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Auction archive: Lot number 8037

Corinth, Lovis Weiblicher Halbakt im Sessel (Die Schauspieleri...

Estimate
€60,000
ca. US$66,345
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 8037

Corinth, Lovis Weiblicher Halbakt im Sessel (Die Schauspieleri...

Estimate
€60,000
ca. US$66,345
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Weiblicher Halbakt im Sessel (Die Schauspielerin Gertrud Eysoldt) Öl auf Leinwand. 1914. 80 x 62 cm. Oben links mit Pinsel in Rotorange signiert "Lovis Corinth" und datiert. Berend-Corinth/Hernad 1000. Corinth wurde 1911 infolge des Rücktritts von Max Liebermann zum Präsidenten der Berliner Secession gewählt. Im gleichen Jahr erlitt er einen Schlaganfall und wurde 1912 von Paul Cassirer als Präsident abgelöst. 1915 übernahm er erneut den Vorsitz der Berliner Secession, nachdem mehrere Mitglieder die Berliner Secession verlassen und die "Freie Secession" gegründet hatten. In dieser Zeit schuf Corinth ein Portrait der damals sehr erfolgreichen Schauspielerin Gertrud Eysoldt. Nicht zum ersten Mal portraitierte Corinth sie - bereits 1903 stand sie ihm während einer Aufführung von Oscar Wildes "Salome" in Max Reinhardts Theater Modell (vgl. Berend-Corinth/ Hernad 252). Dort stellte Corinth sie als geheimnisvolle Verführerin dar, mit rotem Haar, orientalischem Kopfschmuck und dem Tablett mit dem Kopf Johannes des Täufers. Eysoldt war Ensemblemitglied an mehreren Theatern von Max Reinhardt. Mit großem Erfolg spielte die "erste Feministin des 'deutschen Theaters'" meisterhaft die Rollen des Typus "femme fatale", wie die Salome, Elektra, Lulu und Penthesilea. "In Gertrud Eysoldt wird zuhöchst die Kraft des Intellekts bewundert, der sich das Temperament fast völlig unterworfen hat. Ihre Kunst ist wissend; ein heller und rastloser Geist schmeidigt und schmiegt sich und biegt alles Material des Körpers und der Stimme, daß es dem erkennenden Willen in jeder Äußerung beinahe blindlings und instinktlos gehorcht... So ist sie die erlesene Darstellerin derjenigen Gebilde, in denen heutige Erkenntnis das lebendige Leben kritisiert. Kritik am Leben ist auch der letzte Teil ihrer scharfäugigen Kunst... Sie wertet, indem sie spielt... Im Naiven wie im Perversen, im kindhaft Gebrechlichen wie im dämonisch Wilden gipfelt der hohe Triumph ihrer Künste fast immer in der glücklichen Führung, die sich ihr durchdringender Geist über ihre feinen Mittel und ihr klug nachgiebiges Temperament errungen hat..." (Willi Handl, in: Das Deutsche Theater in Berlin (Die Künstler des Deutschen Theaters), Hrsg. Paul Legband, München 1909, S. 26). Bei unserem Portrait handelt es sich um eine sehr intime Aktdarstellung der Schauspielerin: Mit lockerem, impressionistischem Pinselstrich modelliert Corinth die üppigen Formen und Rundungen des weiblichen Aktes in Halbfigur. Der Maler beschränkt sich hier auf den knappen Ausschnitt von Kopf und Brust, im Bild leicht nach links versetzt, und schneidet ihre abgelegte linke Hand etwas an. Die Dame sitzt den Oberkörper leicht nach vorne, den Kopf dagegen entspannt nach hinten geneigt auf einem Stuhl und lächelt dem Betrachter strahlend entgegen. Der Blick ihrer blauen Augen ist verträumt, sie wirkt gedanklich abwesend. Nachdenklich spielt ihre rechte Hand mit der langen Perlenkette, die ihr auf den Rücken fallendes Haar ziert. Der rote Schleier hinter ihrem Rücken bildet einen schönen, warmen Farbakzent. Provenienz: Kunsthandlung Hofer Galerie Interkunst, München Privatbesitz New York Galerie Westphal, Berlin Privatbesitz London Privatbesitz Niedersachsen

