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Auction archive: Lot number 2866

Wagner, Richard

Estimate
€300
ca. US$347
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 2866

Wagner, Richard

Estimate
€300
ca. US$347
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Wagner, Richard, Komponist, Dirigent und Schriftsteller (1813-1883). Albumblatt mit Unterschrift "Richard Wagner". 1 S. Quer-schmal-8°. Goldrand. "Weimar" 14.II.1852. Ein für uns rätselhaftes Albumblatt, weil die Unterschrift "Richard Wagner" mit derjenigen des Komponisten aus jener Zeit große Übereinstimmung aufweist, wir aber nicht garantieren können, dass die Handschrift von dem Komponisten stammt. Es handelt sich um ein aus zwei Strophen zu je vier Zeilen bestehendes, bereits 1847 gedrucktes Gedicht des Leipziger Privatgelehrten und Übersetzers Adolf Böttger (1815-1870), dessen dunkle Andeutungen man auf Wagners bedrängte Exil-Situation in Zürich beziehen könnte: "Nicht glänzt der Schmetterling in Farben, / Beschatten Wolken rings die Au' / Doch in der Sonne Strahlengarben / Regt er die Schwingen duftig blau! - Nicht kann die Seele frei sich regen, / Wo kalter Ernst sie streng bedrückt, / Doch, wo Gemüth ihr tritt entgegen, / Fühlt sie sich heimathlich beglückt! - Diese Zeilen zur Erinnerung an Ihren Sie achtenden Richard Wagner". - Ein Züricher Albumblatt Wagners vom November 1852 zeigt eine sehr ähnliche Unterschrift. Aber weshalb die Datierung in Weimar? Sollte es sich um Böttgers Handschrift handeln, warum dann das Pseudonym "Richard Wagner"? Könnte es sein, dass das Album Wagner in Zürich vorlag, aber der in Deutschland steckbrieflich gesuchte Künstler seinen Aufenthaltsort verschleiern wollte und die Stadt Weimar wählte, weil sich hier der Freund Franz Liszt für ihn einsetzte und Wagners Interessen vertrat? Am 30. Januar 1852, fünfzehn Tage vor unserem Albumblatt, schreibt Wagner an Liszt, dass er sich Weimar als die "schöne Einöde" vorstellen könnte, wo seine Nibelungen-Dramen dereinst zur Aufführung gelangen sollten. Andererseits ist es kaum denkbar, dass der Komponist und Dramatiker Wagner ein Gedicht von Adolf Böttger als eigenes ausgibt. - Einen etwa 1852 in Weimar ansässigen Namensvetter des Komponisten konnten wir jedenfalls nicht ermitteln. - Auf der Rückseite des Blattes befindet sich ein anderes zweistrophiges deutsches Gedicht mit Widmung einer Mathilde Boussiard an eine Freundin. - Kleiner Randeinriss.

Auction archive: Lot number 2866
Auction:
Datum:
13 Oct 2021
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Wagner, Richard, Komponist, Dirigent und Schriftsteller (1813-1883). Albumblatt mit Unterschrift "Richard Wagner". 1 S. Quer-schmal-8°. Goldrand. "Weimar" 14.II.1852. Ein für uns rätselhaftes Albumblatt, weil die Unterschrift "Richard Wagner" mit derjenigen des Komponisten aus jener Zeit große Übereinstimmung aufweist, wir aber nicht garantieren können, dass die Handschrift von dem Komponisten stammt. Es handelt sich um ein aus zwei Strophen zu je vier Zeilen bestehendes, bereits 1847 gedrucktes Gedicht des Leipziger Privatgelehrten und Übersetzers Adolf Böttger (1815-1870), dessen dunkle Andeutungen man auf Wagners bedrängte Exil-Situation in Zürich beziehen könnte: "Nicht glänzt der Schmetterling in Farben, / Beschatten Wolken rings die Au' / Doch in der Sonne Strahlengarben / Regt er die Schwingen duftig blau! - Nicht kann die Seele frei sich regen, / Wo kalter Ernst sie streng bedrückt, / Doch, wo Gemüth ihr tritt entgegen, / Fühlt sie sich heimathlich beglückt! - Diese Zeilen zur Erinnerung an Ihren Sie achtenden Richard Wagner". - Ein Züricher Albumblatt Wagners vom November 1852 zeigt eine sehr ähnliche Unterschrift. Aber weshalb die Datierung in Weimar? Sollte es sich um Böttgers Handschrift handeln, warum dann das Pseudonym "Richard Wagner"? Könnte es sein, dass das Album Wagner in Zürich vorlag, aber der in Deutschland steckbrieflich gesuchte Künstler seinen Aufenthaltsort verschleiern wollte und die Stadt Weimar wählte, weil sich hier der Freund Franz Liszt für ihn einsetzte und Wagners Interessen vertrat? Am 30. Januar 1852, fünfzehn Tage vor unserem Albumblatt, schreibt Wagner an Liszt, dass er sich Weimar als die "schöne Einöde" vorstellen könnte, wo seine Nibelungen-Dramen dereinst zur Aufführung gelangen sollten. Andererseits ist es kaum denkbar, dass der Komponist und Dramatiker Wagner ein Gedicht von Adolf Böttger als eigenes ausgibt. - Einen etwa 1852 in Weimar ansässigen Namensvetter des Komponisten konnten wir jedenfalls nicht ermitteln. - Auf der Rückseite des Blattes befindet sich ein anderes zweistrophiges deutsches Gedicht mit Widmung einer Mathilde Boussiard an eine Freundin. - Kleiner Randeinriss.

Auction archive: Lot number 2866
Auction:
Datum:
13 Oct 2021
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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