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Auction archive: Lot number 201

Jean Dubuffet *

Estimate
€300,000 - €400,000
ca. US$338,611 - US$451,482
Price realised:
€735,300
ca. US$829,937
Auction archive: Lot number 201

Jean Dubuffet *

Estimate
€300,000 - €400,000
ca. US$338,611 - US$451,482
Price realised:
€735,300
ca. US$829,937
Beschreibung:

(Le Havre 1901–1985 Paris) Bon Espoir (Paysage avec personnages), 1955, signiert und datiert 55; auf der Rückseite betitelt, signiert und datiert Vence août 1955, Öl auf Leinwand, 88 x 115 cm, gerahmt Wir danken der Fondation Dubuffet, Paris für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Werkes. Provenienz: Galerie René Drouin, Paris Europäische Privatsammlung (seit den späten 1970er Jahren) Ausgestellt: Vence, Vingt tableaux peints récemment à Vence par Jean Dubuffet Galerie les Mages, 1.–3. Oktober 1955, Ausst.-Kat. Nr. 5 Literatur: L. Trucchi, Jean Dub uffet, De Luca Editore, Rom 1965, S. 211, Nr. 180 mit Abb. M. Loreau, Catalogue des Travaux de Jean Dubuffet Fascicule XI: Charrettes, jardins, personnages, monolithes, Weber Editeur, Schweiz 1969, S. 65, mit Abb. Nr. 77 Was die Verwendung dieses funkelnden, farbenfrohen Materials [Schmetterlingsflügel, um 1955] anbelangt - dessen Bestandteile nicht unterscheidbar sind - um einen sehr lebendigen Schillereffekt zu erzeugen, bemerkte ich, dass ich dabei ähnlichen Bedürfnissen nachgebe wie jenen, die mich vormals in vielen Zeichnungen und Gemälden dazu verleiteten, meine Linien und Farbflecken so zu arrangieren, dass die dargestellten Objekte mit allem in ihrer Umgebung verschmelzen, sodass das Ergebnis eine Art beständiger, universaler Suppe mit einem intensiven Geschmack nach Leben ist. Jean Dubuffet Drei Werke von DUBUFFET aus einer bedeutenden Privatsammlung Geboren 1901 in Le Havre landet Jean Dubuffet nach einer Karriere als Weinproduzent bei seiner künstlerischen Tätigkeit. Die Übersiedlung nach Paris und der Kontakt zu Suzanne Valadon und Fernand Léger wecken in ihm jedoch schon am Beginn der Zwanziger Jahre ein Interesse für ganz einfache expressive Formen, frei von Zwängen, wie die Sprache der Kinder, der Primitiven oder der psychiatrischen Patienten. Jene, die sich zwingen, die gesunde Kunst von der kranken Kunst zu unterscheiden und die versuchen, die Merkmale selbst der Formen des Kunstschaffens, die für pathologisch gehalten werden, zu beschreiben, werden nie zu einer endgültigen Formel finden. Dieses Interesse wird ihn viele Jahre später dazu bringen, einen neue graphische Ausdrucksweise ins Leben zu rufen, die aus diesen Mitteilungsformen die Idee einer ikonographischen Expressivität frei von Konditionierung der Vernunft entwickelt. Der Ausdruck Art Brut, wörtlich „rohe Kunst“, der vom Künstler 1945 geprägt wurde, vertritt die Idee von einer Kunst, weit entfernt vom traditionellen Schönheitsideal, einer Kunst, die bevor sie nach Ästhetik sucht, anthropologische Forschungen anstellt, die in Umgebungen des Eingeschlossenseins entsteht und den Zusammenhang zwischen sozialem Randdasein und künstlerischem Ausdruck untersucht. Aufgabe des Künstlers ist es, durch den kreativen Prozess die intrinsischen Ausdrucksmöglichkeiten aus den verschiedenen verwendeten Materialien herauszulösen, aus geringgeschätzten Materialien, unbedeutend, wie die sozialen Gruppen, deren Sprachen Dubuffet neu interpretiert. Die Materie ist also unbestritten der Protagonist in den Werken von Dubuffet, eine rohe und brutale Materie, die oft den Platz auf der Leinwand überschreitet und ihr dadurch ein skulpturartiges Aussehen verleiht. Die dick aufgetragene Farbe, die für den Künstler typisch ist, entsteht aus einer Maltechnik, die Spachteln und Instrumente verwendet, durch die das Farbgemisch auf der Leinwand graviert und modelliert wird, in einem kontinuierlichen Prozess des Dazugebens und Wegnehmens. Die Figuren, die Dubuffet auf der Leinwand kreiert, indem er in das Material „hineinarbeitet“, sind kaum skizziert und verschmelzen oft mit dem Hintergrund. So entstehen groteske Formen, die die Idee des Unfertigen erwecken. Ich will Porträts, bei deren Beschreibung dieselben Mechanismen greifen wie bei der Beschreibung eines Landschaftsbilds, hier Falten und dort Furchen oder Wege, hier eine Nase, dort ein Baum, hier ein Mund und dort ein Haus. In Bon Espoir (Paysage avec perso

