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Auction archive: Lot number 0616

Maria Lassnig

Estimate
€80,000 - €150,000
ca. US$94,462 - US$177,116
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 0616

Maria Lassnig

Estimate
€80,000 - €150,000
ca. US$94,462 - US$177,116
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Maria Lassnig* (Kappel am Krappfeld/Kärnten 1919 - 2014 Wien) Ehepaar Resch, 1999 Öl auf Leinwand; gerahmt; 100 x 125 cm Signiert und datiert rechts unten: M. Lassnig 1999 Provenienz direkt von der Künstlerin erhalten; seither Privatbesitz Kärnten Das Werk wurde in das Werkverzeichnis Maria Lassnigs aufgenommen. Das Authentifizierungszertifikat liegt bei. Ein junges Ehepaar mit einem Ziegenkitz – Maria Lassnigs Doppelporträt arbeitet mit reizvollen Kontrasten: zwischen dem rotem T-Shirt des Mannes und dem weißen Kleid der Frau, seinem dunklen und ihrem roten Haar, den unterschiedlichen Blickrichtungen der Figuren und des Tiers. Die großen, fast klobigen Hände des jungen Mannes, mit denen er das Ziegenkitz hält, vermitteln zugleich Unbeholfenheit und Zärtlichkeit. So sehr Lassnig die Gegensätze betont, so sehr verbindet sie die Personen und das Tier miteinander, vor allem durch die Grüntöne, die sich sowohl in den Haaren und in abgeschwächter Weise in der Haut der Menschen als auch im Fell der Ziege wiederfinden. Das Türkis-Hellblau der strahlenden Augen der Frau wiederum wiederholt sich unter anderem in deren Konturen, im linken Auge des Mannes und in seiner linken Hand – Lassnig ist eine Meisterin der Farbe. Wie so oft verzichtet sie darauf, die Figuren in einem definierten Raum zu verankern. Als Hintergrund dient die weiße, nicht grundierte Leinwand. Dazu Lassnig: „Die meisten jetzigen Maler scheinen zuerst die Umgebung der Menschen zu malen und dann sie erst hineinzustellen. Ich male zuerst die Menschen, dann erst die Umgebung, wenn überhaupt, ich gebäre sie hinein auf die leere Leinwand, in die Leere.“ (ML: Tagebuch, 29.5.2006, Archiv der Maria Lassnig Stiftung) Lassnig schuf zeit ihres Lebens immer wieder herausragende Porträts, nicht zuletzt als Auftragsarbeiten, insbesondere in New York und Berlin in den 1970er Jahren, als sie noch massiv unter Geldmangel litt. Dieses Werk allerdings entstand zu einer ganz anderen Zeit, 1999, und es ist auch kein gewöhnliches Porträt. Es handelt sich um das erste Bild, das Lassnig von Lisa und Christoph Resch malte, einem jungen Mesnerpaar, das die Künstlerin bei einem Pfarrhoffest in der Feistritz kennengelernt hatte, einer Ortschaft im Kärntner Metnitztal, wo sie seit Mitte der 1980er Jahre ihr Sommeratelier hatte. Schon bald fragte sie die beiden, ob sie nicht Lust hätten, für sie Modell zu stehen. Lassnig, immer auf der Suche nach neuen Impulsen, beginnt um diese Zeit, vermehrt mit Modellen zu arbeiten und diese in eine Idee oder einen Mythos einzubinden. Im Laufe der folgenden zehn Jahre schuf sie mit dem Ehepaar Resch als Modell sowohl die großartige „Adam-und-Eva“-Serie, die das biblische Motiv ins 21. Jahrhundert übersetzt, als auch die spektakulären „Kellerbilder“ (Vgl. hierzu: Natalie Lettner: Maria Lassnig Die Biografie. Wien 2017, S. 338-342. Vgl. auch: Lisa & Christoph Resch. „Sie wollte immer, dass wir auf den Bildern streiten“. In: Sepp Dreissinger Maria Lassnig Gespräche & Fotos. Wien 2015, S. 78-82). Die Messnerleute – so Lassnigs kreative Orthografie – steht dabei ganz am Anfang der Adam-und-Eva-Serie: Es ist einerseits noch ein Porträt – die beiden verkörpern noch nicht das erste Menschenpaar der Bibel –, andererseits deutet sich aber bereits durch die Integration des Tiers eine mythische Dimension an. (Natalie Lettner)

