Beschreibung:

Der deutsche Maler des Manierismus und des Frühbarocks Johannes (auch Hans) Rottenhammer der Ältere (1564-1623) beschäftigte sich hauptsächlich mit der allegorischen und biblischen Thematik, welche er so gut wie ausschließlich auf Kupferplatte malerisch umsetzte. Er zeichnet sich hierbei infolge seines künstlerischen Könnens aus, die malerischen Werke mit einer Detailgenauigkeit zu gestalten. Rottenhamer d. Ä. war bereits in seiner Zeit ein hoch angesehener Künstler, dessen Werke in ganz Europa gefragt waren. Er arbeitete während seines italienischen Aufenthaltes in Rom zwischen 1590 und 1595 sehr vertraut zusammen mit Paul Bril (1554-1626) und dem berühmten Maler des Spätmanierismus und flämischen Barocks Jan Bruegel der Ältere (1568-1625). Diese Zusammenarbeit mit den wichtigen Malern während seiner römischen Zeit prägte den Anfang des auf Kupfer gemalten Kabinettbildes in Europa. Darüber hinaus war er zugleich als Freskant und Zeichner tätig und schuf als Freskant von Augsburg aus für mehrere Fürstenhöfe. Auch in der Münchner Residenz befanden sich zahlreiche seiner Fresken. Einer seiner bekannten Schüler, welcher von Rottenhammer stark geprägt war, war der deutsche Barockmaler Adam Elsheimer (1578-1610). Besonders sind die Figuren in Bildszenen Elsheimers abzulesen. Dem vorliegenden Werk, wohl von dem Atelier Rottenhammers d. Ä. ist es gelungen, eine mystische Atmosphäre und spirituellen Tiefe malerisch mithilfe des vorliegenden Werkes ''Der heilige Johannes auf Patmos'' umzusetzen. Das mystische Gemälde veranschaulicht den metaphysischen Aspekt der Offenbarung des Evangelisten Johannes aus dem letzten Buch des Neuen Testaments. Die Darstellung erzählt den Moment, den Apostel Johannes, während er auf der Insel Patmos meditiert und Visionen empfängt, die später in der Offenbarung niedergeschrieben wurden. Dabei verkörpert es das Streben nach spirituellem Verständnis, die Hingabe an die Meditation und das Empfangen göttlicher Offenbarungen. Der Evangelist Johannes ist in meditativer Haltung inmitten einer malerischen Landschaft inszeniert. Als sein Attribut ist ein Adler beigegeben. Eine Feder und Buch an dem Evangelisten sind als seine weiteren Attribute zu begreifen, welche die Niederschrift der Visionen, die er auf Patmos erlebte, symbolisieren. Die mit Wasser umgebene Landschaft des Hintergrundes fügt der Szene eine gewisse Tiefe hinzu und magische Figuren auf Wolken lassen sich im Himmel ausfindig machen. Das angebotene Gemälde beträgt die Maße 26 x 20 cm (R. 35,5 x 30 cm) und wurde mit Öl auf einer Kupfertafel angefertigt. Es wurde partiell retuschiert und fachgerecht restauriert. Auf der Rückseite befindet sich ein Abschnitt eines alten Zeitungsartikels. Öl auf Kupfertafel, verso alter Zeitungsartikel und Zettel mit Bezeichnung. Partiell restauriert. R. 35,5 x 30 cm, Bildmaße 26 x 20 cm. Provenienz: Internationaler Sammlungsbesitz.
1564 München - 1625 Augsburg