Uhrgehäuse mit Diana Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Große Rocaillenkartusche mit plastischen Schilfblättern an den Seiten auf vier massiven Volutenfüßen in Doppel-C-Form. Auf der oben abschließenden Volute die vollplastische Figur der Diana mit Pfeilköcher und Bogen, gehüllt in eine seegrüne Tuchdraperie. Unter dem runden Ausschnitt für das Zifferblatt und auf den Seiten äußerst fein gemalte Darstellungen höfischer Parkanlagen und Schlossarchitekturen. Das Muschelrelief und die oberen Seiten dekoriert mit faux marbre-Bemalung, auf der unteren Front goldenes Gitterwerk. Blaumarke Schwerter. Hinten Klebezettel "Altmeissen Uhr (früher Satori) (Ao) Schafranek". Bekrönende Figur und Blätter restauriert. H 40,2, B 21, T 13 cm. Meissen, 1741 - 45, das Modell Johann Gottlieb Ehder und Johann Joachim Kaendler, zugeschrieben.Uhrgehäuse für Taschen und Pendeluhren sind in der Meissener Manufaktur in großen Stückzahlen produziert worden. Die Ausführungen waren höchst unterschiedlich, sowohl im Hinblick auf die Größe als auch auf die Ausstattung. Dieses Exemplar weist eine große Bandbreite teurer Techniken auf, Fondfarben, Miniaturmalerei, reiche Vergoldung und ein Figurenmodell, das mit großer Sicherheit von Kaendler für den Abschluss entworfen wurde. Johann Joachim Kaendler hat zahlreiche dieser sitzenden weiblichen Göttinnen geformt, häufig auch als Abschlüsse von Vasen oder für die Deckel von großen Terrinen. Ein Eintrag in seinen Arbeitsberichten vom Juni 1742 verweist explizit auf zwei Uhrgehäuse: „Zwey Formen zu denen Uhr gehäußen Worauf Fügüren befindl. Geändert und den Raum zu den Ziffer Blättern um ein Merckliches Vergrößert, auch die daran befindlichen Ornamente aufs Neue ausgebeßert und aufs beße Wieder brauchbar gemacht.“ (Pietsch, Leipzig 2002, S. 90) Eine Diana ist als Bekrönung eines Uhrgehäuses eher ungewöhnlich, deswegen könnte man einen Beschenkten oder einen Besteller vermuten, der leidenschaftlicher Jäger war. Das trifft auf einige Herrscher dieser Zeit zu, u.a. auf den Kölner Kurfürsten Clemens August, für den Kaendler und Ehder 1741 bereits den legendären Jagdpokal schufen, der sich heute in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art New York befindet (Inv.Nr. 1974.356.337ab).ProvenienzSammlung Renate und Tono Dreßen, erworben bei Christie's London am 29. Juni 1987, Lot 258.LiteraturhinweiseAbgebildet im Kat. Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, München 2018, S. 105, Nr. 70. Ein nahezu identisches Uhrgehäuse in der Porzellansammlung Dresden (Inv.Nr. PE 99).
Uhrgehäuse mit Diana Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Große Rocaillenkartusche mit plastischen Schilfblättern an den Seiten auf vier massiven Volutenfüßen in Doppel-C-Form. Auf der oben abschließenden Volute die vollplastische Figur der Diana mit Pfeilköcher und Bogen, gehüllt in eine seegrüne Tuchdraperie. Unter dem runden Ausschnitt für das Zifferblatt und auf den Seiten äußerst fein gemalte Darstellungen höfischer Parkanlagen und Schlossarchitekturen. Das Muschelrelief und die oberen Seiten dekoriert mit faux marbre-Bemalung, auf der unteren Front goldenes Gitterwerk. Blaumarke Schwerter. Hinten Klebezettel "Altmeissen Uhr (früher Satori) (Ao) Schafranek". Bekrönende Figur und Blätter restauriert. H 40,2, B 21, T 13 cm. Meissen, 1741 - 45, das Modell Johann Gottlieb Ehder und Johann Joachim Kaendler, zugeschrieben.Uhrgehäuse für Taschen und Pendeluhren sind in der Meissener Manufaktur in großen Stückzahlen produziert worden. Die Ausführungen waren höchst unterschiedlich, sowohl im Hinblick auf die Größe als auch auf die Ausstattung. Dieses Exemplar weist eine große Bandbreite teurer Techniken auf, Fondfarben, Miniaturmalerei, reiche Vergoldung und ein Figurenmodell, das mit großer Sicherheit von Kaendler für den Abschluss entworfen wurde. Johann Joachim Kaendler hat zahlreiche dieser sitzenden weiblichen Göttinnen geformt, häufig auch als Abschlüsse von Vasen oder für die Deckel von großen Terrinen. Ein Eintrag in seinen Arbeitsberichten vom Juni 1742 verweist explizit auf zwei Uhrgehäuse: „Zwey Formen zu denen Uhr gehäußen Worauf Fügüren befindl. Geändert und den Raum zu den Ziffer Blättern um ein Merckliches Vergrößert, auch die daran befindlichen Ornamente aufs Neue ausgebeßert und aufs beße Wieder brauchbar gemacht.“ (Pietsch, Leipzig 2002, S. 90) Eine Diana ist als Bekrönung eines Uhrgehäuses eher ungewöhnlich, deswegen könnte man einen Beschenkten oder einen Besteller vermuten, der leidenschaftlicher Jäger war. Das trifft auf einige Herrscher dieser Zeit zu, u.a. auf den Kölner Kurfürsten Clemens August, für den Kaendler und Ehder 1741 bereits den legendären Jagdpokal schufen, der sich heute in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art New York befindet (Inv.Nr. 1974.356.337ab).ProvenienzSammlung Renate und Tono Dreßen, erworben bei Christie's London am 29. Juni 1987, Lot 258.LiteraturhinweiseAbgebildet im Kat. Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, München 2018, S. 105, Nr. 70. Ein nahezu identisches Uhrgehäuse in der Porzellansammlung Dresden (Inv.Nr. PE 99).
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