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Auction archive: Lot number 690

Willkomm der Glaserinnung Itzehoe Zinn

Auktion 18.11.2016
18 Nov 2016
Estimate
€3,000 - €4,000
ca. US$3,239 - US$4,319
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 690

Willkomm der Glaserinnung Itzehoe Zinn

Auktion 18.11.2016
18 Nov 2016
Estimate
€3,000 - €4,000
ca. US$3,239 - US$4,319
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Willkomm der Glaserinnung Itzehoe Zinn, graviert, Draht. Großer, schön proportionierter Deckelpokal mit stehender Figur (ehemals Standartenträger) als Knauf, umlaufend zwei Reihen mit acht bzw. sechs relieferten Löwenköpfen, teilweise noch Ringe haltend. Graviert auf der Kuppa: "ANNO 1698 HABEN ALTER LEVTE VND SEMBTLICHE MEISTER DES LÖBLICHEN AMBTS DER GLASER IN DIESER STADT ITZEHO DIESEN WILLKOM ZVM GVTEN ANDENCEKN AVFGERICHTET ALS (Namensgravuren)". Zinnmarken: Frühe Engelsmarke mit Meistermonogramm HH und Rosenmarke. Eine kleine Bruchstelle unten an der Kuppa, Behang und Standarte verloren. H 55,6 cm. Wohl Hans Holsten zuzuschreiben, 1698. Provenienz Ehemals Sammlung Mozes Mogrobi, Amsterdam Seit 1942 im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf 2016 restituiert an die Erben von Mozes Mogrobi Literatur Zum Meister s. Hintze, Die deutschen Zinngießer, Bd. III,Aalen 1964, Nr. 1071. Der aus Itzehoe stammende Hans Holsten schloss sich 1680 dem Hamburger Amt als auswärtiger Meister an. Der Zinn-Willkomm wurde 1942 durch den damaligen Direktor des Holsteinischen Landesmuseums, Ernst Sauermann, von dem jüdischen Kunsthändler Mozes Mogrobi aus Amsterdam erworben. Nach der Besetzung Hollands durch die Nazis war dessen Geschäft auf der Basis der Nürnberger Rassegesetze in nicht-jüdische Treuhänderschaft übergegangen. Mogrobi verstarb 1944 in Auschwitz. Mit der Londoner Erklärung der Alliierten von 1943 wurden alle geschäftlichen Vorgänge durch Deutsche in besetzten Gebieten für nichtig erklärt. Der Zinn-Willkomm hätte daher bereits unmittelbar nach dem Krieg restituiert werden müssen, so wie es 1947 mit anderen Erwerbungen des Landesmuseums auch geschehen ist. Dr. Carsten Fleischhauer, der die Provenienzforschung auf Gottorf betreute, fand durch seine Recherchen heraus, dass die Bedingungen für eine Restitution erfüllt sind. Damit stand der Übergabe an den Vertreter der rechtmäßigen Erben nichts im Weg.

Auction archive: Lot number 690
Auction:
Datum:
18 Nov 2016
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Willkomm der Glaserinnung Itzehoe Zinn, graviert, Draht. Großer, schön proportionierter Deckelpokal mit stehender Figur (ehemals Standartenträger) als Knauf, umlaufend zwei Reihen mit acht bzw. sechs relieferten Löwenköpfen, teilweise noch Ringe haltend. Graviert auf der Kuppa: "ANNO 1698 HABEN ALTER LEVTE VND SEMBTLICHE MEISTER DES LÖBLICHEN AMBTS DER GLASER IN DIESER STADT ITZEHO DIESEN WILLKOM ZVM GVTEN ANDENCEKN AVFGERICHTET ALS (Namensgravuren)". Zinnmarken: Frühe Engelsmarke mit Meistermonogramm HH und Rosenmarke. Eine kleine Bruchstelle unten an der Kuppa, Behang und Standarte verloren. H 55,6 cm. Wohl Hans Holsten zuzuschreiben, 1698. Provenienz Ehemals Sammlung Mozes Mogrobi, Amsterdam Seit 1942 im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf 2016 restituiert an die Erben von Mozes Mogrobi Literatur Zum Meister s. Hintze, Die deutschen Zinngießer, Bd. III,Aalen 1964, Nr. 1071. Der aus Itzehoe stammende Hans Holsten schloss sich 1680 dem Hamburger Amt als auswärtiger Meister an. Der Zinn-Willkomm wurde 1942 durch den damaligen Direktor des Holsteinischen Landesmuseums, Ernst Sauermann, von dem jüdischen Kunsthändler Mozes Mogrobi aus Amsterdam erworben. Nach der Besetzung Hollands durch die Nazis war dessen Geschäft auf der Basis der Nürnberger Rassegesetze in nicht-jüdische Treuhänderschaft übergegangen. Mogrobi verstarb 1944 in Auschwitz. Mit der Londoner Erklärung der Alliierten von 1943 wurden alle geschäftlichen Vorgänge durch Deutsche in besetzten Gebieten für nichtig erklärt. Der Zinn-Willkomm hätte daher bereits unmittelbar nach dem Krieg restituiert werden müssen, so wie es 1947 mit anderen Erwerbungen des Landesmuseums auch geschehen ist. Dr. Carsten Fleischhauer, der die Provenienzforschung auf Gottorf betreute, fand durch seine Recherchen heraus, dass die Bedingungen für eine Restitution erfüllt sind. Damit stand der Übergabe an den Vertreter der rechtmäßigen Erben nichts im Weg.

Auction archive: Lot number 690
Auction:
Datum:
18 Nov 2016
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
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info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
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