage gedient haben, doch bestand die Schwierigkeit für den Goldschmied darin, die Komposition aus der Fläche in ein Hochrelief zu arbeiten, was Lambrecht III. in hervorragender Weise bei diesem Schmiedekunstwerk gelungen ist. (Vgl. hierzu: Der Raub der Hippodamia, Öl auf Leinwand, 182 × 290 cm, Museo del Prado, Inv.-Nr. P001658)

Auction archive: Lot number 1016
Auction:
Datum:
25 Mar 2021
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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