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Auction archive: Lot number 2072

Hebbel, Friedrich Brief 1861 + Beigabe

Autographen
23 Oct 2015
Estimate
€1,500
ca. US$1,685
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 2072

Hebbel, Friedrich Brief 1861 + Beigabe

Autographen
23 Oct 2015
Estimate
€1,500
ca. US$1,685
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Hebbel, Friedrich, Schriftsteller, bedeutender Dramatiker (1813-1863). Eigh. Brief m. U. "Fr. Hebbel". 2 S. Gr. 8vo. Orth bei Gmunden (Österr.) 10.VII.1861. Möglicherweise an Herrn Händel, Redakteur der Leipziger "Illustrirten Zeitung" (vgl. Hebbel, Briefe, hrsg. von R. M. Werner, Nr. 725), dem er eine neue Folge seiner kritischen "Wiener Briefe" übersendet, die in der "Illustrirten Zeitung" als "Wiener Blätter" erschienen. Diesmal handelt es sich offenbar um eine anonyme Polemik gegen Heinrich Laubes Direktion des Wiener Burgtheaters. "... Anbei übersende ich Ihnen die Fortsetzung meiner Wiener Blätter , wie Sie, wenn ich nicht irre, meine Berichte in Ihrem Journal zu überschreiben pflegten. Der Aufsatz beschäftigt sich mit einem Gegenstand, den Sie selbst für discutabel erklärten, als ich das Vergnügen hatte, Sie zu sprechen, und er dürfte aus allgemeinen und localen Gründen zur Ergänzung des von Ihnen über das Hofburg-Theater bereits gebrachten nicht allein nicht überflüssig, sondern sogar nothwendig seyn. Dessen letzteres schreibt man nämlich in Wien dem Regisseur [Dr. August] Förster zu, der nicht als Schauspieler, sondern als advocatus diaboli engagirt wurde ... Ich spreche das generelle Urtheil aus, das sich mehr und mehr in allen Schichten der Gesellschaft geltend macht, und das trotz der Selbstkritiken, die der Director seit Jahren regelmäßig in die A.[ugsburger] A.[llgemeine] Zeitung liefert, sehr bald einen Umschwung herbeiführen wird. Der Erzherzog Albrecht sagte z. B. in Weimar zu mir: 'seit einem Dezennium las ich täglich über den Aufschwung des Burgtheaters, ich habe es wieder gesehen und einen -stall gefunden!' und er steht mit dieser Ansicht nicht allein ... Meinem Bericht merken Sie wohl an, daß er nach Quellen gearbeitet ist und ich habe noch geschont, indem ich den allerschmählichsten Punct, den Manuscript-Handel, der bei Gelegenheit des Cato von Eisen [Lustspiel von Heinrich Laube] zum Vorschein kam, gar nicht berührte ... In den nächsten vierzehn Tagen sende ich Ihnen den kürzlich versprochenen Beitrag mit meinem Namen; ich rühre keine Arbeit an, bevor er fertig und unterwegs ist ... PS. Mit dem Oest. Nachtmaar, den ich citire, ist Graf Ficquelmont, der ehemalige designirte Nachfolger Metternichs gemeint. Uebrigens habe ich nichts dagegen, wenn die Redaction, falls ihr der eine oder der andere Ausdruck zu scharf scheinen sollte, ihn mildert, denn es handelt sich hier nur um die Sache ...". - Hebbels Autorschaft mußte verschwiegen werden, denn seine Informationen über das Burgtheater wird er großenteils von seiner Frau, der angesehenen Burgschauspielerin Christine Hebbel, bezogen haben, deren Stellung er nicht gefährden durfte. - In R. M. Werners Ausgabe der Briefe Hebbels nicht gedruckt. - Dabei: Christine Hebbel , geb. Enghaus, des Dichters Gemahlin, Schauspielerin, führendes Mitglied des Wiener Burgtheaters (1817-1910). Eigh. Brief m. U. "Christine Hebbel". 2 S. 8vo. O. O. 14.III.1870. - An eine Freundin. "... Mit meiner Rolle aus dem Lied der Glocke , wird Ihnen leider nicht gedient sein; denn sie enthält nur die Hälfte von dem was ich spreche, und die Musik ist darin kaum angedeutet. (Die habe ich nebenbei gesagt im kleinen Finger). Sie würden wohl thun, Richter um das Buch zu ersuchen, er schlägt es Ihnen gewiß nicht ab ...". Bittet, von einem Besuch abzusehen, bis ihre erkrankte Tochter Christine ("Tine") aus Rom zurückgekehrt sei.

