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Auction archive: Lot number 1208

SCHREIBTISCH "EN ROGNON"

Möbel & Dekoration
23 Mar 2016
Estimate
CHF40,000 - CHF60,000
ca. US$40,658 - US$60,988
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 1208

SCHREIBTISCH "EN ROGNON"

Möbel & Dekoration
23 Mar 2016
Estimate
CHF40,000 - CHF60,000
ca. US$40,658 - US$60,988
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

SCHREIBTISCH "EN ROGNON", Louis XVI, St. Petersburg um 1785/90. Mahagoni, Birke und heimische Fruchthölzer gefriest sowie ausserordentlich fein eingelegt mit Blumen, Blättern, Kartuschen, Filets und Zierfries. Nierenförmiges, wenig vorstehendes und in profiliertem Messingstab gefasstes Blatt auf gerader Zarge mit feinen, leicht kannelierten und polygonalen Säulenbeinen. Front mit Zentralschublade, flankiert von je 1 gebauchten Schublade. Feine, vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Das Zwischentablar bei der Vollendung entfernt. 109x66x72 cm. Provenienz: Aus einer europäischen Sammlung. Der hier angebotene Schreibtisch wird 2016 publiziert in: T. Semenova et al., Russian Furniture of the XVIII century in the Ermitage Collection, St. Petersburg 2016. Dieser ausserordentlich feine Schreibtisch weist die typischen Merkmale höfischer Möbel auf, welche die für Zarenfamilie tätigen Ebenisten in St. Petersburg auszeichneten: die originelle Formgebung "en rognon", die sehr delikate Blumenmarketerie und die feinen Bronzeapplikationen. Es sind einige Möbel bekannt, deren Inventarnummern darauf hinweisen, dass sie aus dem Winterpalast in St. Petersburg stammen und die eine ähnliche Formgebung und Marketerie wie der hier angebotene Schreibtisch aufweisen. Ein vergleichbarer Tisch, der dem Ebenisten C. Meyer zugeschrieben wird und sich heute in den Sammlungen der Ermitage befindet, ist abgebildet in: T. Semenova, Museumskatalog der Ermitage, 2009; Abb. 1-3). Ein weiterer, etwas einfacher gestalteter Schreibtisch ist abgebildet in: A. Chenevière, Splendeurs du mobilier russe, Paris 1989; S. 41 (Abb. 25). Die nahezu identische Form der Beine findet sich an einem ebenfalls C. Meyer zugeschriebenen Tisch, der zu den Sammlungen von Pavlowsk gehört und abgebildet ist in: Ebd., S. 103 (Abb. 84). Identische Beine besitzt auch ein Spieltisch aus der Sammlung der Fürstin Josephine Potocki (1752-1798), der bei Sotheby's London am 12.6.2002 (Katalognr. 374) verkauft wurde. Weitere ähnliche Tische wurden bei Sotheby's New York am 3.11.1989 (Katalognr. 144) verkauft, bei Sotheby's New York am 7.6.1991 (Katalognr. 98), bei Christie's New York am 18.11.1999 (Katalognr. 640) und bei Christie's London am 22.6.1989 (Katalognr. 77). Mehrere dekorative und konstruktionstechnische Elemente deuten auf einen russischen Hersteller hin und zeigen zugleich den Einfluss französischer und englischer Entwürfe auf Werke des Zarenhofes. Die Vorbilder dieser Möbel waren sowohl direkte Käufe des Hofes in London und Paris wie auch Käufe der Aristokraten auf Reisen in Westeuropa, aber vor allem auch zeichnerische Vorlagen der berühmtesten Entwerfer der Epoche. Die Kataloge von Delafosse, Neufforge, Percier et Fontaine, Chippendale, Sheraton, Hope, Grossmann, Scheich usw. erfreuten sich grösster Beliebtheit und finden in der typisch russischen Adaption ihre kongeniale Weiterentwicklung. Diese Kataloge - mit Titeln wie "Receuil de décorations intérieurs", "Journal des Luxus und der Moden", "Magazin für Freunde des guten Geschmacks", "Magazzino di mobili e modelli di mobili di ogni genere" - richteten sich nicht nur an Spezialisten, sondern auch an die potente Käuferschicht, die ihre Wünsche und Vorstellungen von "richesse d'effet" den Ebenisten, Architekten und Entwerfern mitteilten. Dies ist deshalb von grosser Bedeutung, weil sich damit die schier endlos erscheinende Formenvielfalt russischer Hofmöbel erklären lässt - und die Tatsache, dass im ausgehenden 18. Jahrhundert historisch verschiedene Stilrichtungen und Formensprachen in Russland zur gleichen Zeit gefertigt und kombiniert wurden. CHF 40 000 / 60 000 € 33 330 / 50 000

