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Auction archive: Lot number 314

Belidor, Bernard Forest de
Architectura

Estimate
€2,000
ca. US$2,409
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Belidor, Bernard Forest de
Architectura hydraulica. Oder: Die Kunst, Das Gewässer Zu denen verschiedentlichen Nothwendigkeiten des menschli- chen Lebens zu leiten, in die Höhe zu bringen, und vortheilhaftig anzuwenden ... Nebst... einer Vorrede Herrn Christian Wolffen ... Mit 5 gestoch. Titelstücken und 219 (206 gefalt.) gestoch Tafeln. 2 Tle. (24 Lieferungen) in 4 Bden. Augsburg, Mertz bzw. Kletts Witwe, 1740 - 1771. (5) Bl., 94 S., (1) Bl., (1) Bl., 124 S., (1) Bl., (1) Bl., 39 S., (1) Bl. Folio. Ppbde. d. Zt.
Brunet I, 740, Darmstaedter 180, Ebert 1857, Feldhaus 76, Graesse I, 324, Honeyman 269, Kat. d. Ornamentstichslg. Bln. 3555, Pogg. I, 138 u. Roberts/ Trent 29 f. - Sein berühmtestes Buch in der deutschen Übersetzung von dem bekannten Mathematiker Christian von Wolff. Ein Werk von enormem Wert für Ingenieure des achtzehnten Jahrhunderts, das sich mit Problemen in den Bereichen Transport, Schiffbau, Wasserwege, Wasserversorgung und Zierbrunnen befasst (Honeyman). Das Buch, das seinen Ruf begründete, war Nouveau cours de mathématique, ein Text für Artilleriekadetten und Ingenieure. Ein zweites, Le bombardier françois, war für den Einsatz im Kampf bestimmt und enthielt Tabellen zum systematischen Abfeuern. Mit zwei umfangreicheren Werken - La Science des ingénieurs (1729) und Architecture hydraulique (1737 - 1739) - ging Bélidor jedoch in die eigentliche Wissenschaft der Mechanik ein und forderte die Konstrukteure auf, die Konstruktion und Praxis auf ihre Prinzipien zu stützen. Die erste dieser Abhandlungen beschäftigte sich in erster Linie mit Befestigungen, ihrer Errichtung und ihrem Abbau (der Begriff génie bezog sich damals hauptsächlich auf Militär- und Marinebetriebe). Die zweite, Architecture hydraulique, umfasste zivile Bauten. Die Wahl des Titels spiegelte die tatsächliche Bedeutung der Probleme in den Bereichen Transport, Schiffbau, Wasserwege, Wasserversorgung und Zierbrunnen wider. Beide Bücher begannen mit Formulierungen der Prinzipien der Mechanik in mathematischer Hinsicht, in denen es nichts Originelles gab. Die Diskussion war elementar, denn die vermeintliche Vermählung von Mathematik und Mechanik war ein Ritus, der im frühen achtzehnten Jahrhundert öfter gefeiert als vollzogen wurde. Dennoch erwiesen sich die praktischen Inhalte beider Werke als unschätzbar wertvoll für Architekten, Bauherren und Ingenieure. Sie laufen auf verhältnismäßige Ingenieurhandbücher hinaus, in denen der für eine Konstruktion Verantwortliche die Modellspezifikationen für ein Fundament oder ein Gesims, einen Giebel oder einen Bogen nachschlagen, Diagramme finden, denen er folgen oder die er anpassen konnte, und Arbeitsanalysen und Arbeitspläne zur Arbeitsteilung und -leitung konsultieren konnte. Beide Werke wurden so oft nachgedruckt, dass die Kupferplatten abgenutzt waren und für die endgültigen Ausgaben 1813 bzw. 1819 neu gestochen werden mussten. Diese Ausgaben wurden mit Anmerkungen von Navier neu herausgegeben, der es zur Erhaltung des praktischen Wertes für klüger hielt, Bélidors theoretische Fehler durch aktuelle Anmerkungen zu korrigieren, als sie zu überarbeiten oder neu zu schreiben. Er wählte diesen Kurs trotz der immensen Entwicklung, die seit der ersten Ausgabe von Bélidor stattgefunden hatte und fast der Schaffung der analytischen Mechanik als Wissenschaft gleichkam. In dieser Zeit hatten Bélidors Schriften zahllose Praktiker sowie die ersten beiden Generationen von Ingenieuren unterrichtet, die ebenfalls von Natur aus Wissenschaftler waren: zum Beispiel Lazare Carnot, Coulomb und Meusnier, gefolgt von Coriolis, Navier und Poncelet, die alle unter der Bezeichnung Wissenschaft der Maschinen die Ingenieurmechanik einführten. Der Einfluss von Bélidor war also die Reciprocal von dem, was er beabsichtigte: Anstatt die Mathematik in die praktische Konstruktion einzuführen, brachte er die Probleme des Ingenieurwesens in die Mechanik. (Gillespie, in DSB) Bernard Forest de Belidor (1698-1761) Militär- und Bauingenieur und Autor eines klassischen Werkes über Hydraulik. Nachdem er in jungen Jahren in der französischen Armee gedient hatte, entwickelte er ein Interesse an der Wissenschaft und arbeitete an der Messung eines Erdbogens. Das Studium der Ballistik zog ihn ebenfalls an, und er wurde Professor für Artillerie an der französischen Militärschule in La Fère und stieg schließlich zum Artillerieinspektor auf. Er schrieb mehrere bemerkenswerte Bücher über Ingenieurwesen, Artillerie, Ballistik und Befestigungsanlagen, aber sein Ruhm be
