Beschreibung:

Otto Dix 1891 Untermhaus bei Gera - 1969 Singen. Er wurde 1933 in Dresden seiner Professur enthoben und 1934 von den Nazis mit einem Ausstellungsverbot belegt. 1933 begab sich Dix in die innere Emigration, verlegte seinen Wohnsitz nach Schloss Randegg bei Singen, 1936 nach Hemmenhofen, das bis zu seinem Tod Hauptwohnsitz blieb. Lateinisch bez. 'Homo Deus Tuus est' [Dein Gott ist (auch) Mensch], sign. und (194)8 dat. 'Christus und Pilatus'. Rs. numm. bez. '12'. Bleistift/Velin, auf Passepartout mit Tesa fixiert. WVZ Lorenz SW 3.3.8. Bl. (stark lichtrandig, kl. Stockfl.) 25,2 x 21,1 cm. Gl.u.R. Provenienz: Aus süddeutschem Privatbesitz Das Sujet der vorliegenden Bleistiftzeichnung von Otto Dix referiert auf die Passionsgeschichte. Mit satten, sich überlagernden Strichen zeigt uns der Künstler den auf einem Stuhl sitzenden, geschundenen Jesus von Nazareth mit dornenbekröntem Haupt und einem Schilfrohr in seiner rechten Hand. Dicht hinter Christus steht der römische Statthalter Pontius Pilatus, der ihn zum Tode am Kreuz verurteilt hat. Zeit seines künstlerischen Schaffens hat sich Dix in zahlreichen Werken - Ölgemälden, Lithographien und Zeichnungen in den verschiedensten Techniken - mit sakralen Themen beschäftigt. Im Zentrum der Arbeiten stand die Leidensgeschichte Christi. Dix' Darstellungen mit biblischem Inhalt sind weniger als Verkündigung der christlichen Botschaft im Medium der Kunst, sondern vielmehr als Chiffren des menschlichen Leidens in einem universellen Sinne zu lesen. Oder mit den Worten von Dix gesprochen: 'Das sind Motive [religiöse Motive; Anmerkung der Verf.], die eben derart aktuell sind, fortwährend aktuell, dass man sie nicht übersehen kann' (aus einem 1965 geführten Interview mit Maria Wetzel, zit. nach Dietrich Schubert, 'Otto Dix', Rowohlt, Reinbek b. Hamburg 2008, S. 126). Abkürzungsverzeichnis