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Auction archive: Lot number 3458

JÖRG IMMENDORFF

Estimate
CHF8,000 - CHF12,000
ca. US$8,246 - US$12,370
Price realised:
CHF7,500
ca. US$7,731
Auction archive: Lot number 3458

JÖRG IMMENDORFF

Estimate
CHF8,000 - CHF12,000
ca. US$8,246 - US$12,370
Price realised:
CHF7,500
ca. US$7,731
Beschreibung:

Z40 PostWar & Contemporary JÖRG IMMENDORFF (Bleckede 1945 - 2007 Düsseldorf) Auf die Plätze. 1981. Öl auf Leinwand. Am Seitenrand oben rechts signiert und datiert: Jörg Immendorff 81, sowie unten mittig betitelt: Auf die Plätze. 50 x 40 cm. Provenienz: - Vom heutigen Besitzer 1990 in der Galerie Raymond Bollag, Zürich, erworben. - Seitdem Privatsammlung Schweiz. Ausstellung: Zürich 1990, Jörg Immendorff Bilder und Arbeiten auf Papier. Galerie Raymond Bollag, Zürich, 24. April - 20. Juni 1990 (verso mit dem Etikett). „Aufruf an die Westdeutschen und europäischen Künstler: Behandelt in euren Werken Fragen des Alltages, Ungerechtigkeiten, die Frage drohender Kriegsgefahr durch zwei imperialistische Mächte, politische Unterdrückung – setzt euch für Frieden ein, denn fällt die erste Bombe, bleibt keine Staffelei trocken, euer Jörg Immendorff Mai 1978.“ (zit. Dieter Koepplin, in: Jörg Immendorff - „Café Deutschland“, Ausst. Kat. Kunstmuseum Basel 1979, S. 10). Ende der 1970er Jahre konzentriert sich Jörg Immendorff in seinen Arbeiten ganz auf die Thematisierung des Ost-West-Konfliktes. Er beginnt 1977 den 16-teiligen Gemälde-Zyklus „Café Deutschland“, in dem er die Teilung Deutschlands, den Mauerbau in Berlin, den Schiessbefehl und das atomare Wettrüsten der Grossmächte anprangert. Einen Mitstreiter findet er in A.R. Penck, den er 1976 trifft und der jenseits der deutsch-deutschen Grenze in Dresden als Künstler (im Untergrund) arbeitet. Penck und Immendorff gründen ein Künstlerkollektiv, das über die innerdeutsche Grenze hinweg agieren soll. Sie beschliessen, im Kollektiv „ihre Arbeit in den Dienst der Überwindung der willkürlich errichteten Grenze in Form der Berliner Mauer zu stellen“ (zit. David Elliot, in: Jörg Immendorff Galerie Michael Werner, Ausst.Kat. 2014). Der Zyklus „Café Deutschland“ wird dabei zu einer Art Theaterbühne für die Persönlichkeiten, Entwicklungen und historischen Begebenheiten des geteilten Deutschlands. Die beiden Arbeiten des Beuys-Schülers Jörg Immendorff „Auf die Plätze“ und „Alltag im Café Ost“ sind im Umfeld dieses Gemälde-Zyklus entstanden. Vom heutigen Standpunkt aus betrachtet, erscheinen sie wie die Visionen eines Hellsehers. Die gemalte Wiedervereinigung von Bundesrepublik und DDR scheint damals reine Utopie zu sein. Die Vehemenz und Zielstrebigkeit, mit der Immendorff gegen das geteilte Deutschland anmalt, zeigt sich aber nicht nur in der aggressiv-politischen Sujetwahl, sondern auch in seinen bildnerischen Mitteln. Mit kraftvollen Farben, klaren Abgrenzungen und summarischer Flächenbehandlung vermittelt er seine Botschaft. In „Auf die Plätze“ kniet eine männliche Figur in der Startposition eines Sprinters an der Steilwand einer Festung mit roter Flagge, so als warte er auf den Startschuss, um diese Mauer zu überwinden. Den Blick fest auf sein Ziel gerichtet, trennen ihn nur Zentimeter von der Oberkante der Mauer. Immendorff fängt sehr pointiert die damalige Stimmung ein: die Spannung, bevor sich die aufgestaute Kraft, die hohe Konzentration in Aktion verwandelt.

