Beschreibung:

23. November 2019, 20.15 Uhr Pinakothek der Moderne München Eingeliefert von Galerie Sabine Knust, München Zwei Variationen zum Thema „Linie“ führt das Diptychon vor: Links schlängeln sich organische rostfarbene Spuren vor lichtgelbem Grund von einer Blattkante zur anderen, lenken den Betrachter in verschiedene Richtungen, suggerieren durch ihre Überlagerungen Räumlichkeit. Rechts prallt der Blick an der dunkelgrünen Gitterstruktur ab, bis er beginnt, den Unregelmäßigkeiten nachzuspüren und den Rhythmus der Bildfläche zu erkunden. Förgs Arbeiten stehen nur für sich, bilden nichts ab, symbolisieren nichts. Sein vielseitiges Œuvre umfasst neben der Malerei auf unterschiedlichen Bildträgern auch Fotografien und Skulpturen. Seine Formensprache ist, ähnlich wie bei Blinky Palermo aus der Auseinandersetzung mit der geometrischen Reduktion des De Stijl oder des russischen Konstruktivismus, aber auch mit der amerikanischen Minimal Art entstanden. Doch deren mathematisch exakte Ausführung interessierte ihn nicht, lieber überließ er sich dem spontanen Einfall, dem raschen Strich und gab in Material und Duktus dem Unperfekten, Unfertigen einen Raum. Durch sein vitales, oft spielerisch anmutendes, doch auf intellektueller Durchdringung fußendes Werk wurde er zu einer der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen Kunst. Günther Förg lehrte seit 1999 an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sein Werk wurde auf zahlreichen Museumsausstellungen gezeigt und befindet sich in bedeutenden Sammlungen weltweit, unter anderem im MoMA, New York; Tate Modern, London; Pinakothek der Moderne, München; Hamburger Bahnhof, Berlin; Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München; Städel Museum, Frankfurt; Museo Reina Sofía, Madrid. 2018 widmeten ihm das Stedelijk Museum, Amsterdam, und das Dallas Museum of Art, Dallas, große Retrospektiven. Seit Anfang 2019 wird der Nachlass von Günther Förg von Hauser & Wirth vertreten.