Auction archive: Lot number 0616
Auction:
Datum:
6 Dec 2017
Auction house:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Austria
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Maria Lassnig* (Kappel am Krappfeld/Kärnten 1919 - 2014 Wien) Ehepaar Resch, 1999 Öl auf Leinwand; gerahmt; 100 x 125 cm Signiert und datiert rechts unten: M. Lassnig 1999 Provenienz direkt von der Künstlerin erhalten; seither Privatbesitz Kärnten Das Werk wurde in das Werkverzeichnis Maria Lassnigs aufgenommen. Das Authentifizierungszertifikat liegt bei. Ein junges Ehepaar mit einem Ziegenkitz – Maria Lassnigs Doppelporträt arbeitet mit reizvollen Kontrasten: zwischen dem rotem T-Shirt des Mannes und dem weißen Kleid der Frau, seinem dunklen und ihrem roten Haar, den unterschiedlichen Blickrichtungen der Figuren und des Tiers. Die großen, fast klobigen Hände des jungen Mannes, mit denen er das Ziegenkitz hält, vermitteln zugleich Unbeholfenheit und Zärtlichkeit. So sehr Lassnig die Gegensätze betont, so sehr verbindet sie die Personen und das Tier miteinander, vor allem durch die Grüntöne, die sich sowohl in den Haaren und in abgeschwächter Weise in der Haut der Menschen als auch im Fell der Ziege wiederfinden. Das Türkis-Hellblau der strahlenden Augen der Frau wiederum wiederholt sich unter anderem in deren Konturen, im linken Auge des Mannes und in seiner linken Hand – Lassnig ist eine Meisterin der Farbe. Wie so oft verzichtet sie darauf, die Figuren in einem definierten Raum zu verankern. Als Hintergrund dient die weiße, nicht grundierte Leinwand. Dazu Lassnig: „Die meisten jetzigen Maler scheinen zuerst die Umgebung der Menschen zu malen und dann sie erst hineinzustellen. Ich male zuerst die Menschen, dann erst die Umgebung, wenn überhaupt, ich gebäre sie hinein auf die leere Leinwand, in die Leere.“ (ML: Tagebuch, 29.5.2006, Archiv der Maria Lassnig Stiftung) Lassnig schuf zeit ihres Lebens immer wieder herausragende Porträts, nicht zuletzt als Auftragsarbeiten, insbesondere in New York und Berlin in den 1970er Jahren, als sie noch massiv unter Geldmangel litt. Dieses Werk allerdings entstand zu einer ganz anderen Zeit, 1999, und es ist auch kein gewöhnliches Porträt. Es handelt sich um das erste Bild, das Lassnig von Lisa und Christoph Resch malte, einem jungen Mesnerpaar, das die Künstlerin bei einem Pfarrhoffest in der Feistritz kennengelernt hatte, einer Ortschaft im Kärntner Metnitztal, wo sie seit Mitte der 1980er Jahre ihr Sommeratelier hatte. Schon bald fragte sie die beiden, ob sie nicht Lust hätten, für sie Modell zu stehen. Lassnig, immer auf der Suche nach neuen Impulsen, beginnt um diese Zeit, vermehrt mit Modellen zu arbeiten und diese in eine Idee oder einen Mythos einzubinden. Im Laufe der folgenden zehn Jahre schuf sie mit dem Ehepaar Resch als Modell sowohl die großartige „Adam-und-Eva“-Serie, die das biblische Motiv ins 21. Jahrhundert übersetzt, als auch die spektakulären „Kellerbilder“ (Vgl. hierzu: Natalie Lettner: Maria Lassnig Die Biografie. Wien 2017, S. 338-342. Vgl. auch: Lisa & Christoph Resch. „Sie wollte immer, dass wir auf den Bildern streiten“. In: Sepp Dreissinger Maria Lassnig Gespräche & Fotos. Wien 2015, S. 78-82). Die Messnerleute – so Lassnigs kreative Orthografie – steht dabei ganz am Anfang der Adam-und-Eva-Serie: Es ist einerseits noch ein Porträt – die beiden verkörpern noch nicht das erste Menschenpaar der Bibel –, andererseits deutet sich aber bereits durch die Integration des Tiers eine mythische Dimension an. (Natalie Lettner)

Auction archive: Lot number 0616
Auction:
Datum:
6 Dec 2017
Auction house:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Austria
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
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