Beschreibung:

WAGNER (Richard). Lettre autographe signée [à Joseph Tichatschek]. Zurich, 9 septembre 1857. 4 pp. in-12, en-tête gaufré aux initiales de Richard Wagner et de son épouse Minna Planer. « Heute schicke ich das Manuscript des Klavierauszuges von „RHEINGOLD“ an dich ab. Sei so gut, und sorge so bald wie möglich für die Abschrift. In kurzer Zeit schicke ich dir auch den letzten Act der „WALKÜRE“. Es macht mir grosse Freude, diese Sachen in deinen Händen zu wissen, und bin gewiss, dass sie darin vor jeder Indiscretion sicher sind. Wenn du einmal daraus musizirst, so vergiss doch nicht, in meinem Namen den alten Fischer mit dazu eingeladen. Ich bin der treuen Seele diese Aufmerksamkeit schuldig. Lass mich auch einmal vernehmen, ob dir die Sachen gefallen. Sehr schwierig sind sie wohl, und Namentlich existiert, im „RHEINGOLD“, vielleicht die schwierigste Aufgabe, die in ihrer Art je an einen Tenor gestellt. Ich meine die Partie des „LOGE“. Als ich sie kürzlich mit LISZT durchging, verfiel dieser unwillkürlich darauf, er wisse Niemand anders als dich, der namentlich den hier so nöthigen charakterisch-sprechenden Accent habe. Ich sagte, ich hätte dich schon für den SIEGMUND engagirt. Möglich ist‘s aber, daß ich dir auch noch den LOGE zumuthen mu „wagner“ „die schwierigste Aufgabe die in“. Jedenfalls rechne ich aus Leibeskräften auf dich. Engagire dich als vom Früjahr 1859 ab ja nicht wieder , denn dann stehst [du] in meinem „Engagement“ (!). Nochmals danke ich dir herzlichst für deine werthvollen und mir so werther Geschenke : die Paritur hat so, also dein Geschenk, einen doppelten schönen Sinn für mich. Leider fühle ich mich, unter dem Einflusse des Winterklimas, wieder sehr angegriffen, und nachdem ich den ersten Act des „SIEGFRIED“ beendigt, muß ich bereits eine Pause machen, um mich wieder zu erholen. Zu Ostern beziehe ich nun aber ein sehr freundliches Landhäuschen bei Zürich, mit hübschem Garten, in der herrlichsten Tage, wie ich es mir so lange gewünscht, und wie ist