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Auction archive: Lot number 103

Markus Lüpertz *

Estimate
€40,000 - €60,000
ca. US$45,120 - US$67,680
Price realised:
€45,300
ca. US$51,098
Auction archive: Lot number 103

Markus Lüpertz *

Estimate
€40,000 - €60,000
ca. US$45,120 - US$67,680
Price realised:
€45,300
ca. US$51,098
Beschreibung:

(Liberec 1941 geb.) Otello vor Vasen, 1996, Künstlermonogramm ML, Mischtechnik auf Musselin, 200 x 162,5 cm, 211 x 173 cm (mit Künstlerrahmen), gerahmt Provenienz: Privatsammlung, Deutschland Ab Mitte der 1980er Jahre beginnt Markus Lüpertz in Werk-Serien zu arbeiten, in denen er sich mit großen Malern der Kunstgeschichte wie Jean-Baptiste Camille Corot, Nicolas Poussin und literarisch-musikalischen Themen, wie Parsifal und Otello auseinandersetzt. Im Otello-Zyklus, benannt nach der gleichnamigen Oper von Giuseppe Verdi, die nach dem Drama von William Shakespeare entstanden ist, wird die Geschichte des dunkelhäutigen Feldherrn Otello erzählt, der aus wahnhafter und durch den Intriganten Jago noch befeuerter Eifersucht, erst seine Frau Desdemona und daraufhin sich selbst tötet. Das angebotene Gemälde wurde von Markus Lüpertz weder betitelt noch datiert. Das Motiv verrät jedoch eindeutig, dass es eines der Werke aus der Otello-Serie ist, die im Jahr 1996 in der Galerie Thaddeus Ropac in Salzburg zur Ausstellung kam. Zum Otello-Zyklus entstehen mehrere Ölbilder, Aquarelle und Bronzen, die autark und nicht voneinander abhängig sind, die einander aber auch nicht bedingen. In den einzelnen Werken setzt sich Markus Lüpertz mit den Hauptfiguren dieses Dramas auseinander, wobei er ein Bildmotiv mehrfach auf verschiedene Art und Weise variiert. Die rote Vase im mittleren rechten Bildhintergrund ist nur schemenhaft angelegt und im oberen Bildbereich ließ Markus Lüpertz einen breiten, horizontalen weißen Balken, in den er sein Signum ML setzt. Der Betrachter ist gefragt, das Gemälde für sich fortzuführen. „Jedes Bild ist unfertig, sonst brauchte ich das nächste gar nicht mehr zu malen. Jedes Bild, jede Skulptur hat irgendwo noch einen Makel. Sie müssen nur dafür sorgen, dass Sie auf hohem Niveau und nicht schon unten scheitern. Aber erst der Makel, das Scheitern machen die Kunst begreifbar, denn der Betrachter muss mit in die Problematik des Bildes hineingezogen werden. Der Betrachter ist ganz wichtig für die Kunst, ohne ihn gibt es sie nicht.“ (Markus Lüpertz im Interview in ‚Die Zeit‘ 16. April 2015) Die Figur Otellos, aus Shakespeares gleichnamigem Drama, dominiert den Vordergrund. Der Protagonist verschlingt Desdemona, deren rotes Bein ab dem Unterschenkel aus seinem Mund herausragt. „Der Inhalt ist ein Kommunikationsproblem, dem der Künstler versucht zu entgehen, denn der Betrachter muss den Inhalt des Bildes in sich selber tragen und erfinden. Der Künstler erzeugt lediglich den Defekt, die Wunde, die Krise, aus denen sich die Frage des Inhalts nachgebiert. Der Inhalt, ist er irgendwo erklärt, ist Kompromiss und nicht vom Künstler selbst verantwortet. Er ist aber als Lüge und als Mittel verfügbar und als Leimrute möglich.“ Markus Lüpertz 2009 R: „Kann man Kunst lernen?“ ML: „Nein, das ist ein Defekt, den man hat. Man wird als Künstler geboren, der liebe Gott sucht sich diese Leute aus. Man ist verdammt. Man hat mit dieser seltenen Ausnahmebegabung die Verpflichtung, die Kunst auch zu realisieren und nicht nachzulassen. Dazu kommt der Wettkampf mit den anderen, die auch ausgezeichnet sind. Nicht um kommerzielle Erfolge, sondern um Erfolge in der Kunst. …“ (Markus Lüpertz im Interview in ‚Die Zeit‘ 16. April 2015)