Auction archive: Lot number 201
Auction:
Datum:
5 Jun 2019
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Le Havre 1901–1985 Paris) Bon Espoir (Paysage avec personnages), 1955, signiert und datiert 55; auf der Rückseite betitelt, signiert und datiert Vence août 1955, Öl auf Leinwand, 88 x 115 cm, gerahmt Wir danken der Fondation Dubuffet, Paris für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Werkes. Provenienz: Galerie René Drouin, Paris Europäische Privatsammlung (seit den späten 1970er Jahren) Ausgestellt: Vence, Vingt tableaux peints récemment à Vence par Jean Dubuffet Galerie les Mages, 1.–3. Oktober 1955, Ausst.-Kat. Nr. 5 Literatur: L. Trucchi, Jean Dub uffet, De Luca Editore, Rom 1965, S. 211, Nr. 180 mit Abb. M. Loreau, Catalogue des Travaux de Jean Dubuffet Fascicule XI: Charrettes, jardins, personnages, monolithes, Weber Editeur, Schweiz 1969, S. 65, mit Abb. Nr. 77 Was die Verwendung dieses funkelnden, farbenfrohen Materials [Schmetterlingsflügel, um 1955] anbelangt - dessen Bestandteile nicht unterscheidbar sind - um einen sehr lebendigen Schillereffekt zu erzeugen, bemerkte ich, dass ich dabei ähnlichen Bedürfnissen nachgebe wie jenen, die mich vormals in vielen Zeichnungen und Gemälden dazu verleiteten, meine Linien und Farbflecken so zu arrangieren, dass die dargestellten Objekte mit allem in ihrer Umgebung verschmelzen, sodass das Ergebnis eine Art beständiger, universaler Suppe mit einem intensiven Geschmack nach Leben ist. Jean Dubuffet Drei Werke von DUBUFFET aus einer bedeutenden Privatsammlung Geboren 1901 in Le Havre landet Jean Dubuffet nach einer Karriere als Weinproduzent bei seiner künstlerischen Tätigkeit. Die Übersiedlung nach Paris und der Kontakt zu Suzanne Valadon und Fernand Léger wecken in ihm jedoch schon am Beginn der Zwanziger Jahre ein Interesse für ganz einfache expressive Formen, frei von Zwängen, wie die Sprache der Kinder, der Primitiven oder der psychiatrischen Patienten. Jene, die sich zwingen, die gesunde Kunst von der kranken Kunst zu unterscheiden und die versuchen, die Merkmale selbst der Formen des Kunstschaffens, die für pathologisch gehalten werden, zu beschreiben, werden nie zu einer endgültigen Formel finden. Dieses Interesse wird ihn viele Jahre später dazu bringen, einen neue graphische Ausdrucksweise ins Leben zu rufen, die aus diesen Mitteilungsformen die Idee einer ikonographischen Expressivität frei von Konditionierung der Vernunft entwickelt. Der Ausdruck Art Brut, wörtlich „rohe Kunst“, der vom Künstler 1945 geprägt wurde, vertritt die Idee von einer Kunst, weit entfernt vom traditionellen Schönheitsideal, einer Kunst, die bevor sie nach Ästhetik sucht, anthropologische Forschungen anstellt, die in Umgebungen des Eingeschlossenseins entsteht und den Zusammenhang zwischen sozialem Randdasein und künstlerischem Ausdruck untersucht. Aufgabe des Künstlers ist es, durch den kreativen Prozess die intrinsischen Ausdrucksmöglichkeiten aus den verschiedenen verwendeten Materialien herauszulösen, aus geringgeschätzten Materialien, unbedeutend, wie die sozialen Gruppen, deren Sprachen Dubuffet neu interpretiert. Die Materie ist also unbestritten der Protagonist in den Werken von Dubuffet, eine rohe und brutale Materie, die oft den Platz auf der Leinwand überschreitet und ihr dadurch ein skulpturartiges Aussehen verleiht. Die dick aufgetragene Farbe, die für den Künstler typisch ist, entsteht aus einer Maltechnik, die Spachteln und Instrumente verwendet, durch die das Farbgemisch auf der Leinwand graviert und modelliert wird, in einem kontinuierlichen Prozess des Dazugebens und Wegnehmens. Die Figuren, die Dubuffet auf der Leinwand kreiert, indem er in das Material „hineinarbeitet“, sind kaum skizziert und verschmelzen oft mit dem Hintergrund. So entstehen groteske Formen, die die Idee des Unfertigen erwecken. Ich will Porträts, bei deren Beschreibung dieselben Mechanismen greifen wie bei der Beschreibung eines Landschaftsbilds, hier Falten und dort Furchen oder Wege, hier eine Nase, dort ein Baum, hier ein Mund und dort ein Haus. In Bon Espoir (Paysage avec perso

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Auction:
Datum:
5 Jun 2019
Auction house:
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Wien | Palais Dorotheum
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