Auction archive: Lot number 1208
Auction:
Datum:
23 Mar 2016
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

SCHREIBTISCH "EN ROGNON", Louis XVI, St. Petersburg um 1785/90. Mahagoni, Birke und heimische Fruchthölzer gefriest sowie ausserordentlich fein eingelegt mit Blumen, Blättern, Kartuschen, Filets und Zierfries. Nierenförmiges, wenig vorstehendes und in profiliertem Messingstab gefasstes Blatt auf gerader Zarge mit feinen, leicht kannelierten und polygonalen Säulenbeinen. Front mit Zentralschublade, flankiert von je 1 gebauchten Schublade. Feine, vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Das Zwischentablar bei der Vollendung entfernt. 109x66x72 cm. Provenienz: Aus einer europäischen Sammlung. Der hier angebotene Schreibtisch wird 2016 publiziert in: T. Semenova et al., Russian Furniture of the XVIII century in the Ermitage Collection, St. Petersburg 2016. Dieser ausserordentlich feine Schreibtisch weist die typischen Merkmale höfischer Möbel auf, welche die für Zarenfamilie tätigen Ebenisten in St. Petersburg auszeichneten: die originelle Formgebung "en rognon", die sehr delikate Blumenmarketerie und die feinen Bronzeapplikationen. Es sind einige Möbel bekannt, deren Inventarnummern darauf hinweisen, dass sie aus dem Winterpalast in St. Petersburg stammen und die eine ähnliche Formgebung und Marketerie wie der hier angebotene Schreibtisch aufweisen. Ein vergleichbarer Tisch, der dem Ebenisten C. Meyer zugeschrieben wird und sich heute in den Sammlungen der Ermitage befindet, ist abgebildet in: T. Semenova, Museumskatalog der Ermitage, 2009; Abb. 1-3). Ein weiterer, etwas einfacher gestalteter Schreibtisch ist abgebildet in: A. Chenevière, Splendeurs du mobilier russe, Paris 1989; S. 41 (Abb. 25). Die nahezu identische Form der Beine findet sich an einem ebenfalls C. Meyer zugeschriebenen Tisch, der zu den Sammlungen von Pavlowsk gehört und abgebildet ist in: Ebd., S. 103 (Abb. 84). Identische Beine besitzt auch ein Spieltisch aus der Sammlung der Fürstin Josephine Potocki (1752-1798), der bei Sotheby's London am 12.6.2002 (Katalognr. 374) verkauft wurde. Weitere ähnliche Tische wurden bei Sotheby's New York am 3.11.1989 (Katalognr. 144) verkauft, bei Sotheby's New York am 7.6.1991 (Katalognr. 98), bei Christie's New York am 18.11.1999 (Katalognr. 640) und bei Christie's London am 22.6.1989 (Katalognr. 77). Mehrere dekorative und konstruktionstechnische Elemente deuten auf einen russischen Hersteller hin und zeigen zugleich den Einfluss französischer und englischer Entwürfe auf Werke des Zarenhofes. Die Vorbilder dieser Möbel waren sowohl direkte Käufe des Hofes in London und Paris wie auch Käufe der Aristokraten auf Reisen in Westeuropa, aber vor allem auch zeichnerische Vorlagen der berühmtesten Entwerfer der Epoche. Die Kataloge von Delafosse, Neufforge, Percier et Fontaine, Chippendale, Sheraton, Hope, Grossmann, Scheich usw. erfreuten sich grösster Beliebtheit und finden in der typisch russischen Adaption ihre kongeniale Weiterentwicklung. Diese Kataloge - mit Titeln wie "Receuil de décorations intérieurs", "Journal des Luxus und der Moden", "Magazin für Freunde des guten Geschmacks", "Magazzino di mobili e modelli di mobili di ogni genere" - richteten sich nicht nur an Spezialisten, sondern auch an die potente Käuferschicht, die ihre Wünsche und Vorstellungen von "richesse d'effet" den Ebenisten, Architekten und Entwerfern mitteilten. Dies ist deshalb von grosser Bedeutung, weil sich damit die schier endlos erscheinende Formenvielfalt russischer Hofmöbel erklären lässt - und die Tatsache, dass im ausgehenden 18. Jahrhundert historisch verschiedene Stilrichtungen und Formensprachen in Russland zur gleichen Zeit gefertigt und kombiniert wurden. CHF 40 000 / 60 000 € 33 330 / 50 000

Auction archive: Lot number 1208
Auction:
Datum:
23 Mar 2016
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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