Beschreibung:

Prunk-Steinschlossbüchse mit osmanischem Lauf 17.Jahrhundert - Dresden um 1730. Gezogener, mehrfach abgestufter und facettierter Rundlauf osmanischer Herkunft aus dem 17.Jahrhundert mit Banddamaststruktur, eisengeschnitten, mit Silbertauschierung und Resten von Vergoldung, oberseitige osmanische Meistermarke. Kanonierte Mündung mit Silber- und Goldtausia und kleinem Visier. Intaktes, reich graviertes und geschnittenes Steinschloss mit Waffentrophäen, antiker Kriegerdarstellung und Floraldekor, signiert "HEIDUCK A DRESDE". Kräftiger, leicht beschnitzter Holzschaft mit kannelierter Schaftbacke und breitem Kolben. Kannelierter Kolbenfachdeckel. Gravierte, vergoldete Messingbeschläge. Alte Sammlungsmarke. Ladestock in Holz mit Horndopper. Länge 125cm. Z 2 Leichte Altersspuren. Schöne Qualität, selten im Handel. Vgl. Heer, Stöckel, Seite 513: Martin und Christian Heiduck in Dresden 1686-1718 bzw. 1720-1750. Vergleichbare Gewehre mit osmanischen Läufen, die im Auftrag von August des Starken in die Dresdner Büchsenkammer gegeben wurden und sich heute in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden befinden, wurden in der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts von bekannten Dresdner Büchsenmachern nachträglich gezogen und montiert. Die Läufe waren entweder Schenkungen oder Beutestücke z.B. aus der Schlacht bei Dinasch/Olasch 1696. Vgl. Die Türkische Cammer, Sammlung orientalischer Kunst in der kurfürstlich-sächsischen Rüstkammer Dresden, H. Schuckelt, Seite 220