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Auction archive: Lot number 0032

Michiel Wauters

Alte Meister
8 Nov 2022
Estimate
€25,000 - €50,000
ca. US$24,958 - US$49,917
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 0032

Michiel Wauters

Alte Meister
8 Nov 2022
Estimate
€25,000 - €50,000
ca. US$24,958 - US$49,917
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Michiel Wauters Werkstatt „König Charles II. von England zu Pferde, glorifiziert von antiken Göttern, im Hintergrund das Panorama von London (Entwurf von Abraham van Diepenbeeck)“ um 1660/1670 Tapisserie ca. 290 x 500 cm, unterer Rand beschnitten Provenienz Kunsthandel Wagner-Maurer, Wien, 1974; Sammlung Erna Weidinger (1923–2021) Ausstellung 1974 Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse, S. 94 Literatur vgl. David W. Steadman, Abraham van Diepenbeeck. Seventeenth-Century Flemish Painter, Michigan 1982, S. 48 (…”such as Charles II on Horseback, a portrait which indeed was one of those translated into a tapestry.”) Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse, Wien 1974, S. 94 (mit Abb.) Schätzpreis: € 25.000 - 50.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Katalogauszug (PDF) Teilen mit Freunden Die monumentale Tapisserie entstammt der Werkstatt von Michiel Wauters, einer der führenden Manufakturen Antwerpens. Die von den Habsburgern regierte Stadt war die herausragende Kunst-, Textil- und Luxusgütermetropole des 17. Jahrhunderts, sowohl in der Produktion als auch im Handel. Die auf den Vertrieb derartiger Kunstgüter spezialisierte Familie Forchondt unterhielt intensive internationale Beziehungen zu allen großen Herrscherzentren wie England oder Spanien. In der kaiserlichen Hauptstadt Wien jedoch wurden die hier sesshaft gewordenen Söhne der Familie Forchondt bereits in den 1660er Jahren nicht nur zu Hofjuwelieren ernannt, sondern erhielten auch eine offizielle Handelslizenz. Sie arbeiteten eng mit Michiel Wauters zusammen, der die seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bestehende Tapisserie-Werkstatt seines Vaters durch die Umsetzung von rubenesken Entwürfen zur Blüte brachte. Einer der bevorzugten Künstler dazu war Abraham van Diepenbeeck (1596-1675), welcher seit den 1620er Jahren selbst eng mit Peter Paul Rubens (1577-1640) zusammenarbeitete. (vgl. Guy Dermarcel, Flemish Tapestry, New York/ London 1999, S. 255 ff.) Das Inventar von Michiel Wauters vom 16. Oktober 1679 beschreibt eine Folge von acht Tapisserien mit Pferdedarstellungen von Abraham van Diepenbeeck. Es wurden mehrere Sets gewoben, welche sich heute zumeist in englischen Sammlungen befinden. Die Szenen sind alle inspiriert von Entwürfen, die Van Diepenbeeck für den Duke of Newcastle schuf. Sie wurden in dem 1657 publizierten und ebenfalls König Charles II. gewidmeten Buch über die Reitkünste „Methode et invention nouvelle de dresser les chevaux“ als Stiche veröffentlicht. Das Buch war als praktische Anleitung zur Pferdeerziehung konzipiert und so wurden die meisten, eher nüchtern gehaltenen, Darstellungen erst bei der Umsetzung in Wandbehänge durch klassisch-antike Adaptionen auf eine weitere repräsentative Ebene gehoben. Zu nennen wäre hier beispielsweise die Tafel 24 des Buches „Courbettes de coté à gauche“, welche erst in der Tapisserie den Pferdetrainer als „eleganten Mars“ darstellt (vgl. David W. Steadman, Abraham van Diepenbeeck. Seventeenth-Century Flemish Painter, Michigan 1982, S. 48). Auf der im Archiv des RKD, Den Haag, befindlichen Fotografie von einer Tapisserie dieser Reitschul-Darstellungen ist eine dem vorliegenden Wandbehang vergleichbare Bordürengestaltung dokumentiert (vgl. RKD, Foto-Nr. 235188). Die Komposition mit Charles II. ist jedoch im Gegensatz von Beginn an als durch die Mythologie übergeordnete Huldigung des Herrschers entworfen. Schon das von Cornelis van Caukercken (1626 - 1680) gestochene Blatt „Charles Le Second Roy de la Grande Bretagne“ (Abb. 2) zeigt damit u.a. große Nähe zu Jacob Jordaens welcher um 1650 die Entwürfe zu einer „Reitschule“ in Kombination mit antiken Gottheiten geschaffen hatte – auch Kaiser Leopold I. erwarb die gewobene Serie, sodass sich diese heute im Kunsthistorischen Museum, Wien, befindet (vgl. KHM, Inv.-Nr. Kunstkammer, T XL 1). Das am unteren Rand des Stichs nach Abraham van Diepenbeeck angebrachte Spruchband verdeutlicht zudem, dass es sich schon bei der Komposition um die einer Apotheose gleichende