4 vols. His most famous book in the german translation by the known mathematician Christian von Wolff. A work of enormous value to eighteenth century engineers, dealing with problems involving transport, ship-building, waterways, water supply, and ornamental fountains (Honeyman). The book that made his reputation was Nouveau cours de mathématique, a text for artillery cadets and engineers. A second, Le bombardier françois, was for use in combat and contained systematic firing tables. It was with two fuller works, however- La Science des ingénieurs (1729) and Architecture hydraulique (1737 - 1739)-that Bélidor entered into the science of mechanics proper with a summons to builders to base de-sign and practice on its principles. The first of the- se treatises was concerned primarily with fortifications, their erection and reduction (the term génie then referred mainly to military and naval enterprises). The second, Architecture hydraulique, embraced civil constructions. The choice of title was a reflection of the actual prominence of pro- blems involving transport, shipbuilding, waterways, water supply, and ornamental fountains. Both books opened with formulations of the principles of mechanics in mathematical terms, in which there was nothing original. The discussion was elementary, for the putative marriage of mathematics to mechanics was a rite more often celebrated than consummated in the early eighteenth century. Nevertheless, the practical contents of both works proved to be invaluable to architects, builders, and engineers. They amount to ratio- nalized engineering handbooks in which the man in charge of a construction might look up model specifications for a foundation or a cornice, a pediment or an arch, find diagrams he could follow or adapt, and consult job analyses and work plans for dividing and direc- ting the labor. Both works were reprinted so often that the copper plates wore out and had to be re-engraved for the final editions, in 1813 and 1819 respectively. Those editions were republished with notes by Navier, who in order to conserve the practical value, found it wiser to correct Bélidor's theoretical faults by up-to-date annotation than to revise or rewrite. He chose this course despite the immense development, amounting almost to creation of analytical mechanics as a science, that had occurred since Bélidor's first edition. In that interval, Bélidor's writings had instructed innumerable practitioners as well as the first two generations of engineers who were also intrinsically scientists: for example, Lazare Carnot, Coulomb, and Meusnier, followed by Coriolis, Navier, and Poncelet, all of the whom, under the designation science of machines, inaugurated engineering mechanics. Bélidor's influence, therefore, was the re- ciprocal of what he intended: rather than introducing mathematics into practical construction, he brought the problems of engineering to mechanics. (Gillespie, in DSB) Bernard Forest de Belidor (1698-1761) military and civil engineer and author of a classic work on hydrau-lics. After serving in the French army at an early age, he developed an interest in science and worked on the measurement of an arc of the Earth. The study of ballistics also attracted him, and he became professor of artillery at the French military school at La Fère and eventually rose to become inspector of artillery. He wrote several notable books on engineering, artillery, ballistics, and fortifications, but his fame rests primarily on Architecture hydraulique, in four volumes (1737-53), covering engineering mechanics, mills and water-wheels, pumps, harbours, and sea works. - Only minimally browned or brownstained. Still good copies.

