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Auction archive: Lot number 37

Bronzener Adler von ungewöhnlicher Größe und ausgesprochen feiner Ausarbeitung, griechisch, eventuell frühklassisch (frühes 5. Jhdt v. Chr.) oder späthellenistisch (1. Jhdt. v. – 1. Jhdt. n. Chr.)

Reserve
€160,000
ca. US$166,560
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 37

Bronzener Adler von ungewöhnlicher Größe und ausgesprochen feiner Ausarbeitung, griechisch, eventuell frühklassisch (frühes 5. Jhdt v. Chr.) oder späthellenistisch (1. Jhdt. v. – 1. Jhdt. n. Chr.)

Reserve
€160,000
ca. US$166,560
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Schwere Bronzefigur mit dicker Wandung, die im Wachsausschmelzverfahren hergestellt worden ist, vermutlich mit Tonkern im Inneren. Stil und Technik sprechen ganz klar für eine Entstehung in der klassischen Antike. Die ungewöhnliche Bronzeplastik besticht durch zwei Eigenschaften: zum einen die für eine bronzene Vogelplastik der klassischen Antike ungewöhnliche Größe, die so nur extrem selten zu finden ist, zum anderen zeichnet sich die Oberfläche durch eine besonders feine und naturalistische Darstellung des Gefieders aus. Der Vogel steht ruhig mit eng angelegten Flügeln und aufrecht gehaltenem Kopf mit leichter Linksdrehung. Unter den Flügeln ragen die leicht nach unten gerichteten Schwanzfedern hervor. Unter den befiederten Hosen sind noch die Ansätze des mit Hornschuppen bedeckten Mittelfußknochens (Tarsometatarsus) erhalten. Zehen und Krallen sind verloren. Die Muskulatur des Vogels ist klar konturiert und auf der Oberfläche des Körpers sind die Federn mit den Schäften des Kiels und den davon abzweigenden Ästen ausgesprochen fein und präzise durch Ziselierung dargestellt, wobei vorgefertigte Strukturen im verlorenen Wachsmodell weiter ausgearbeitet worden sind. Die Augen mit klar konturierten Lidern und Pupillen sind von einer markanten Wulst überragt. Der Hakenschnabel macht deutlich, dass es sich um einen Greifvogel handelt. Unter- sowie Oberschnabel mit den Öffnungen am Ansatz sind präzise ausgeführt. Während die rechte, ursprünglich wohl äußere Seite durch einen strengen Blick gekennzeichnet ist, hat die leicht einwärts gedrehte, linke Seite eine lieblichere Anmutung. Der Adler war wohl Teil einer Figurengruppe und man darf davon ausgehen, dass auf der postulierten Innenseite ein zweiter Vogel oder eine lebensgroße beziehungsweise fast lebensgroße Figur platziert war. Auch wenn die Wulst über den Augen nicht geradlinig verläuft und den typischen "Adlerblick" repräsentiert, ist davon auszugehen, dass mit der Darstellung ein Adler gemeint ist. Die exakte Datierung des Objekts ist nicht einfach, da es von der Größe und der Qualität der Ausarbeitung bisher eher als singulär anzusehen ist. Ein griechisches Bronzevotiv aus dem Akropolismuseum (datiert in das späte 6. Jhdt. v. Chr.) zeigt einen noch etwas steifer dargestellten Vogel ohne die leichte Kopfwendung, der jedoch in der Anlage von Muskulatur und Haltung sehr ähnlich ist. Großgriechische Tetradrachmen aus Akragas (1. Viertel des 5. Jhdts. v. Chr.) an der Wende von der Archaik zur Frühklassik bilden eindeutig als Adler zu verstehende Vögel ab, deren seitliche Silhouette ebenso wie die feine Zeichnung des Federkleids und der eher rundliche Kopf häufig in hohem Maße wie Miniaturen des hier vorgestellten Adlers wirken. Adlerdarstellungen römischer Reichskunst haben in der Regel ein ungleich stärker reliefiertes und gröber dargestelltes Gefieder, die Haltung ist in der Regel dynamischer und der Gesichtsausdruck aggressiver. Demgegenüber sind vor allem in der östlichen Reichshälfte immer aus lokalen Traditionen gespeiste Kunstauffassungen denkbar. Die ausgesprochen realistische, aber doch wenig dramatisierende und ruhige Darstellung des Adlers könnte auch für eine Herstellung im späten Hellenismus (1. Jhdt. v. Chr. – 1. Jhdt. n. Chr.) sprechen. Die Oberfläche ist mit einer geradezu perfekten, gleichmäßig olivgrünen Patina überzogen, deren seidenmatter Glanz die fein ausgearbeiteten anatomischen Details vorteilhaft zur Geltung bringt. Auf der rechten Seite verläuft ein bereits in der Antike vorhandener, feiner Riss. Kleinere Gussfehler wurden in typisch antiker Manier nach dem Guss ausgebessert und ihre Oberfläche entsprechend nachziseliert. Ein Meisterwerk des antiken Bronzegusses mit liebevoll ausgeführten Details, eigenwilliger, einem spezifischen Kunstwollen entsprechender Stilisierung und außergewöhnlicher Größe für das dargestellte Sujet. Höhe 32 cm (mit Sockel 38,5 cm). Provenienz: Aus der Sammlung eines süddeutschen Altphilologen, von diesem erworben in den 1950er

