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Auction archive: Lot number 148

Neuber, Rechenbuch

Estimate
€0
Price realised:
€10,000
ca. US$10,687
Auction archive: Lot number 148

Neuber, Rechenbuch

Estimate
€0
Price realised:
€10,000
ca. US$10,687
Beschreibung:

Auktionsablauf: 26.04.2022 / Los 101-225 / Sitzungsbeginn 14.15 Uhr Rechenbuch. - Neuber, Sebastian. "Dem Edeln und Vosten Hanns Cunrad Vehlin von Ungerhausen Verehrt Sebastian Newber vo(n) Windszhaimb seinem gunstigen Junckern diseß Rechenbuch zu einem guten Newen Jar". Deutsche Handschrift auf Papier. (Windsheim?) Anno Dominj 1580. 4to. Blattgr. 20,5:15,5 cm. Von einer Hand in Kursive mit braunschwarzer Tinte geschrieben und in reicher Kalligraphie verziert. 51 nn. Bll. Flex. Prgt. d. Zt. mit reicher Goldprägung, punzierter Goldschnitt, 3 (von 4) Schließbänder; teilw. berieben, wenige kleine Wurmspuren. Vergoldung stellenweise etwas oxydiert. Kalligraphisch prachtvoll verzierte Handschrift eines Sebastian Neuber, bei dem Empfänger des Buches dürfte es sich wohl um den bereits 1581 im Alter von 28 Jahren verstorbenen Johann (Hans) Konrad Vöhlin handeln. Die Vöhlin waren die erfolgreichste Handels- und Patrizierfamilie der ehemals freien Reichsstadt Memmingen. Das Haus sicher eines der größten süddeutschen Gesellschaften im Warenhandel, aber auch im Finanz- und Montanbereich und die im 16. Jahrhundert schrittweise mit den Welsern fusionierten. Das Rechenbuch gliedert sich in vier Teile: 1. Vorspann (Numerirn, Summirn, Subtrahirn, Multiplicieren, Dividieren, Regula Detri). 2. Das Erste Buechlein- Gemeine Regula Detri, Gewicht Rechnung, Cenntner Rechnung, Eln Rechnung, Getranck Rechnung, Schin-, Honig-, Fisch-, Schmaltz Rechnung. 3. Einschub: Spezies in Gebrochenen Zaln. 4. Das Annder Buechlein Gesellschaft-, Wechsel Rechnung, Allerley Handthierung. Silber-, Goldt Rechnung. Diese Gliederung wird in der Handschrift deutlich durch die verschiedene Gestaltung der Initiale I(tem), es werden die Anfänge auf die rechte Seite gelegt, die prächtigen ca. 13-15 cm hohen Initialen greifen mit ihren schwungvollen Bögen weit auf die linke Seite über. Auch die kleineren Initialen für die Kap.-Anfänge sind mit großer Sorgfalt gestaltet. Auf einigen Seiten wird die Gliederung der Rechnung durch eine geschickte großzügige Platzaufteilung und durch eingeschobene Zeilen in Auszeichnungsschrift deutlich gemacht. "Die beiden Handschriften weisen viele Parallelen auf, z. B. vergleichbare Gliederung, weitgehend übereinstimmende Handhabung der Bruchrechnung, Arbeit mit nahezu gleichen Münzen, Maßen und Gewichten sowie mit gleichen Waren und Herkunftsorten... Aber es gibt auch eine Reihe von Unterschieden... Kriechbaum reiht viele kleinere Aufgaben ohne Lösungshinweise aneinander. Neuber wählt besonders in der zweiten Hälfte auch komplexere Aufgaben und führt immer die Lösungen in allen Einzelheiten vor. Kriechbaum thematisiert den Salzhandel mit Hallein und baut den Glockenguß in die Gesellschaftsrechnung ein. Neuber berücksichtigt den Handel mit Italien stärker, vor allem den mit Gewürzen. Die Handschriften geben, beide aufwendig gestaltet, in ihrer Vollständigkeit wertvolle Einblicke in die Rechenpraxis der Zeit. Dabei steht die sorgfältige Behutsamkeit Kriechbaums im Gegensatz zu der produktiven Großzügigkeit von Neuber. Neubers rechnerische Möglichkeiten, seine kalligraphischen Fähigkeiten und sein Geschick im Umgang mit Wort, Zahl und Bild sind sicher sehr hoch einzustufen." (Jürgen Kühl, Zwei handschriftliche Rechenbücher, S. 294 ff. in: Arithmetische und algebraische Schriften der frühen Neuzeit, Tagungsband zum wissenschaftl. Kolloquium 2005). - Nur vereinzelt gering fleckig. Einige Initialen seitlich beschnitten.

