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Auction archive: Lot number 91

Brüning, Peter (Düsseldorf 1929 - 1970 Ratingen).

Estimate
€30,000
ca. US$33,639
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 91

Brüning, Peter (Düsseldorf 1929 - 1970 Ratingen).

Estimate
€30,000
ca. US$33,639
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

o.T.
Öl u. Lack auf Leinwand. Um 1958. 92,2 x 73 cm. Gerahmt. Signiert.
Otten 252 - Peter Büning studierte ab 1950 an der Akademie der Künste in Stuttgart und entwickelte innerhalb weniger Jahre eine eigene künstlerische Position, die ihn zu einem der wichtigsten Vertreter des Informel und einer zentralen Figur der deutschen Kunstgeschichte der 50er und 60er Jahre machte. - Bereits 1953 schloss sich Brüning der legendären "Gruppe 53" an, der auch Gerhard Hoehme Karl Fred Dahmen oder Otto Piene angehörten. Noch in dieser Zeit suchte er seinen eigenen Stil, den er nach tachistischen Versuchen in einer konzentrierteren und kontrollierten Ausdrucks- und Vorgehensweise fand. So formulierte er 1958 in einem Interview mit Manfred de la Motte: "Ich dulde keine Material- und Farbeffekte, keine Verselbstständigung der Materie, keine Fetischisierung, keinerlei Akzente, die als Fettaugen auf der Sauce schwimmen". - Obwohl das Unbewusste und die Spontaneität wichtige Elemente seiner Arbeiten sind, bleiben sie in einen regulierten und bewussten Schaffensprozess eingebettet. Deutlich wird dies an dem hier angebotenen Werk von 1958, das Brüning aus mehreren Farbschichten sukzessiv aufbaute. Dabei steigerte er die Deckkraft und die Textur der Farbe von aquarellhaft-transparenten Farbschlieren bis hin zum opak-glänzenden Lack, der die Oberfläche der Leinwand zu versiegeln scheint. - Die Farbpallette ist auf Rot und Schwarz beschränkt und hebt sich deutlich von der hell grundierten Leinwand ab. Ganz bewusst lässt Brüning Bereiche der Leinwand unbemalt oder lasiert sie nur leicht mit einer dünnen Farbschicht, sodass ihre gewebte Struktur sichtbar bleibt. Der freie Malgrund wird neben der Farbe ein gleichwertiges Gestaltungsmittel und unterstreicht die Staffelung der Bildebenen, die trotz der abstrakten Formen einen klassischen Bildraum evoziert. - Dieses "Raumproblem", wie Brüning es nennt, ist das zentrale Thema seiner Arbeiten um 1960, dem er die Farbigkeit seiner Bilder unterordnet: "Eine bunte Farbigkeit würde das Raumproblem verflachen lassen, auf das es mir primär ankommt. Das an organische Bindungen erinnernde Resultat meines Arbeitsprozesses würde allzu naturalistische Assoziationen hervorrufen, wenn ich nicht die in der Natur vorgegebenen Farben verfremdete und mich in der Farbwahl beschränkte. So setze ich »abstrakte« Farben als Zeichen für naturhaften Vorgang, als Aktionsnachweis. Niemals interessiert mich die Farbe an sich, um ihrer selbst willen; sie soll Vorgänge unterscheiden und kenntlich machen, sie verdeutlicht den geleisteten Prozeß, dessen Spuren mir wichtiger sind als die Aktion selbst. Darum: Weiß, Rot, Schwarz." (Peter Brüning Interview mit Manfred de la Motte 1958, in: Otten 1988, S. 476f.) - Vereinzelt minimales Craquelé. Die Leinwand mit minimalen Spuren vom unteren Keilrahmen. [50083]

