Beschreibung:

Mongolei, 19. Jh.
Gouache auf Seide, originale Seidensatin-Einfassung. In bergiger, mongolischer Landschaft erscheint visionär das Mandala des Buddha Amitayus, umgeben von acht Emanationen in den vier Haupt- und den vier Nebenrichtungen. Buddha Amitabha erscheint in der Mitte über dem Mandala, er repräsentiert sich im Zentrum dieses Mandalas in dem aktiven Aspekt seines Wesens, in Gestalt des Amitayus, als Spender "unendlichen Lebens". Das Element des Amitabha ist das Feuer, und seine Farbe die der untergehenden Sonne - des reinen Lichts. In Amitayus wird das unendliche Licht zur Quelle wahren Lebens, von Begehrlichkeit und Leidenschaften befreit. Durch ihn wird die Begrenzung durch Raum und Zeit aufgehoben, denn seine Weisheit ist die Essenz des unendlichen Lebens (Amrita), welche er in einem goldenen Gefäß (kalasha) sinnbildlich in seinen, zur Geste der Meditation, gefalteten Händen hält. Das Wasser und der Baum, die Pflanze, sind Symbole der Wiederkehr und der Dauer. Bei Amitayus ist das Wasser im Sinne von aqua vitae und als Symbol der Reinigung und Wandlung, zu verstehen. Der Lebensnektar weist auf die reine und klare Wesensnatur des, durch die Lehren des Buddha, befreiten Bewusstseins. Begleitet wird der „Buddha des Langen Lebens“ von den vier Lokapalas in den Ecken des Thangkas. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Großkönige: Den Norden beschützt Vaishravana, der Reichtumsgott, er ist der Herr der Yakshas; seine Farbe ist gelb, er hat als Attribute Lanze, Fahne und Mungo (o.r). Im Westen wohnt Virupaksha, von roter Farbe, er hält einen Stupa und eine Schlange, denn er ist der Herr der Nagas (u.r.). Im Süden ist Virudhaka; seine Farbe ist blau, sein Attribut ist ein Schwert; ihm unterstehen die Dämonen (u.l.). Im Osten herrscht Dhrtharashtra, seine Farbe ist weiß; er hält eine Mandoline und ist Herr über die Gandharvas (o.l.). „O Schutzherr Amitayus, der du aus (der Silbe) HRIH geboren bist, Auf einem Mondsitz über einem tausendblättrigen Lotos, In der zinnoberroten Farbe der aufgehenden Sonne, Bedeckt mit einem gefälligen rot-gelben Schleier. Ich verneige mich vor dir, dessen Körper geschmückt ist mit verschiedenen Gewändern und vielerlei Kleinodien, Wie ein Berg aus Rubin, der über und über von Sonnenstrahlen bedeckt ist. Ich verneige mich vor dir, der du das Leben gewährst Aus einem Pokal, der bis zum Rand mit dem Nektar der Unsterblichkeit gefüllt ist. Ihn hältst du in der Mitte deiner beiden Hände, Die geschmeidig sind wie die Zweige eines jungen Schösslings.“
Aus einer süddeutschen Privatsammlung, bis 1995 gesammelt Berieben, Wasserspuren