Ostwald, Wilhelm, deutsch-baltischer Chemiker und Philosoph, Nobelpreisträger (1853-1932). Eigh. Brief m. U. "W. Ostwald". 2 S. Gr. 4to. Riga 6.V.1883. Auf Briefpapier mit Kopf "Polytechnicum zu Riga. Chemisches Laboratorium" an einen "A. Ramsay", d. i. möglicherweise der schottische Geologe Sir Andrew Ramsay (1814-1891) oder, falls Ostwald (der den Adressaten offenbar nicht näher kennt) das Kürzel des Vornamens nicht richtig gedeutet hat, dessen Neffe, der Physiker und Nobelpreisträger Sir William Ramsay (1852-1916). Der Adressat hatte nach Arbeiten gefragt, die sich mit der chemischen "Affinitätslehre" befassen. Ostwald nennt Autoren und erkundigt sich dann nach einem Projekt, das ihm Ramsay vorgeschlagen hatte. "... Ich schicke, Ihrem Wunsche entsprechend, Ihnen einige Separatabdrucke meiner Abhandlungen ... Meine sämtlichen Untersuchungen sind im Journal für practische Chemie von 1875 ab publicirt, bis auf einige Kleinigkeiten in Poggendorffs Annalen ; da mir augenblicklich das Journal nicht zur Hand ist, kann ich Ihnen nicht die Band- und Seitenzahlen angeben. Die Personen, welche sich mit der Affinitätslehre beschäftigen, sind nicht sehr zahlreich. Ich nenne Ihnen Prof. Horstmann, Heidelberg; Prof. Lothar Meyer, Tübingen; Prof. Menschutkin, Petersburg; Prof. Thomsen, Kopenhagen und die französischen Forscher Berthelot, Ditte, Lemoine, deren Wohnort ich nicht weiß ... Soviel ich sehe, wünschen Sie meine Betheiligung an einem wissenschaftlichen Unternehmen, die Affinitätslehre betreffend, und zwar glaube ich Sie so zu verstehn, daß auf Grundlage der vorhandenen Arbeiten ein Plan zur weiteren Förderung dieses Theils der Wissenschaft ausgearbeitet werden soll, dessen experimentelle Ausführung einzelnen practischen Forschern zugetheilt werden soll ... Eine Bearbeitung der Lehre von der chemischen Verwandtschaft wird der dritte Band des in kurzer Zeit erscheinenden Buches von Lothar Meyer, Die modernen Theorieen der Chemie enthalten, ferner ist eine solche bereits von Lemoine im Bd I, Abth. 2 der Encyclopédie chimique von Fremy publicirt worden ...". - So frühe Briefe des Nobelpreisträgers aus seiner Rigaer Professorenzeit kommen äußerst selten vor. - Etwas geknittert, stellenweise angestaubt und mit kleinen Randschäden.
Ostwald, Wilhelm, deutsch-baltischer Chemiker und Philosoph, Nobelpreisträger (1853-1932). Eigh. Brief m. U. "W. Ostwald". 2 S. Gr. 4to. Riga 6.V.1883. Auf Briefpapier mit Kopf "Polytechnicum zu Riga. Chemisches Laboratorium" an einen "A. Ramsay", d. i. möglicherweise der schottische Geologe Sir Andrew Ramsay (1814-1891) oder, falls Ostwald (der den Adressaten offenbar nicht näher kennt) das Kürzel des Vornamens nicht richtig gedeutet hat, dessen Neffe, der Physiker und Nobelpreisträger Sir William Ramsay (1852-1916). Der Adressat hatte nach Arbeiten gefragt, die sich mit der chemischen "Affinitätslehre" befassen. Ostwald nennt Autoren und erkundigt sich dann nach einem Projekt, das ihm Ramsay vorgeschlagen hatte. "... Ich schicke, Ihrem Wunsche entsprechend, Ihnen einige Separatabdrucke meiner Abhandlungen ... Meine sämtlichen Untersuchungen sind im Journal für practische Chemie von 1875 ab publicirt, bis auf einige Kleinigkeiten in Poggendorffs Annalen ; da mir augenblicklich das Journal nicht zur Hand ist, kann ich Ihnen nicht die Band- und Seitenzahlen angeben. Die Personen, welche sich mit der Affinitätslehre beschäftigen, sind nicht sehr zahlreich. Ich nenne Ihnen Prof. Horstmann, Heidelberg; Prof. Lothar Meyer, Tübingen; Prof. Menschutkin, Petersburg; Prof. Thomsen, Kopenhagen und die französischen Forscher Berthelot, Ditte, Lemoine, deren Wohnort ich nicht weiß ... Soviel ich sehe, wünschen Sie meine Betheiligung an einem wissenschaftlichen Unternehmen, die Affinitätslehre betreffend, und zwar glaube ich Sie so zu verstehn, daß auf Grundlage der vorhandenen Arbeiten ein Plan zur weiteren Förderung dieses Theils der Wissenschaft ausgearbeitet werden soll, dessen experimentelle Ausführung einzelnen practischen Forschern zugetheilt werden soll ... Eine Bearbeitung der Lehre von der chemischen Verwandtschaft wird der dritte Band des in kurzer Zeit erscheinenden Buches von Lothar Meyer, Die modernen Theorieen der Chemie enthalten, ferner ist eine solche bereits von Lemoine im Bd I, Abth. 2 der Encyclopédie chimique von Fremy publicirt worden ...". - So frühe Briefe des Nobelpreisträgers aus seiner Rigaer Professorenzeit kommen äußerst selten vor. - Etwas geknittert, stellenweise angestaubt und mit kleinen Randschäden.
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