Auction archive: Lot number 91
Auction:
Datum:
4 May 2019
Auction house:
Dr. Irene Lehr Kunstauktionen GmbH
im Hotel Bristol Berlin , Kurfürstendamm 27 (Eingang: Fasanenstrasse 76) • 10719 Berlin Telefon am Auktionstag ab 12:00 Uhr: +49 30 8843 5002
Beschreibung:

o.T.
Öl u. Lack auf Leinwand. Um 1958. 92,2 x 73 cm. Gerahmt. Signiert.
Otten 252 - Peter Büning studierte ab 1950 an der Akademie der Künste in Stuttgart und entwickelte innerhalb weniger Jahre eine eigene künstlerische Position, die ihn zu einem der wichtigsten Vertreter des Informel und einer zentralen Figur der deutschen Kunstgeschichte der 50er und 60er Jahre machte. - Bereits 1953 schloss sich Brüning der legendären "Gruppe 53" an, der auch Gerhard Hoehme Karl Fred Dahmen oder Otto Piene angehörten. Noch in dieser Zeit suchte er seinen eigenen Stil, den er nach tachistischen Versuchen in einer konzentrierteren und kontrollierten Ausdrucks- und Vorgehensweise fand. So formulierte er 1958 in einem Interview mit Manfred de la Motte: "Ich dulde keine Material- und Farbeffekte, keine Verselbstständigung der Materie, keine Fetischisierung, keinerlei Akzente, die als Fettaugen auf der Sauce schwimmen". - Obwohl das Unbewusste und die Spontaneität wichtige Elemente seiner Arbeiten sind, bleiben sie in einen regulierten und bewussten Schaffensprozess eingebettet. Deutlich wird dies an dem hier angebotenen Werk von 1958, das Brüning aus mehreren Farbschichten sukzessiv aufbaute. Dabei steigerte er die Deckkraft und die Textur der Farbe von aquarellhaft-transparenten Farbschlieren bis hin zum opak-glänzenden Lack, der die Oberfläche der Leinwand zu versiegeln scheint. - Die Farbpallette ist auf Rot und Schwarz beschränkt und hebt sich deutlich von der hell grundierten Leinwand ab. Ganz bewusst lässt Brüning Bereiche der Leinwand unbemalt oder lasiert sie nur leicht mit einer dünnen Farbschicht, sodass ihre gewebte Struktur sichtbar bleibt. Der freie Malgrund wird neben der Farbe ein gleichwertiges Gestaltungsmittel und unterstreicht die Staffelung der Bildebenen, die trotz der abstrakten Formen einen klassischen Bildraum evoziert. - Dieses "Raumproblem", wie Brüning es nennt, ist das zentrale Thema seiner Arbeiten um 1960, dem er die Farbigkeit seiner Bilder unterordnet: "Eine bunte Farbigkeit würde das Raumproblem verflachen lassen, auf das es mir primär ankommt. Das an organische Bindungen erinnernde Resultat meines Arbeitsprozesses würde allzu naturalistische Assoziationen hervorrufen, wenn ich nicht die in der Natur vorgegebenen Farben verfremdete und mich in der Farbwahl beschränkte. So setze ich »abstrakte« Farben als Zeichen für naturhaften Vorgang, als Aktionsnachweis. Niemals interessiert mich die Farbe an sich, um ihrer selbst willen; sie soll Vorgänge unterscheiden und kenntlich machen, sie verdeutlicht den geleisteten Prozeß, dessen Spuren mir wichtiger sind als die Aktion selbst. Darum: Weiß, Rot, Schwarz." (Peter Brüning Interview mit Manfred de la Motte 1958, in: Otten 1988, S. 476f.) - Vereinzelt minimales Craquelé. Die Leinwand mit minimalen Spuren vom unteren Keilrahmen. [50083]

Auction archive: Lot number 91
Auction:
Datum:
4 May 2019
Auction house:
Dr. Irene Lehr Kunstauktionen GmbH
im Hotel Bristol Berlin , Kurfürstendamm 27 (Eingang: Fasanenstrasse 76) • 10719 Berlin Telefon am Auktionstag ab 12:00 Uhr: +49 30 8843 5002
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