Beschreibung:

Atienza. - Antonio Abad. "Libro de los Gastos". Kontorbuch des Klosters Antonio Abad zu Atienza . Spanische Handschrift von mehreren Händen in brauner und schwarzer Tinte auf Papier. Ca. 200 nn. Bl. 30,4 x 20,5 cm. Flexibler Pergament-Kopertband (wellig, knittrig, etwas abgegriffen und fleckig, wenige minimale Fehlstellen) mit drei breiten, im Quadratmuster blindgeprägten Lederstücken mit geflochtenen Schweinslederlitzen (wenige Litzstücke fehlen auf VDeckel) über dem Rücken sowie zwei Schließen mit gerollten Schweinslederknöteln und zwei Schlaufen aus geflochtenen Schweinslederlitzen (voll funktionsfähig). Spanien 1689-1740. Das Kontorbuch des Antoniusbrüder-Ordens von Atienza, einer Stadt in der nordöstlichen Provinz Guadalajara in Castilla-La Mancha, hält alle Ein- und Ausgaben minutiös über fast drei Generationen während des Zeitraums von 1689-1740 und über die Regentschaften von Karl dem II. bis Philipp V. fest. Es bietet der Forschung dabei das Quellenmaterial für eine einzigartige Fallstudie über ein spanisches Kloster als Wirtschaftsunternehmen von überregionaler Bedeutung. Denn tatsächlich waren die Umsätze nicht unerheblich, sie spiegeln den Reichtum eines ruralen Klosters einer kleinen Stadt im spanischen Siglo de Oro wider. Das Kloster verkaufte aus seinen Gütern vor allem Getreide und verzeichnet das "Grano vendido" zusammen mit den "Limosnas", den Almosen als Eingänge. Man liest beispielsweise "Gastos del Año 1690", "Quenta y Razon del Vecino, y gasto desde el año de mil setecientos y siete" "Quenta de los Granos, que entran, y se secosen en essa cassa de mi Padre San Antonio Abbas de essa Villa de Attienza ... como de las Limosna, que se recogen ese Agosto de el año de 1739". Unter den genannten Waren ("Cargos", den Warenladungen) finden sich Lebensmittel wie "Granos" (Getreide), vor allem "Trigo, zebada, caña" (Weizen, Gerste, Zuckerrohr), "fruttas" (Früchte), "vino" (Wein), geteilt in Rationen von "vino rancio" (alter, ranziger) und "vino bueno" (guter Wein), "vinagre" (Essig), "azeyte" (Öl, Olivenöl), "grasso ordinario" (Fett), Produkte wie "cera, velas" (Wachs, Kerzen), "xabon" (Seife), "fiadores" (Eisenriegel), Energielieferer wie "leña" (Brennholz), "carbón" (Kohle) und Stoffe "lienzo" (Leinen), "peludos" (Felle), "cabritos" (Schäfchen bzw. Wolle:) "vellón", ferner Tiere wie "mula" (Maultiere), "pescado" (Fisch), speziell "truchas" (Forellen), "pollos" (Geflügel), "Cordero" (Lämmer) und vieles, vieles mehr. Auch Bedienstete werden mit Ihrer Entlohnung aufgeführt, etwa "Maria, que se dado a la viexa laquenta de tres salarios", – Buchblock gebogen, einige Gebrauchsspuren wie kleine Einrisse, Eselsohren, brüchige Ränder, Braun-, Feucht- und Tintenfleckchen, insgesamt aber meist sauber und frisch und durchgehend gut lesbar, nur die Sepiatinte anfangs teils leicht blasser. Mehrere weiße Blätter in der Mitte mit hübschem Wasserzeichen einer Mühle des späten 17. Jahrhunderts. Bemerkenswerter spanischer Koperteinband. Vgl. das aus derselben Quelle stammende "Privileg" für die Antonio Abbas Bruderschaft, die nächste Katalogummer. English: Business book of the Saint Antonio Congregation of Atienza, a city in the northeast province Guadalajara in Castilla-La Mancha, noting all inputs and outputs about almost three generations from 1689 to 1740. Book block bent, some minor signs of wear like little tears, dog-ears, brittle margins, browning and ink staining, generally in very good legibility. Plenty of old blank paper in the middle with beautiful watermark. Remarkable "copert binding" in flexible vellum (undulated, crased, slightly stainy, minimal defects) with three large pigskin pieces and ribbons (partly missing) on upper cover and back, including two binding lashes over pigskin knobs with two loops.