Auction archive: Lot number 103
Auction:
Datum:
24 Jun 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Liberec 1941 geb.) Otello vor Vasen, 1996, Künstlermonogramm ML, Mischtechnik auf Musselin, 200 x 162,5 cm, 211 x 173 cm (mit Künstlerrahmen), gerahmt Provenienz: Privatsammlung, Deutschland Ab Mitte der 1980er Jahre beginnt Markus Lüpertz in Werk-Serien zu arbeiten, in denen er sich mit großen Malern der Kunstgeschichte wie Jean-Baptiste Camille Corot, Nicolas Poussin und literarisch-musikalischen Themen, wie Parsifal und Otello auseinandersetzt. Im Otello-Zyklus, benannt nach der gleichnamigen Oper von Giuseppe Verdi, die nach dem Drama von William Shakespeare entstanden ist, wird die Geschichte des dunkelhäutigen Feldherrn Otello erzählt, der aus wahnhafter und durch den Intriganten Jago noch befeuerter Eifersucht, erst seine Frau Desdemona und daraufhin sich selbst tötet. Das angebotene Gemälde wurde von Markus Lüpertz weder betitelt noch datiert. Das Motiv verrät jedoch eindeutig, dass es eines der Werke aus der Otello-Serie ist, die im Jahr 1996 in der Galerie Thaddeus Ropac in Salzburg zur Ausstellung kam. Zum Otello-Zyklus entstehen mehrere Ölbilder, Aquarelle und Bronzen, die autark und nicht voneinander abhängig sind, die einander aber auch nicht bedingen. In den einzelnen Werken setzt sich Markus Lüpertz mit den Hauptfiguren dieses Dramas auseinander, wobei er ein Bildmotiv mehrfach auf verschiedene Art und Weise variiert. Die rote Vase im mittleren rechten Bildhintergrund ist nur schemenhaft angelegt und im oberen Bildbereich ließ Markus Lüpertz einen breiten, horizontalen weißen Balken, in den er sein Signum ML setzt. Der Betrachter ist gefragt, das Gemälde für sich fortzuführen. „Jedes Bild ist unfertig, sonst brauchte ich das nächste gar nicht mehr zu malen. Jedes Bild, jede Skulptur hat irgendwo noch einen Makel. Sie müssen nur dafür sorgen, dass Sie auf hohem Niveau und nicht schon unten scheitern. Aber erst der Makel, das Scheitern machen die Kunst begreifbar, denn der Betrachter muss mit in die Problematik des Bildes hineingezogen werden. Der Betrachter ist ganz wichtig für die Kunst, ohne ihn gibt es sie nicht.“ (Markus Lüpertz im Interview in ‚Die Zeit‘ 16. April 2015) Die Figur Otellos, aus Shakespeares gleichnamigem Drama, dominiert den Vordergrund. Der Protagonist verschlingt Desdemona, deren rotes Bein ab dem Unterschenkel aus seinem Mund herausragt. „Der Inhalt ist ein Kommunikationsproblem, dem der Künstler versucht zu entgehen, denn der Betrachter muss den Inhalt des Bildes in sich selber tragen und erfinden. Der Künstler erzeugt lediglich den Defekt, die Wunde, die Krise, aus denen sich die Frage des Inhalts nachgebiert. Der Inhalt, ist er irgendwo erklärt, ist Kompromiss und nicht vom Künstler selbst verantwortet. Er ist aber als Lüge und als Mittel verfügbar und als Leimrute möglich.“ Markus Lüpertz 2009 R: „Kann man Kunst lernen?“ ML: „Nein, das ist ein Defekt, den man hat. Man wird als Künstler geboren, der liebe Gott sucht sich diese Leute aus. Man ist verdammt. Man hat mit dieser seltenen Ausnahmebegabung die Verpflichtung, die Kunst auch zu realisieren und nicht nachzulassen. Dazu kommt der Wettkampf mit den anderen, die auch ausgezeichnet sind. Nicht um kommerzielle Erfolge, sondern um Erfolge in der Kunst. …“ (Markus Lüpertz im Interview in ‚Die Zeit‘ 16. April 2015)

Auction archive: Lot number 103
Auction:
Datum:
24 Jun 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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