Auction archive: Lot number 314
Auction:
Datum:
4 Dec 2020
Auction house:
Jeschke Jádi Auctions Berlin GmbH
Potsdamer Straße 16
14163 Berlin
Germany
info@jw-berlin.de
+49 (0)30 2667700
+49 (0)30 2266770199
Beschreibung:

Belidor, Bernard Forest de
Architectura hydraulica. Oder: Die Kunst, Das Gewässer Zu denen verschiedentlichen Nothwendigkeiten des menschli- chen Lebens zu leiten, in die Höhe zu bringen, und vortheilhaftig anzuwenden ... Nebst... einer Vorrede Herrn Christian Wolffen ... Mit 5 gestoch. Titelstücken und 219 (206 gefalt.) gestoch Tafeln. 2 Tle. (24 Lieferungen) in 4 Bden. Augsburg, Mertz bzw. Kletts Witwe, 1740 - 1771. (5) Bl., 94 S., (1) Bl., (1) Bl., 124 S., (1) Bl., (1) Bl., 39 S., (1) Bl. Folio. Ppbde. d. Zt.
Brunet I, 740, Darmstaedter 180, Ebert 1857, Feldhaus 76, Graesse I, 324, Honeyman 269, Kat. d. Ornamentstichslg. Bln. 3555, Pogg. I, 138 u. Roberts/ Trent 29 f. - Sein berühmtestes Buch in der deutschen Übersetzung von dem bekannten Mathematiker Christian von Wolff. Ein Werk von enormem Wert für Ingenieure des achtzehnten Jahrhunderts, das sich mit Problemen in den Bereichen Transport, Schiffbau, Wasserwege, Wasserversorgung und Zierbrunnen befasst (Honeyman). Das Buch, das seinen Ruf begründete, war Nouveau cours de mathématique, ein Text für Artilleriekadetten und Ingenieure. Ein zweites, Le bombardier françois, war für den Einsatz im Kampf bestimmt und enthielt Tabellen zum systematischen Abfeuern. Mit zwei umfangreicheren Werken - La Science des ingénieurs (1729) und Architecture hydraulique (1737 - 1739) - ging Bélidor jedoch in die eigentliche Wissenschaft der Mechanik ein und forderte die Konstrukteure auf, die Konstruktion und Praxis auf ihre Prinzipien zu stützen. Die erste dieser Abhandlungen beschäftigte sich in erster Linie mit Befestigungen, ihrer Errichtung und ihrem Abbau (der Begriff génie bezog sich damals hauptsächlich auf Militär- und Marinebetriebe). Die zweite, Architecture hydraulique, umfasste zivile Bauten. Die Wahl des Titels spiegelte die tatsächliche Bedeutung der Probleme in den Bereichen Transport, Schiffbau, Wasserwege, Wasserversorgung und Zierbrunnen wider. Beide Bücher begannen mit Formulierungen der Prinzipien der Mechanik in mathematischer Hinsicht, in denen es nichts Originelles gab. Die Diskussion war elementar, denn die vermeintliche Vermählung von Mathematik und Mechanik war ein Ritus, der im frühen achtzehnten Jahrhundert öfter gefeiert als vollzogen wurde. Dennoch erwiesen sich die praktischen Inhalte beider Werke als unschätzbar wertvoll für Architekten, Bauherren und Ingenieure. Sie laufen auf verhältnismäßige Ingenieurhandbücher hinaus, in denen der für eine Konstruktion Verantwortliche die Modellspezifikationen für ein Fundament oder ein Gesims, einen Giebel oder einen Bogen nachschlagen, Diagramme finden, denen er folgen oder die er anpassen konnte, und Arbeitsanalysen und Arbeitspläne zur Arbeitsteilung und -leitung konsultieren konnte. Beide Werke wurden so oft nachgedruckt, dass die Kupferplatten abgenutzt waren und für die endgültigen Ausgaben 1813 bzw. 1819 neu gestochen werden mussten. Diese Ausgaben wurden mit Anmerkungen von Navier neu herausgegeben, der es zur Erhaltung des praktischen Wertes für klüger hielt, Bélidors theoretische Fehler durch aktuelle Anmerkungen zu korrigieren, als sie zu überarbeiten oder neu zu schreiben. Er wählte diesen Kurs trotz der immensen Entwicklung, die seit der ersten Ausgabe von Bélidor stattgefunden hatte und fast der Schaffung der analytischen Mechanik als Wissenschaft gleichkam. In dieser Zeit hatten Bélidors Schriften zahllose Praktiker sowie die ersten beiden Generationen von Ingenieuren unterrichtet, die ebenfalls von Natur aus Wissenschaftler waren: zum Beispiel Lazare Carnot, Coulomb und Meusnier, gefolgt von Coriolis, Navier und Poncelet, die alle unter der Bezeichnung Wissenschaft der Maschinen die Ingenieurmechanik einführten. Der Einfluss von Bélidor war also die Reciprocal von dem, was er beabsichtigte: Anstatt die Mathematik in die praktische Konstruktion einzuführen, brachte er die Probleme des Ingenieurwesens in die Mechanik. (Gillespie, in DSB) Bernard Forest de Belidor (1698-1761) Militär- und Bauingenieur und Autor eines klassischen Werkes über Hydraulik. Nachdem er in jungen Jahren in der französischen Armee gedient hatte, entwickelte er ein Interesse an der Wissenschaft und arbeitete an der Messung eines Erdbogens. Das Studium der Ballistik zog ihn ebenfalls an, und er wurde Professor für Artillerie an der französischen Militärschule in La Fère und stieg schließlich zum Artillerieinspektor auf. Er schrieb mehrere bemerkenswerte Bücher über Ingenieurwesen, Artillerie, Ballistik und Befestigungsanlagen, aber sein Ruhm be