Auction archive: Lot number 3458
Auction:
Datum:
25 Jun 2016
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

Z40 PostWar & Contemporary JÖRG IMMENDORFF (Bleckede 1945 - 2007 Düsseldorf) Auf die Plätze. 1981. Öl auf Leinwand. Am Seitenrand oben rechts signiert und datiert: Jörg Immendorff 81, sowie unten mittig betitelt: Auf die Plätze. 50 x 40 cm. Provenienz: - Vom heutigen Besitzer 1990 in der Galerie Raymond Bollag, Zürich, erworben. - Seitdem Privatsammlung Schweiz. Ausstellung: Zürich 1990, Jörg Immendorff Bilder und Arbeiten auf Papier. Galerie Raymond Bollag, Zürich, 24. April - 20. Juni 1990 (verso mit dem Etikett). „Aufruf an die Westdeutschen und europäischen Künstler: Behandelt in euren Werken Fragen des Alltages, Ungerechtigkeiten, die Frage drohender Kriegsgefahr durch zwei imperialistische Mächte, politische Unterdrückung – setzt euch für Frieden ein, denn fällt die erste Bombe, bleibt keine Staffelei trocken, euer Jörg Immendorff Mai 1978.“ (zit. Dieter Koepplin, in: Jörg Immendorff - „Café Deutschland“, Ausst. Kat. Kunstmuseum Basel 1979, S. 10). Ende der 1970er Jahre konzentriert sich Jörg Immendorff in seinen Arbeiten ganz auf die Thematisierung des Ost-West-Konfliktes. Er beginnt 1977 den 16-teiligen Gemälde-Zyklus „Café Deutschland“, in dem er die Teilung Deutschlands, den Mauerbau in Berlin, den Schiessbefehl und das atomare Wettrüsten der Grossmächte anprangert. Einen Mitstreiter findet er in A.R. Penck, den er 1976 trifft und der jenseits der deutsch-deutschen Grenze in Dresden als Künstler (im Untergrund) arbeitet. Penck und Immendorff gründen ein Künstlerkollektiv, das über die innerdeutsche Grenze hinweg agieren soll. Sie beschliessen, im Kollektiv „ihre Arbeit in den Dienst der Überwindung der willkürlich errichteten Grenze in Form der Berliner Mauer zu stellen“ (zit. David Elliot, in: Jörg Immendorff Galerie Michael Werner, Ausst.Kat. 2014). Der Zyklus „Café Deutschland“ wird dabei zu einer Art Theaterbühne für die Persönlichkeiten, Entwicklungen und historischen Begebenheiten des geteilten Deutschlands. Die beiden Arbeiten des Beuys-Schülers Jörg Immendorff „Auf die Plätze“ und „Alltag im Café Ost“ sind im Umfeld dieses Gemälde-Zyklus entstanden. Vom heutigen Standpunkt aus betrachtet, erscheinen sie wie die Visionen eines Hellsehers. Die gemalte Wiedervereinigung von Bundesrepublik und DDR scheint damals reine Utopie zu sein. Die Vehemenz und Zielstrebigkeit, mit der Immendorff gegen das geteilte Deutschland anmalt, zeigt sich aber nicht nur in der aggressiv-politischen Sujetwahl, sondern auch in seinen bildnerischen Mitteln. Mit kraftvollen Farben, klaren Abgrenzungen und summarischer Flächenbehandlung vermittelt er seine Botschaft. In „Auf die Plätze“ kniet eine männliche Figur in der Startposition eines Sprinters an der Steilwand einer Festung mit roter Flagge, so als warte er auf den Startschuss, um diese Mauer zu überwinden. Den Blick fest auf sein Ziel gerichtet, trennen ihn nur Zentimeter von der Oberkante der Mauer. Immendorff fängt sehr pointiert die damalige Stimmung ein: die Spannung, bevor sich die aufgestaute Kraft, die hohe Konzentration in Aktion verwandelt.

Auction archive: Lot number 3458
Auction:
Datum:
25 Jun 2016
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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