Auction archive: Lot number 2072
Auction:
Datum:
23 Oct 2015
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Hebbel, Friedrich, Schriftsteller, bedeutender Dramatiker (1813-1863). Eigh. Brief m. U. "Fr. Hebbel". 2 S. Gr. 8vo. Orth bei Gmunden (Österr.) 10.VII.1861. Möglicherweise an Herrn Händel, Redakteur der Leipziger "Illustrirten Zeitung" (vgl. Hebbel, Briefe, hrsg. von R. M. Werner, Nr. 725), dem er eine neue Folge seiner kritischen "Wiener Briefe" übersendet, die in der "Illustrirten Zeitung" als "Wiener Blätter" erschienen. Diesmal handelt es sich offenbar um eine anonyme Polemik gegen Heinrich Laubes Direktion des Wiener Burgtheaters. "... Anbei übersende ich Ihnen die Fortsetzung meiner Wiener Blätter , wie Sie, wenn ich nicht irre, meine Berichte in Ihrem Journal zu überschreiben pflegten. Der Aufsatz beschäftigt sich mit einem Gegenstand, den Sie selbst für discutabel erklärten, als ich das Vergnügen hatte, Sie zu sprechen, und er dürfte aus allgemeinen und localen Gründen zur Ergänzung des von Ihnen über das Hofburg-Theater bereits gebrachten nicht allein nicht überflüssig, sondern sogar nothwendig seyn. Dessen letzteres schreibt man nämlich in Wien dem Regisseur [Dr. August] Förster zu, der nicht als Schauspieler, sondern als advocatus diaboli engagirt wurde ... Ich spreche das generelle Urtheil aus, das sich mehr und mehr in allen Schichten der Gesellschaft geltend macht, und das trotz der Selbstkritiken, die der Director seit Jahren regelmäßig in die A.[ugsburger] A.[llgemeine] Zeitung liefert, sehr bald einen Umschwung herbeiführen wird. Der Erzherzog Albrecht sagte z. B. in Weimar zu mir: 'seit einem Dezennium las ich täglich über den Aufschwung des Burgtheaters, ich habe es wieder gesehen und einen -stall gefunden!' und er steht mit dieser Ansicht nicht allein ... Meinem Bericht merken Sie wohl an, daß er nach Quellen gearbeitet ist und ich habe noch geschont, indem ich den allerschmählichsten Punct, den Manuscript-Handel, der bei Gelegenheit des Cato von Eisen [Lustspiel von Heinrich Laube] zum Vorschein kam, gar nicht berührte ... In den nächsten vierzehn Tagen sende ich Ihnen den kürzlich versprochenen Beitrag mit meinem Namen; ich rühre keine Arbeit an, bevor er fertig und unterwegs ist ... PS. Mit dem Oest. Nachtmaar, den ich citire, ist Graf Ficquelmont, der ehemalige designirte Nachfolger Metternichs gemeint. Uebrigens habe ich nichts dagegen, wenn die Redaction, falls ihr der eine oder der andere Ausdruck zu scharf scheinen sollte, ihn mildert, denn es handelt sich hier nur um die Sache ...". - Hebbels Autorschaft mußte verschwiegen werden, denn seine Informationen über das Burgtheater wird er großenteils von seiner Frau, der angesehenen Burgschauspielerin Christine Hebbel, bezogen haben, deren Stellung er nicht gefährden durfte. - In R. M. Werners Ausgabe der Briefe Hebbels nicht gedruckt. - Dabei: Christine Hebbel , geb. Enghaus, des Dichters Gemahlin, Schauspielerin, führendes Mitglied des Wiener Burgtheaters (1817-1910). Eigh. Brief m. U. "Christine Hebbel". 2 S. 8vo. O. O. 14.III.1870. - An eine Freundin. "... Mit meiner Rolle aus dem Lied der Glocke , wird Ihnen leider nicht gedient sein; denn sie enthält nur die Hälfte von dem was ich spreche, und die Musik ist darin kaum angedeutet. (Die habe ich nebenbei gesagt im kleinen Finger). Sie würden wohl thun, Richter um das Buch zu ersuchen, er schlägt es Ihnen gewiß nicht ab ...". Bittet, von einem Besuch abzusehen, bis ihre erkrankte Tochter Christine ("Tine") aus Rom zurückgekehrt sei.

Auction archive: Lot number 2072
Auction:
Datum:
23 Oct 2015
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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