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Auction archive: Lot number 43

MÜNCHEN – "LEBENS-GESCHICHTE der Durchlauchtigsten Fürstinn und Frau Frau Cunigundis Herzoginn in Bayrn".

Auktion 70
2 May 2018 - 4 May 2018
Estimate
€600
ca. US$717
Price realised:
€1,400
ca. US$1,673
Auction archive: Lot number 43

MÜNCHEN – "LEBENS-GESCHICHTE der Durchlauchtigsten Fürstinn und Frau Frau Cunigundis Herzoginn in Bayrn".

Auktion 70
2 May 2018 - 4 May 2018
Estimate
€600
ca. US$717
Price realised:
€1,400
ca. US$1,673
Beschreibung:

Deutsche Handschrift auf Papier. Dat. München, 1796. Fol. Mit kalligraphiertem Titel. Jede Seite mit Doppellinien gerahmt. 19 Bl. (davon ein weißes Bl. vor dem Titel). Beschäd. Pp. d. Zt. (12)
Unbekannte Biographie der Herzogin Kunigunde. – In sauberer Kurrentschrift ausgeführte Reinschrift einer Lebensbeschreibung der Kunigunde von Österreich (1465-1520), der Schwester von Kaiser Maximilian I. und Gemahlin des bayerischen Herzogs Albrecht IV. Der Text konnte von uns nicht gedruckt nachgewiesen werden. – Die Kapitelüberschriften lauten "Cunigundens Geburt und Erziehung", "Cunigundens Vermählung", "Von besondern Tugenden unserer Cunigund", "Cunigundis Freygebigkeit gegen Ihren Kloster und Armen Schwestern", "Maximilian der I.te Röm. Kayser besucht Kunigund seine leibl. Frau Schwester im Kloster Büttrich" und "Cunigundis Gottseel. Tod"; die letzte Seite enthält einen "Anhang" mit Angaben zu den Vorfahren und Geschwistern von Herzog Albrecht IV. Mehrere Quellen überliefern Daten zur Biographie der Herzogin. Am meisten Aufschluß zur Zeit vor ihrer Heirat gibt eine im Original heute verschollene, wohl noch zu Lebzeiten der Kunigunde verfaßte Vita, die 1778 von dem Wiener Jesuiten Joseph Benedikt Heyrenbach im Druck herausgegeben wurde. Einige Urkunden und Briefe sind im Original oder alten Abschriften überliefert, und Kunigunde wird in mehreren bayerischen Chroniken gewürdigt. Der Autor ihrer Lebensbeschreibung in einem 1721 bei Straub in München erschienenen Werk zum Püttrichkloster (Bittrich Voll Deß Himmlischen Manna …, S. 27-59), die wohl auf einer älteren Quelle beruht, legt den Schwerpunkt auf ihr Klosterleben. [Den Überblick zur Quellenlage verdanken wir der Mannheimer Dissertation aus dem Jahr 2000 von K. Graf, Kunigunde, Erzherzogin von Österreich und Herzogin von Bayern-München (1465-1520) – Eine Biographie, S. 4-8]. Die in unserem Manuskript eingehend beschriebene Zeit bis zur Heirat mit Herzog Albrecht findet in dem Werk zum Püttrichkloster naturgemäß wenig Beachtung. Doch weist unser Text im zweiten Teil enge Parallelen mit der Vita in der Klosterchronik auf, insbesondere bei der Schilderung des Eintrittes von Kunigunde in das Kloster nach dem Tod Albrechts, ihrer Frömmigkeit, ihres Tagesablaufs im Kloster, ihrer einfachen Kleidung und Lebensführung, ihrer Zuwendungen an das Kloster und der Stiftungen von Kaiser Maximilian sowie schließlich von Krankheit und Tod. Auf eine direkte Abhängigkeit deutet auch die mehrfach nachzuweisende Verwendung einzelner identischer Wörter oder Satzteile. Doch finden sich wörtliche Übereinstimmungen in längeren Abschnitten nur bei der Wiedergabe von Originalquellen, so bei dem Brief der jungen Herzogin an die Oberin Clara Loder. Auch sind etwa die Ausführungen zu den Andachtsübungen oder zu den gestifteten Reliquien deutlich weniger ausführlich. Wörtliche Übereinstimmungen von ganzen Textpassagen, namentlich des Beginns mit den Ausführungen zu Charaktereigenschaften und Erziehung der Protagonistin, zeigt unser Manuskript dagegen mit der deutschen Fassung der 1793 in Augsburg erschienenen "Geschichte des erbaulichen Lebens der Prinzeßinn Ludovika Maria von Frankreich". Als Verfasser der Biographie der jüngsten Tochter von König Ludwig XV. ist der Monarchist Liévin Bonaventure Proyart (1743-1808) nachweisbar. Der anonyme Übersetzer bezeichnet sich auf dem Titelblatt als "Barfüßer-Carmeliter baierischer Provinz". Es muß hier offen bleiben, ob der Autor unseres Textes sich bei diesem Vorbild bediente oder ob er gar mit ihm identisch ist. Jedenfalls fällt die Ausführung unserer 1796 datierten Reinschrift in jene Zeit, in der Institutionen wie das Püttrichkloster durch den Geist der Aufklärung in ihrem Fortbestand bedroht waren. Seit 1782 unterhielten die Püttrichschwestern eine Mädchenschule, 1783 hatten sie Schwestern aus dem aufgelösten Ridlerkloster aufgenommen, und 1802 wurde schließlich auch die Säkularisation des Püttrichklosters beschlossen. So liegt die Annahme nahe, daß unsere Lebensbeschreibung der Kaisertochter, die mit ihrem frommen, gottgefälligen Leben dem Kloster zum Ruhm gereichte, den Bestrebungen der Staatsräson entgegenwirken sollte, zumal sie dem wittelsbachi

