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Auction archive: Lot number 52

Ercole Procaccini der Jüngere

Alte Meister
9 Jun 2020
Estimate
€20,000 - €30,000
ca. US$22,496 - US$33,745
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 52

Ercole Procaccini der Jüngere

Alte Meister
9 Jun 2020
Estimate
€20,000 - €30,000
ca. US$22,496 - US$33,745
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

(Mailand 1605–1675/80) Die Auffindung des Mosesknaben, Öl auf Leinwand, 56 x 73 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung Rom, spätestens weit 1970 Wir danken Filippo Maria Ferro, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots. Die biblische Episode ist mit höfischer Eleganz wiedergegeben. Die ägyptische Prinzessin empfängt in Begleitung einer älteren Kinderfrau den Säugling Moses, der ihr nach seiner Auffindung in einem Papyruskorb im Schilf des Nil von einer Dienerin überreicht wird. Ercole Procaccini der Jüngere war der Sohn von Carlo Antonio Procaccini (Bologna 1571 – um 1630) und der Enkel von Ercole Procaccini dem Älteren (Bologna 1520 –1591 Mailand) sowie der Neffe von Giulio Cesare Procaccini (Bologna 1574–1625 Mailand). Ercole hielt die Familientradition aufrecht und wurde einer der führenden Maler der Lombardei des späten 17. Jahrhunderts. Er absolvierte eine erfolgreiche Laufbahn, wie ihm der berühmte Kunstbiograf Malvasia 1667 bescheinigte (siehe A. Arfelli, Il viaggio del Mavasia a Milano e notizie su Ercole Procaccini il giovane, in: Arte Antica e Moderna, Bd. 13–16, 1961, S. 470–476). Die bernsteinfarbene Palette und sanfte Atmosphäre der vorliegenden Szene sind typisch für das Schaffen von Ercole Procaccini dem Jüngeren und verraten seine Affinität zu Werken Giovanni Stefano Danedis, gen. Montalto. Diese Bezüge legen in Verbindung mit der weichen Pinselführung des vorliegenden Bildes eine Entstehungszeit in den 1650er- oder 1660er-Jahren nahe. Das vorliegende Gemälde lässt sich mit dem um 1660 datierten Urteil Salomons im Castello Sforzesco in Mailand vergleichen. Es weist dieselbe Palette von Rot- und Ockertönen auf; die Figuren im Hintergrund erscheinen im Zwielicht, während jene im Vordergrund von einem warmen Licht erfasst werden. Auch die Flechtfrisur der weiblichen Gestalt rechts ist jener des vorliegenden Gemäldes sehr ähnlich. Darüber hinaus verrät auch der Heilige Sebastian im Ospedale Maggiore in Mailand dieselben Merkmale Procaccinis. Zudem gibt es eine Reihe von Bezugnahmen auf das Schaffen von Giulio Cesare Procaccini der seinem Neffen als ständige Orientierung diente, etwa mit seiner Madonna mit Kind und einem Engel im Museo di Capodimonte, Neapel, oder mir seiner Mystischen Vermählung der heiligen Katharina in der Pinacoteca di Brera, Mailand. Ercole Procaccini der Jüngere gelangte in der Lombardei zu eminenter künstlerischer Bedeutung. Dank des Rückhalts des spanischen Gouverneurs, des Marchese von Caracena und Bartolomeos III. Arese war er an allen wichtigen Kunstprojekten seiner Zeit beteiligt. Seine erste Ausbildung war innerhalb der Familie erfolgt; danach war der ein Schüler Il Ceranos an der Accademia Ambrosiana. Bereits eines seiner frühesten Mailänder Werke legt Zeugnis von seiner künstlerischen Prägung ab: das für den Dom entstandene Leinwandbild mit dem Martyrium der heiligen Apollonia (um 1623). Als Giulio Cesare starb, nahm Ercole seinen Platz an der Accademia ein. Seine „letzten Werke zeichnen sich durch vergrößerte Figuren und ausdrucksstarke, emphatische Posen sowie eine vorwiegend dunkle Farbpalette aus, allesamt Merkmale, die in seinem reichhaltigen Schaffen mehr oder weniger durchgehend wiederkehren“ [„ultime prove sono contraddistinte da figure ingigantite e da pose enfatiche e forzate, oltre che da una tavolozza giocata prevalentemente su toni cupi, tutte caratteristiche ricorrenti in maniera pressoché uniforme nella copiosa produzione“] (siehe O. D’Albo, in: Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 85, Rom 2016, ad vocem). Bei Ercole verstärkte sich die Rubens’sche Farbigkeit durch den Kontakt mit dem Schweizer Maler Johan Cristoph Storer (1620–1671), den er in seine Werkstatt aufnahm und der um 1648 an der Seite Ercoles im Palazzo Durini arbeitete.