Auction archive: Lot number 0032
Auction:
Datum:
8 Nov 2022
Auction house:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Austria
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Michiel Wauters Werkstatt „König Charles II. von England zu Pferde, glorifiziert von antiken Göttern, im Hintergrund das Panorama von London (Entwurf von Abraham van Diepenbeeck)“ um 1660/1670 Tapisserie ca. 290 x 500 cm, unterer Rand beschnitten Provenienz Kunsthandel Wagner-Maurer, Wien, 1974; Sammlung Erna Weidinger (1923–2021) Ausstellung 1974 Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse, S. 94 Literatur vgl. David W. Steadman, Abraham van Diepenbeeck. Seventeenth-Century Flemish Painter, Michigan 1982, S. 48 (…”such as Charles II on Horseback, a portrait which indeed was one of those translated into a tapestry.”) Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse, Wien 1974, S. 94 (mit Abb.) Schätzpreis: € 25.000 - 50.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Katalogauszug (PDF) Teilen mit Freunden Die monumentale Tapisserie entstammt der Werkstatt von Michiel Wauters, einer der führenden Manufakturen Antwerpens. Die von den Habsburgern regierte Stadt war die herausragende Kunst-, Textil- und Luxusgütermetropole des 17. Jahrhunderts, sowohl in der Produktion als auch im Handel. Die auf den Vertrieb derartiger Kunstgüter spezialisierte Familie Forchondt unterhielt intensive internationale Beziehungen zu allen großen Herrscherzentren wie England oder Spanien. In der kaiserlichen Hauptstadt Wien jedoch wurden die hier sesshaft gewordenen Söhne der Familie Forchondt bereits in den 1660er Jahren nicht nur zu Hofjuwelieren ernannt, sondern erhielten auch eine offizielle Handelslizenz. Sie arbeiteten eng mit Michiel Wauters zusammen, der die seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bestehende Tapisserie-Werkstatt seines Vaters durch die Umsetzung von rubenesken Entwürfen zur Blüte brachte. Einer der bevorzugten Künstler dazu war Abraham van Diepenbeeck (1596-1675), welcher seit den 1620er Jahren selbst eng mit Peter Paul Rubens (1577-1640) zusammenarbeitete. (vgl. Guy Dermarcel, Flemish Tapestry, New York/ London 1999, S. 255 ff.) Das Inventar von Michiel Wauters vom 16. Oktober 1679 beschreibt eine Folge von acht Tapisserien mit Pferdedarstellungen von Abraham van Diepenbeeck. Es wurden mehrere Sets gewoben, welche sich heute zumeist in englischen Sammlungen befinden. Die Szenen sind alle inspiriert von Entwürfen, die Van Diepenbeeck für den Duke of Newcastle schuf. Sie wurden in dem 1657 publizierten und ebenfalls König Charles II. gewidmeten Buch über die Reitkünste „Methode et invention nouvelle de dresser les chevaux“ als Stiche veröffentlicht. Das Buch war als praktische Anleitung zur Pferdeerziehung konzipiert und so wurden die meisten, eher nüchtern gehaltenen, Darstellungen erst bei der Umsetzung in Wandbehänge durch klassisch-antike Adaptionen auf eine weitere repräsentative Ebene gehoben. Zu nennen wäre hier beispielsweise die Tafel 24 des Buches „Courbettes de coté à gauche“, welche erst in der Tapisserie den Pferdetrainer als „eleganten Mars“ darstellt (vgl. David W. Steadman, Abraham van Diepenbeeck. Seventeenth-Century Flemish Painter, Michigan 1982, S. 48). Auf der im Archiv des RKD, Den Haag, befindlichen Fotografie von einer Tapisserie dieser Reitschul-Darstellungen ist eine dem vorliegenden Wandbehang vergleichbare Bordürengestaltung dokumentiert (vgl. RKD, Foto-Nr. 235188). Die Komposition mit Charles II. ist jedoch im Gegensatz von Beginn an als durch die Mythologie übergeordnete Huldigung des Herrschers entworfen. Schon das von Cornelis van Caukercken (1626 - 1680) gestochene Blatt „Charles Le Second Roy de la Grande Bretagne“ (Abb. 2) zeigt damit u.a. große Nähe zu Jacob Jordaens welcher um 1650 die Entwürfe zu einer „Reitschule“ in Kombination mit antiken Gottheiten geschaffen hatte – auch Kaiser Leopold I. erwarb die gewobene Serie, sodass sich diese heute im Kunsthistorischen Museum, Wien, befindet (vgl. KHM, Inv.-Nr. Kunstkammer, T XL 1). Das am unteren Rand des Stichs nach Abraham van Diepenbeeck angebrachte Spruchband verdeutlicht zudem, dass es sich schon bei der Komposition um die einer Apotheose gleichende

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Auction:
Datum:
8 Nov 2022
Auction house:
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1010 Wien
Austria
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