Auction archive: Lot number 43
Auction:
Datum:
2 May 2018 - 4 May 2018
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Germany
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

Deutsche Handschrift auf Papier. Dat. München, 1796. Fol. Mit kalligraphiertem Titel. Jede Seite mit Doppellinien gerahmt. 19 Bl. (davon ein weißes Bl. vor dem Titel). Beschäd. Pp. d. Zt. (12)
Unbekannte Biographie der Herzogin Kunigunde. – In sauberer Kurrentschrift ausgeführte Reinschrift einer Lebensbeschreibung der Kunigunde von Österreich (1465-1520), der Schwester von Kaiser Maximilian I. und Gemahlin des bayerischen Herzogs Albrecht IV. Der Text konnte von uns nicht gedruckt nachgewiesen werden. – Die Kapitelüberschriften lauten "Cunigundens Geburt und Erziehung", "Cunigundens Vermählung", "Von besondern Tugenden unserer Cunigund", "Cunigundis Freygebigkeit gegen Ihren Kloster und Armen Schwestern", "Maximilian der I.te Röm. Kayser besucht Kunigund seine leibl. Frau Schwester im Kloster Büttrich" und "Cunigundis Gottseel. Tod"; die letzte Seite enthält einen "Anhang" mit Angaben zu den Vorfahren und Geschwistern von Herzog Albrecht IV. Mehrere Quellen überliefern Daten zur Biographie der Herzogin. Am meisten Aufschluß zur Zeit vor ihrer Heirat gibt eine im Original heute verschollene, wohl noch zu Lebzeiten der Kunigunde verfaßte Vita, die 1778 von dem Wiener Jesuiten Joseph Benedikt Heyrenbach im Druck herausgegeben wurde. Einige Urkunden und Briefe sind im Original oder alten Abschriften überliefert, und Kunigunde wird in mehreren bayerischen Chroniken gewürdigt. Der Autor ihrer Lebensbeschreibung in einem 1721 bei Straub in München erschienenen Werk zum Püttrichkloster (Bittrich Voll Deß Himmlischen Manna …, S. 27-59), die wohl auf einer älteren Quelle beruht, legt den Schwerpunkt auf ihr Klosterleben. [Den Überblick zur Quellenlage verdanken wir der Mannheimer Dissertation aus dem Jahr 2000 von K. Graf, Kunigunde, Erzherzogin von Österreich und Herzogin von Bayern-München (1465-1520) – Eine Biographie, S. 4-8]. Die in unserem Manuskript eingehend beschriebene Zeit bis zur Heirat mit Herzog Albrecht findet in dem Werk zum Püttrichkloster naturgemäß wenig Beachtung. Doch weist unser Text im zweiten Teil enge Parallelen mit der Vita in der Klosterchronik auf, insbesondere bei der Schilderung des Eintrittes von Kunigunde in das Kloster nach dem Tod Albrechts, ihrer Frömmigkeit, ihres Tagesablaufs im Kloster, ihrer einfachen Kleidung und Lebensführung, ihrer Zuwendungen an das Kloster und der Stiftungen von Kaiser Maximilian sowie schließlich von Krankheit und Tod. Auf eine direkte Abhängigkeit deutet auch die mehrfach nachzuweisende Verwendung einzelner identischer Wörter oder Satzteile. Doch finden sich wörtliche Übereinstimmungen in längeren Abschnitten nur bei der Wiedergabe von Originalquellen, so bei dem Brief der jungen Herzogin an die Oberin Clara Loder. Auch sind etwa die Ausführungen zu den Andachtsübungen oder zu den gestifteten Reliquien deutlich weniger ausführlich. Wörtliche Übereinstimmungen von ganzen Textpassagen, namentlich des Beginns mit den Ausführungen zu Charaktereigenschaften und Erziehung der Protagonistin, zeigt unser Manuskript dagegen mit der deutschen Fassung der 1793 in Augsburg erschienenen "Geschichte des erbaulichen Lebens der Prinzeßinn Ludovika Maria von Frankreich". Als Verfasser der Biographie der jüngsten Tochter von König Ludwig XV. ist der Monarchist Liévin Bonaventure Proyart (1743-1808) nachweisbar. Der anonyme Übersetzer bezeichnet sich auf dem Titelblatt als "Barfüßer-Carmeliter baierischer Provinz". Es muß hier offen bleiben, ob der Autor unseres Textes sich bei diesem Vorbild bediente oder ob er gar mit ihm identisch ist. Jedenfalls fällt die Ausführung unserer 1796 datierten Reinschrift in jene Zeit, in der Institutionen wie das Püttrichkloster durch den Geist der Aufklärung in ihrem Fortbestand bedroht waren. Seit 1782 unterhielten die Püttrichschwestern eine Mädchenschule, 1783 hatten sie Schwestern aus dem aufgelösten Ridlerkloster aufgenommen, und 1802 wurde schließlich auch die Säkularisation des Püttrichklosters beschlossen. So liegt die Annahme nahe, daß unsere Lebensbeschreibung der Kaisertochter, die mit ihrem frommen, gottgefälligen Leben dem Kloster zum Ruhm gereichte, den Bestrebungen der Staatsräson entgegenwirken sollte, zumal sie dem wittelsbachi

Auction archive: Lot number 43
Auction:
Datum:
2 May 2018 - 4 May 2018
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
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auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
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