Auction archive: Lot number 52
Auction:
Datum:
9 Jun 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Mailand 1605–1675/80) Die Auffindung des Mosesknaben, Öl auf Leinwand, 56 x 73 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung Rom, spätestens weit 1970 Wir danken Filippo Maria Ferro, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots. Die biblische Episode ist mit höfischer Eleganz wiedergegeben. Die ägyptische Prinzessin empfängt in Begleitung einer älteren Kinderfrau den Säugling Moses, der ihr nach seiner Auffindung in einem Papyruskorb im Schilf des Nil von einer Dienerin überreicht wird. Ercole Procaccini der Jüngere war der Sohn von Carlo Antonio Procaccini (Bologna 1571 – um 1630) und der Enkel von Ercole Procaccini dem Älteren (Bologna 1520 –1591 Mailand) sowie der Neffe von Giulio Cesare Procaccini (Bologna 1574–1625 Mailand). Ercole hielt die Familientradition aufrecht und wurde einer der führenden Maler der Lombardei des späten 17. Jahrhunderts. Er absolvierte eine erfolgreiche Laufbahn, wie ihm der berühmte Kunstbiograf Malvasia 1667 bescheinigte (siehe A. Arfelli, Il viaggio del Mavasia a Milano e notizie su Ercole Procaccini il giovane, in: Arte Antica e Moderna, Bd. 13–16, 1961, S. 470–476). Die bernsteinfarbene Palette und sanfte Atmosphäre der vorliegenden Szene sind typisch für das Schaffen von Ercole Procaccini dem Jüngeren und verraten seine Affinität zu Werken Giovanni Stefano Danedis, gen. Montalto. Diese Bezüge legen in Verbindung mit der weichen Pinselführung des vorliegenden Bildes eine Entstehungszeit in den 1650er- oder 1660er-Jahren nahe. Das vorliegende Gemälde lässt sich mit dem um 1660 datierten Urteil Salomons im Castello Sforzesco in Mailand vergleichen. Es weist dieselbe Palette von Rot- und Ockertönen auf; die Figuren im Hintergrund erscheinen im Zwielicht, während jene im Vordergrund von einem warmen Licht erfasst werden. Auch die Flechtfrisur der weiblichen Gestalt rechts ist jener des vorliegenden Gemäldes sehr ähnlich. Darüber hinaus verrät auch der Heilige Sebastian im Ospedale Maggiore in Mailand dieselben Merkmale Procaccinis. Zudem gibt es eine Reihe von Bezugnahmen auf das Schaffen von Giulio Cesare Procaccini der seinem Neffen als ständige Orientierung diente, etwa mit seiner Madonna mit Kind und einem Engel im Museo di Capodimonte, Neapel, oder mir seiner Mystischen Vermählung der heiligen Katharina in der Pinacoteca di Brera, Mailand. Ercole Procaccini der Jüngere gelangte in der Lombardei zu eminenter künstlerischer Bedeutung. Dank des Rückhalts des spanischen Gouverneurs, des Marchese von Caracena und Bartolomeos III. Arese war er an allen wichtigen Kunstprojekten seiner Zeit beteiligt. Seine erste Ausbildung war innerhalb der Familie erfolgt; danach war der ein Schüler Il Ceranos an der Accademia Ambrosiana. Bereits eines seiner frühesten Mailänder Werke legt Zeugnis von seiner künstlerischen Prägung ab: das für den Dom entstandene Leinwandbild mit dem Martyrium der heiligen Apollonia (um 1623). Als Giulio Cesare starb, nahm Ercole seinen Platz an der Accademia ein. Seine „letzten Werke zeichnen sich durch vergrößerte Figuren und ausdrucksstarke, emphatische Posen sowie eine vorwiegend dunkle Farbpalette aus, allesamt Merkmale, die in seinem reichhaltigen Schaffen mehr oder weniger durchgehend wiederkehren“ [„ultime prove sono contraddistinte da figure ingigantite e da pose enfatiche e forzate, oltre che da una tavolozza giocata prevalentemente su toni cupi, tutte caratteristiche ricorrenti in maniera pressoché uniforme nella copiosa produzione“] (siehe O. D’Albo, in: Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 85, Rom 2016, ad vocem). Bei Ercole verstärkte sich die Rubens’sche Farbigkeit durch den Kontakt mit dem Schweizer Maler Johan Cristoph Storer (1620–1671), den er in seine Werkstatt aufnahm und der um 1648 an der Seite Ercoles im Palazzo Durini arbeitete.

Auction archive: Lot number 52
Auction:
Datum:
9 Jun 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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