Auction archive: Lot number 148
Auction:
Datum:
26 Apr 2022
Auction house:
Reiss & Sohn OHG
Adelheidstr. 2
61462 Königstein
Germany
reiss@reiss-sohn.de
+49 (0)6174 92720
+49 (0)6174 927249
Beschreibung:

Auktionsablauf: 26.04.2022 / Los 101-225 / Sitzungsbeginn 14.15 Uhr Rechenbuch. - Neuber, Sebastian. "Dem Edeln und Vosten Hanns Cunrad Vehlin von Ungerhausen Verehrt Sebastian Newber vo(n) Windszhaimb seinem gunstigen Junckern diseß Rechenbuch zu einem guten Newen Jar". Deutsche Handschrift auf Papier. (Windsheim?) Anno Dominj 1580. 4to. Blattgr. 20,5:15,5 cm. Von einer Hand in Kursive mit braunschwarzer Tinte geschrieben und in reicher Kalligraphie verziert. 51 nn. Bll. Flex. Prgt. d. Zt. mit reicher Goldprägung, punzierter Goldschnitt, 3 (von 4) Schließbänder; teilw. berieben, wenige kleine Wurmspuren. Vergoldung stellenweise etwas oxydiert. Kalligraphisch prachtvoll verzierte Handschrift eines Sebastian Neuber, bei dem Empfänger des Buches dürfte es sich wohl um den bereits 1581 im Alter von 28 Jahren verstorbenen Johann (Hans) Konrad Vöhlin handeln. Die Vöhlin waren die erfolgreichste Handels- und Patrizierfamilie der ehemals freien Reichsstadt Memmingen. Das Haus sicher eines der größten süddeutschen Gesellschaften im Warenhandel, aber auch im Finanz- und Montanbereich und die im 16. Jahrhundert schrittweise mit den Welsern fusionierten. Das Rechenbuch gliedert sich in vier Teile: 1. Vorspann (Numerirn, Summirn, Subtrahirn, Multiplicieren, Dividieren, Regula Detri). 2. Das Erste Buechlein- Gemeine Regula Detri, Gewicht Rechnung, Cenntner Rechnung, Eln Rechnung, Getranck Rechnung, Schin-, Honig-, Fisch-, Schmaltz Rechnung. 3. Einschub: Spezies in Gebrochenen Zaln. 4. Das Annder Buechlein Gesellschaft-, Wechsel Rechnung, Allerley Handthierung. Silber-, Goldt Rechnung. Diese Gliederung wird in der Handschrift deutlich durch die verschiedene Gestaltung der Initiale I(tem), es werden die Anfänge auf die rechte Seite gelegt, die prächtigen ca. 13-15 cm hohen Initialen greifen mit ihren schwungvollen Bögen weit auf die linke Seite über. Auch die kleineren Initialen für die Kap.-Anfänge sind mit großer Sorgfalt gestaltet. Auf einigen Seiten wird die Gliederung der Rechnung durch eine geschickte großzügige Platzaufteilung und durch eingeschobene Zeilen in Auszeichnungsschrift deutlich gemacht. "Die beiden Handschriften weisen viele Parallelen auf, z. B. vergleichbare Gliederung, weitgehend übereinstimmende Handhabung der Bruchrechnung, Arbeit mit nahezu gleichen Münzen, Maßen und Gewichten sowie mit gleichen Waren und Herkunftsorten... Aber es gibt auch eine Reihe von Unterschieden... Kriechbaum reiht viele kleinere Aufgaben ohne Lösungshinweise aneinander. Neuber wählt besonders in der zweiten Hälfte auch komplexere Aufgaben und führt immer die Lösungen in allen Einzelheiten vor. Kriechbaum thematisiert den Salzhandel mit Hallein und baut den Glockenguß in die Gesellschaftsrechnung ein. Neuber berücksichtigt den Handel mit Italien stärker, vor allem den mit Gewürzen. Die Handschriften geben, beide aufwendig gestaltet, in ihrer Vollständigkeit wertvolle Einblicke in die Rechenpraxis der Zeit. Dabei steht die sorgfältige Behutsamkeit Kriechbaums im Gegensatz zu der produktiven Großzügigkeit von Neuber. Neubers rechnerische Möglichkeiten, seine kalligraphischen Fähigkeiten und sein Geschick im Umgang mit Wort, Zahl und Bild sind sicher sehr hoch einzustufen." (Jürgen Kühl, Zwei handschriftliche Rechenbücher, S. 294 ff. in: Arithmetische und algebraische Schriften der frühen Neuzeit, Tagungsband zum wissenschaftl. Kolloquium 2005). - Nur vereinzelt gering fleckig. Einige Initialen seitlich beschnitten.

Auction archive: Lot number 148
Auction:
Datum:
26 Apr 2022
Auction house:
Reiss & Sohn OHG
Adelheidstr. 2
61462 Königstein
Germany
reiss@reiss-sohn.de
+49 (0)6174 92720
+49 (0)6174 927249
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