Auction archive: Lot number 76

"PHILOSOPHIE, KIRCHE UND NATURFORSCHUNG."

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"PHILOSOPHIE, KIRCHE UND NATURFORSCHUNG."

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Beschreibung:

Deutsche Handschrift auf Papier. Bayern oder Österreich, um 1870. 12º. Mit gestoch. Portr. von Jacob Balmes als Frontispiz; jede Seite gerahmt. 923 S. (wenige weiße). Lwd. d. Zt. mit Rtit. "Philosophie" (etw. fleckig). (75)
Umfangreiche Abhandlung, geschrieben in akkurater kleiner Kurrentschrift ohne Korrekturen, gegliedert in fünf Hauptabschnitte: I. Philosophie (S. 3-213), II. Metaphysik (S. 215-271), III. Naturphilosophie (S. 272-432), IV. Ästhetik (S. 433-607) und V. Die Kirche und die Naturforschung (S. 609-912). – Hauptanliegen des Verfassers war zweifellos die Begründung des Vorranges der kirchlichen Offenbarungslehre vor naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Autor faßt seine Ansicht so zusammen: "Die Übereinstimmung kann nur dann in rechter Weise gefunden werden, wenn die Naturwissenschaft in ihren Forschungen nicht gegen die Lehren der Offenbarung verstößt, sondern deren Bestimmungen, soweit sie an das Gebiet der Natur anstreifen, anerkennt." Neben dem vorgebundenen Porträt des spanischen Theologen Jacob Balmes (1810-1848), das aus seinem in deutscher Übersetzung zuerst 1852 im Verlag Manz in Regensburg veröffentlichten Werk "Briefe an einen Zweifler" stammt, gibt es weitere Indizien für die Entstehung der Handschrift in Bayern. So nennt der Verfasser zum einen die zuerst 1854 im Jahresbericht über das Königliche Lyceum, Gymnasium und die Lateinische Schule zu Passau erschienene Programmabhandlung "Die Geschichte der Philosophie und der katholische Standpunkt" (S. 341). Zum anderen erwähnt er die Abhandlung "Die Menschenrassen" von Ernst Friedrich Eberhard, erschienen in der Einladungsschrift zur Feier des Stiftungsfestes des Gymnasium Casimirianum zu Coburg 1842 (S. 839). Daß er sich außerdem bezieht auf den 1865 in Wien publizierten Hirtenbrief von Kardinal und Fürsterzbischof von Wien, Joseph Othmar von Rauscher, "Der Staat ohne Gott", kann natürlich auch für eine Entstehung der Handschrift in Österreich sprechen. Die Blätter in der rechten oberen Ecke oft mit Trockenstempel, meist mit Kreuz, Herz und Anker als den christlichen Symbolen für Glaube, Liebe und Hoffnung, aber auch einem Rosenzweig oder mit den Städtenamen "Paris" und "Bath" (tls. angeschnitten). – Innengelenke etw. angebrochen, leicht fleckig, tls. ein wenig gebräunt.

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Deutsche Handschrift auf Papier. Bayern oder Österreich, um 1870. 12º. Mit gestoch. Portr. von Jacob Balmes als Frontispiz; jede Seite gerahmt. 923 S. (wenige weiße). Lwd. d. Zt. mit Rtit. "Philosophie" (etw. fleckig). (75)
Umfangreiche Abhandlung, geschrieben in akkurater kleiner Kurrentschrift ohne Korrekturen, gegliedert in fünf Hauptabschnitte: I. Philosophie (S. 3-213), II. Metaphysik (S. 215-271), III. Naturphilosophie (S. 272-432), IV. Ästhetik (S. 433-607) und V. Die Kirche und die Naturforschung (S. 609-912). – Hauptanliegen des Verfassers war zweifellos die Begründung des Vorranges der kirchlichen Offenbarungslehre vor naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Autor faßt seine Ansicht so zusammen: "Die Übereinstimmung kann nur dann in rechter Weise gefunden werden, wenn die Naturwissenschaft in ihren Forschungen nicht gegen die Lehren der Offenbarung verstößt, sondern deren Bestimmungen, soweit sie an das Gebiet der Natur anstreifen, anerkennt." Neben dem vorgebundenen Porträt des spanischen Theologen Jacob Balmes (1810-1848), das aus seinem in deutscher Übersetzung zuerst 1852 im Verlag Manz in Regensburg veröffentlichten Werk "Briefe an einen Zweifler" stammt, gibt es weitere Indizien für die Entstehung der Handschrift in Bayern. So nennt der Verfasser zum einen die zuerst 1854 im Jahresbericht über das Königliche Lyceum, Gymnasium und die Lateinische Schule zu Passau erschienene Programmabhandlung "Die Geschichte der Philosophie und der katholische Standpunkt" (S. 341). Zum anderen erwähnt er die Abhandlung "Die Menschenrassen" von Ernst Friedrich Eberhard, erschienen in der Einladungsschrift zur Feier des Stiftungsfestes des Gymnasium Casimirianum zu Coburg 1842 (S. 839). Daß er sich außerdem bezieht auf den 1865 in Wien publizierten Hirtenbrief von Kardinal und Fürsterzbischof von Wien, Joseph Othmar von Rauscher, "Der Staat ohne Gott", kann natürlich auch für eine Entstehung der Handschrift in Österreich sprechen. Die Blätter in der rechten oberen Ecke oft mit Trockenstempel, meist mit Kreuz, Herz und Anker als den christlichen Symbolen für Glaube, Liebe und Hoffnung, aber auch einem Rosenzweig oder mit den Städtenamen "Paris" und "Bath" (tls. angeschnitten). – Innengelenke etw. angebrochen, leicht fleckig, tls. ein wenig gebräunt.

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