Johan Thorn Prikker Den Haag 1868 - 1932 Köln Ohne Titel Um 1900-1904 Wachskreide und Gouache auf Bütten. 47,7 x 58 cm. Unter Glas gerahmt. Unten rechts mit roter Kreide bezeichnet und monogrammiert 'ThP'. - Das Papier minimal gebräunt. Zwei kleinere Randeinrisse professionell geschlossen. Provenienz Nachlass des Künstlers, seitdem in Familienbesitz Johan Thorn Prikkers künstlerische Produktion um die Jahrhundertwende ist geprägt vom „Schritt nach draußen“. Im Streben nach der Überwindung einer immer stärkeren Entfremdung von Mensch und Natur, aber auch des Künstlers innerhalb der Gesellschaft, entscheidet er sich für den Blick in die Landschaft. Ausgehend von einer realistischen Wiedergabe der Natur gelangt Thorn Prikker in seinen Landschaftsdarstellungen dieser Jahre schnell zu einem hohen Abstraktionsgrad und einer Stilisierung der Form. In der Vermenschlichung der Natur und dem Naturwerden des Menschen übernimmt die Linie die verbindende Funktion für den Künstler - häufig mit Wachskreiden gesetzt, seltener mit leuchtender Gouache wie in der vorliegenden Arbeit. Ähnlich den Werken Vincent van Goghs verstehen auch Thorn Prikkers neoimpressionistische Landschaften die Natur nicht bloß als Gegenüber, sondern als Projektionsfeld menschlicher Empfindung. Von Licht und Wind bewegt suchen seine Linien danach, Sichtbares und Unsichtbares darzustellen, scheinen dabei mitunter klingend als wandelten sie Töne in Bilder: „Thorn Prikker sucht die Gleichzeitigkeit und die Beziehungen von Mensch und Natur, von Gefühlen und Gedanken, von Realität und Traum. Die Verbindungen sind dabei nicht zweifelsfrei fest gefügt. Sie sind offen und für weitere Verknüpfungen bereit. Hier zeigt sich nicht zuletzt eine Reaktion auf die zunehmende Trennung und Absonderung aller Lebensbereiche in der modernen Welt, eine Reaktion, die mit ihren die Einheit im Mythischen suchenden Ansätzen auch heute noch oder schon wieder aktuell ist.“ (Julian Heynen, „Schritte nach draußen“, in: Ausst. Kat. Johann Thorn Prikker. Werke bis 1910, Kaiser Wilhelm Museum Krefeld 1982, S. 7).
Johan Thorn Prikker Den Haag 1868 - 1932 Köln Ohne Titel Um 1900-1904 Wachskreide und Gouache auf Bütten. 47,7 x 58 cm. Unter Glas gerahmt. Unten rechts mit roter Kreide bezeichnet und monogrammiert 'ThP'. - Das Papier minimal gebräunt. Zwei kleinere Randeinrisse professionell geschlossen. Provenienz Nachlass des Künstlers, seitdem in Familienbesitz Johan Thorn Prikkers künstlerische Produktion um die Jahrhundertwende ist geprägt vom „Schritt nach draußen“. Im Streben nach der Überwindung einer immer stärkeren Entfremdung von Mensch und Natur, aber auch des Künstlers innerhalb der Gesellschaft, entscheidet er sich für den Blick in die Landschaft. Ausgehend von einer realistischen Wiedergabe der Natur gelangt Thorn Prikker in seinen Landschaftsdarstellungen dieser Jahre schnell zu einem hohen Abstraktionsgrad und einer Stilisierung der Form. In der Vermenschlichung der Natur und dem Naturwerden des Menschen übernimmt die Linie die verbindende Funktion für den Künstler - häufig mit Wachskreiden gesetzt, seltener mit leuchtender Gouache wie in der vorliegenden Arbeit. Ähnlich den Werken Vincent van Goghs verstehen auch Thorn Prikkers neoimpressionistische Landschaften die Natur nicht bloß als Gegenüber, sondern als Projektionsfeld menschlicher Empfindung. Von Licht und Wind bewegt suchen seine Linien danach, Sichtbares und Unsichtbares darzustellen, scheinen dabei mitunter klingend als wandelten sie Töne in Bilder: „Thorn Prikker sucht die Gleichzeitigkeit und die Beziehungen von Mensch und Natur, von Gefühlen und Gedanken, von Realität und Traum. Die Verbindungen sind dabei nicht zweifelsfrei fest gefügt. Sie sind offen und für weitere Verknüpfungen bereit. Hier zeigt sich nicht zuletzt eine Reaktion auf die zunehmende Trennung und Absonderung aller Lebensbereiche in der modernen Welt, eine Reaktion, die mit ihren die Einheit im Mythischen suchenden Ansätzen auch heute noch oder schon wieder aktuell ist.“ (Julian Heynen, „Schritte nach draußen“, in: Ausst. Kat. Johann Thorn Prikker. Werke bis 1910, Kaiser Wilhelm Museum Krefeld 1982, S. 7).
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