Beschreibung:

Voß, Julius von. Jgnaz von Jalonski oder die Liebenden in der Tiefe der Weichsel. Eine wahre Geschichte aus den Zeiten der Polnischen, Französischen und Negerrevolution in St. Domingo. 2 Bände. 2 Bl., 464 S.; 452 S. 16,5 x 10 cm. HLederbände d. Z. (berieben und beschabt) mit neueren Papierrückenschildern und Deckeletikett. Berlin und Leipzig, J. W. Schmidt und J. G. Mittler, 1806. Goedeke V, 537, 100, 2. – Sehr frühe, wohl zweite Romanveröffentlichung des überaus erfolgreichen Berliner Lohnschreibers Julius von Voß (1768-1831), dessen sehr zahlreiche Erzählungen und Romane für das einfache Lesevolk in über 160 Bänden erschienen und der von der zeitgenössischen Kritik wenig vorteilhaft bedacht wurde: "Die nothwendige Folge dieser Massenproduction war eine völlige Verzettelung seines Talentes; Voß hat es nicht vermocht, einige unzweifelhaft lebensfähige Keime seiner Dichtung ausreifen zu lassen und sie zu organischen Gebilden auszugestalten. Durch die unfertige Gestalt, in der diese Keime vorliegen, und durch die Thatsache, daß sie in einem Wuste unbrauchbarer Tagesarbeit völlig vergraben sind, erklärt es sich, daß gerade die wichtigsten Seiten seines Schaffens bis vor kurzem so gut wie unbekannt waren" (ADB XL, 350). Durch seinen scharfen Blick auf die Eigentümlichkeiten des Kleinbürgertums erwarb er sich hingegen Verdienste in den Gattungen Schwank und Lustpiel. Er gilt als Vater der Berliner Posse und Vorläufer des späteren Meisters dieser Gattung, Adolf Glasbrenner. – Jeweils das erste Textblatt gestempelt, stellenweise etwas stärker finger- und braunfleckig. Exemplar einer Lesebibliothek.