Auction archive: Lot number 37
Auction:
Datum:
16 May 2022
Auction house:
Hermann Historica
Bretonischer Ring 3
85630 Grasbrunn / München
Germany
contact@hermann-historica.com
+49 (0)89 54726490
+49 (0)89 5472649999
Beschreibung:

Schwere Bronzefigur mit dicker Wandung, die im Wachsausschmelzverfahren hergestellt worden ist, vermutlich mit Tonkern im Inneren. Stil und Technik sprechen ganz klar für eine Entstehung in der klassischen Antike. Die ungewöhnliche Bronzeplastik besticht durch zwei Eigenschaften: zum einen die für eine bronzene Vogelplastik der klassischen Antike ungewöhnliche Größe, die so nur extrem selten zu finden ist, zum anderen zeichnet sich die Oberfläche durch eine besonders feine und naturalistische Darstellung des Gefieders aus. Der Vogel steht ruhig mit eng angelegten Flügeln und aufrecht gehaltenem Kopf mit leichter Linksdrehung. Unter den Flügeln ragen die leicht nach unten gerichteten Schwanzfedern hervor. Unter den befiederten Hosen sind noch die Ansätze des mit Hornschuppen bedeckten Mittelfußknochens (Tarsometatarsus) erhalten. Zehen und Krallen sind verloren. Die Muskulatur des Vogels ist klar konturiert und auf der Oberfläche des Körpers sind die Federn mit den Schäften des Kiels und den davon abzweigenden Ästen ausgesprochen fein und präzise durch Ziselierung dargestellt, wobei vorgefertigte Strukturen im verlorenen Wachsmodell weiter ausgearbeitet worden sind. Die Augen mit klar konturierten Lidern und Pupillen sind von einer markanten Wulst überragt. Der Hakenschnabel macht deutlich, dass es sich um einen Greifvogel handelt. Unter- sowie Oberschnabel mit den Öffnungen am Ansatz sind präzise ausgeführt. Während die rechte, ursprünglich wohl äußere Seite durch einen strengen Blick gekennzeichnet ist, hat die leicht einwärts gedrehte, linke Seite eine lieblichere Anmutung. Der Adler war wohl Teil einer Figurengruppe und man darf davon ausgehen, dass auf der postulierten Innenseite ein zweiter Vogel oder eine lebensgroße beziehungsweise fast lebensgroße Figur platziert war. Auch wenn die Wulst über den Augen nicht geradlinig verläuft und den typischen "Adlerblick" repräsentiert, ist davon auszugehen, dass mit der Darstellung ein Adler gemeint ist. Die exakte Datierung des Objekts ist nicht einfach, da es von der Größe und der Qualität der Ausarbeitung bisher eher als singulär anzusehen ist. Ein griechisches Bronzevotiv aus dem Akropolismuseum (datiert in das späte 6. Jhdt. v. Chr.) zeigt einen noch etwas steifer dargestellten Vogel ohne die leichte Kopfwendung, der jedoch in der Anlage von Muskulatur und Haltung sehr ähnlich ist. Großgriechische Tetradrachmen aus Akragas (1. Viertel des 5. Jhdts. v. Chr.) an der Wende von der Archaik zur Frühklassik bilden eindeutig als Adler zu verstehende Vögel ab, deren seitliche Silhouette ebenso wie die feine Zeichnung des Federkleids und der eher rundliche Kopf häufig in hohem Maße wie Miniaturen des hier vorgestellten Adlers wirken. Adlerdarstellungen römischer Reichskunst haben in der Regel ein ungleich stärker reliefiertes und gröber dargestelltes Gefieder, die Haltung ist in der Regel dynamischer und der Gesichtsausdruck aggressiver. Demgegenüber sind vor allem in der östlichen Reichshälfte immer aus lokalen Traditionen gespeiste Kunstauffassungen denkbar. Die ausgesprochen realistische, aber doch wenig dramatisierende und ruhige Darstellung des Adlers könnte auch für eine Herstellung im späten Hellenismus (1. Jhdt. v. Chr. – 1. Jhdt. n. Chr.) sprechen. Die Oberfläche ist mit einer geradezu perfekten, gleichmäßig olivgrünen Patina überzogen, deren seidenmatter Glanz die fein ausgearbeiteten anatomischen Details vorteilhaft zur Geltung bringt. Auf der rechten Seite verläuft ein bereits in der Antike vorhandener, feiner Riss. Kleinere Gussfehler wurden in typisch antiker Manier nach dem Guss ausgebessert und ihre Oberfläche entsprechend nachziseliert. Ein Meisterwerk des antiken Bronzegusses mit liebevoll ausgeführten Details, eigenwilliger, einem spezifischen Kunstwollen entsprechender Stilisierung und außergewöhnlicher Größe für das dargestellte Sujet. Höhe 32 cm (mit Sockel 38,5 cm). Provenienz: Aus der Sammlung eines süddeutschen Altphilologen, von diesem erworben in den 1950er

Auction archive: Lot number 37
Auction:
Datum:
16 May 2022
Auction house:
Hermann Historica
Bretonischer Ring 3
85630 Grasbrunn / München
Germany
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