4 vols. His most famous book in the german translation by the known mathematician Christian von Wolff. A work of enormous value to eighteenth century engineers, dealing with problems involving transport, ship-building, waterways, water supply, and ornamental fountains (Honeyman). The book that made his reputation was Nouveau cours de mathématique, a text for artillery cadets and engineers. A second, Le bombardier françois, was for use in combat and contained systematic firing tables. It was with two fuller works, however- La Science des ingénieurs (1729) and Architecture hydraulique (1737 - 1739)-that Bélidor entered into the science of mechanics proper with a summons to builders to base de-sign and practice on its principles. The first of the- se treatises was concerned primarily with fortifications, their erection and reduction (the term génie then referred mainly to military and naval enterprises). The second, Architecture hydraulique, embraced civil constructions. The choice of title was a reflection of the actual prominence of pro- blems involving transport, shipbuilding, waterways, water supply, and ornamental fountains. Both books opened with formulations of the principles of mechanics in mathematical terms, in which there was nothing original. The discussion was elementary, for the putative marriage of mathematics to mechanics was a rite more often celebrated than consummated in the early eighteenth century. Nevertheless, the practical contents of both works proved to be invaluable to architects, builders, and engineers. They amount to ratio- nalized engineering handbooks in which the man in charge of a construction might look up model specifications for a foundation or a cornice, a pediment or an arch, find diagrams he could follow or adapt, and consult job analyses and work plans for dividing and direc- ting the labor. Both works were reprinted so often that the copper plates wore out and had to be re-engraved for the final editions, in 1813 and 1819 respectively. Those editions were republished with notes by Navier, who in order to conserve the practical value, found it wiser to correct Bélidor's theoretical faults by up-to-date annotation than to revise or rewrite. He chose this course despite the immense development, amounting almost to creation of analytical mechanics as a science, that had occurred since Bélidor's first edition. In that interval, Bélidor's writings had instructed innumerable practitioners as well as the first two generations of engineers who were also intrinsically scientists: for example, Lazare Carnot, Coulomb, and Meusnier, followed by Coriolis, Navier, and Poncelet, all of the whom, under the designation science of machines, inaugurated engineering mechanics. Bélidor's influence, therefore, was the re- ciprocal of what he intended: rather than introducing mathematics into practical construction, he brought the problems of engineering to mechanics. (Gillespie, in DSB) Bernard Forest de Belidor (1698-1761) military and civil engineer and author of a classic work on hydrau-lics. After serving in the French army at an early age, he developed an interest in science and worked on the measurement of an arc of the Earth. The study of ballistics also attracted him, and he became professor of artillery at the French military school at La Fère and eventually rose to become inspector of artillery. He wrote several notable books on engineering, artillery, ballistics, and fortifications, but his fame rests primarily on Architecture hydraulique, in four volumes (1737-53), covering engineering mechanics, mills and water-wheels, pumps, harbours, and sea works. - Only minimally browned or brownstained. Still good copies.

Auction archive: Lot number 314
Auction:
Datum:
4 Dec 2020
Auction house:
Jeschke Jádi Auctions Berlin GmbH
Potsdamer Straße 16
14163 Berlin
Germany
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