Auction archive: Lot number 8037
Auction:
Datum:
27 May 2017
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Weiblicher Halbakt im Sessel (Die Schauspielerin Gertrud Eysoldt) Öl auf Leinwand. 1914. 80 x 62 cm. Oben links mit Pinsel in Rotorange signiert "Lovis Corinth" und datiert. Berend-Corinth/Hernad 1000. Corinth wurde 1911 infolge des Rücktritts von Max Liebermann zum Präsidenten der Berliner Secession gewählt. Im gleichen Jahr erlitt er einen Schlaganfall und wurde 1912 von Paul Cassirer als Präsident abgelöst. 1915 übernahm er erneut den Vorsitz der Berliner Secession, nachdem mehrere Mitglieder die Berliner Secession verlassen und die "Freie Secession" gegründet hatten. In dieser Zeit schuf Corinth ein Portrait der damals sehr erfolgreichen Schauspielerin Gertrud Eysoldt. Nicht zum ersten Mal portraitierte Corinth sie - bereits 1903 stand sie ihm während einer Aufführung von Oscar Wildes "Salome" in Max Reinhardts Theater Modell (vgl. Berend-Corinth/ Hernad 252). Dort stellte Corinth sie als geheimnisvolle Verführerin dar, mit rotem Haar, orientalischem Kopfschmuck und dem Tablett mit dem Kopf Johannes des Täufers. Eysoldt war Ensemblemitglied an mehreren Theatern von Max Reinhardt. Mit großem Erfolg spielte die "erste Feministin des 'deutschen Theaters'" meisterhaft die Rollen des Typus "femme fatale", wie die Salome, Elektra, Lulu und Penthesilea. "In Gertrud Eysoldt wird zuhöchst die Kraft des Intellekts bewundert, der sich das Temperament fast völlig unterworfen hat. Ihre Kunst ist wissend; ein heller und rastloser Geist schmeidigt und schmiegt sich und biegt alles Material des Körpers und der Stimme, daß es dem erkennenden Willen in jeder Äußerung beinahe blindlings und instinktlos gehorcht... So ist sie die erlesene Darstellerin derjenigen Gebilde, in denen heutige Erkenntnis das lebendige Leben kritisiert. Kritik am Leben ist auch der letzte Teil ihrer scharfäugigen Kunst... Sie wertet, indem sie spielt... Im Naiven wie im Perversen, im kindhaft Gebrechlichen wie im dämonisch Wilden gipfelt der hohe Triumph ihrer Künste fast immer in der glücklichen Führung, die sich ihr durchdringender Geist über ihre feinen Mittel und ihr klug nachgiebiges Temperament errungen hat..." (Willi Handl, in: Das Deutsche Theater in Berlin (Die Künstler des Deutschen Theaters), Hrsg. Paul Legband, München 1909, S. 26). Bei unserem Portrait handelt es sich um eine sehr intime Aktdarstellung der Schauspielerin: Mit lockerem, impressionistischem Pinselstrich modelliert Corinth die üppigen Formen und Rundungen des weiblichen Aktes in Halbfigur. Der Maler beschränkt sich hier auf den knappen Ausschnitt von Kopf und Brust, im Bild leicht nach links versetzt, und schneidet ihre abgelegte linke Hand etwas an. Die Dame sitzt den Oberkörper leicht nach vorne, den Kopf dagegen entspannt nach hinten geneigt auf einem Stuhl und lächelt dem Betrachter strahlend entgegen. Der Blick ihrer blauen Augen ist verträumt, sie wirkt gedanklich abwesend. Nachdenklich spielt ihre rechte Hand mit der langen Perlenkette, die ihr auf den Rücken fallendes Haar ziert. Der rote Schleier hinter ihrem Rücken bildet einen schönen, warmen Farbakzent. Provenienz: Kunsthandlung Hofer Galerie Interkunst, München Privatbesitz New York Galerie Westphal, Berlin Privatbesitz London Privatbesitz Niedersachsen

Auction archive: Lot number 8037
Auction:
Datum:
27 May 2017
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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