Beschreibung:

Widmungsexemplar für Malwida von Meysenbug Nietzsche, Friedrich. Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Teile I-IV in 4 Heften. 114 S.; 2 Bl., 103 S.; 2 Bl., 119 S.; 136 S., 1 Bl. 23,3 x 15,6 cm. Hellblaue OBroschuren mit rotem Titeldruck (stellenweise leicht gebräunt und mit winzigen Läsuren, Teil IV etwas stärker fleckig und mit wenigen minimalen Randausbrüchen, Knickspuren). Chemnitz, Ernst Schmeitzner, 1883-1885. Schaberg 36-39. Krummel 61 und 108. PMM 370. Borst 3580. – Erste Ausgabe von Nietzsches berühmtestem und populärstem Werk, das sich freilich von allen seinen Veröffentlichungen am schlechtesten verkaufte. Er selbst schätzte seinen Zarathustra als sein bestes Werk ein. Die broschierten Hefte I-III erschienen im Chemnitzer Verlag von Ernst Schmeitzner (Hefte I-II im Jahr 1883, Heft III im Jahr 1884), jeweils in einer optimistischen Auflagenhöhe von 1000 Exemplaren. Von den ersten beiden Teilen wurden jedoch nicht einmal 10% verkauft, den dritten Teil brachte der Handel sogar nur zu guten 6% an den Mann, also etwa 60 Exemplare. Kummel listet die vom Autor selbst verteilten Geschenkexemplare auf. Das Verlegen des vierten Teils lehnte Schmeitzner dann ganz ab, so dass Nietzsche diesen Teil im Jahre 1885 auf eigene Kosten in derselben Typographie, demselben Satz und derselben Aufmachung in nur 40 Exemplaren drucken ließ. Dieser Teil IV gehört damit zu den seltensten Nietzsche-Publikationen überhaupt. Unser Exemplar mit allen vier Heften, darunter auch der bis dato noch geheim gehaltene Teil IV, den Nietzsche an seine mütterliche Freundin und Förderin Malwida von Meysenbug (1816-1903) aus Venedig verschickte, wo er sich im Jahr des Erscheinens dieses Bandes aufhielt. Der Vorderumschlag der Broschur mit dem 8zeiligen eigenhändigen Widmungseintrag mit Paraphe "N": "Meiner verehrungswürdigen Freundin Malwida von Meysenbug mit der Bitte um Geheimhaltung dieses ineditum. N. 15 Mai 1885 Venezia (poste restante)", wobei Nietzsche "ineditum" unterstrich. Malwida von Meysenbug war eine enge Freundin Richard Wagners und Trauzeugin bei dessen Hochzeit mit Cosima 1870. Zur Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses 1872 traf sie erstmals mit Nietzsche zusammen, für den sie eine lebenslange Freundin und Gönnerin wurde. Das vorliegende Exemplar ist eines von bislang nur sieben bekannten der 40 gedruckten Exemplare, die Nietzsche an Freunde verschenkte. – Innen kaum fleckig und durchgehend sehr frisch, breitrandig und unaufgeschnitten. Der VDeckel der Broschur von Teil IV mit der Widmung Nietzsches etwas stärker fleckig, gebräunt und mit Einrissen sowie etwas fragil. Aus der Bibliothek von G. Dannreuther mit dessen Namensstempel auf den Titeln oben und der Broschur.