Beschreibung:

TIBET, 18.Jh.
124(176)x96(113)
Diese seltene und äußerst detailreich dargestellte Lebensgeschichte (Jataka) schildert in unzähligen Einzelbegebenheiten das Leben und Wirken einer Gottheit oder einer religiösen Persönlichkeit aus der Bön-Tradition Tibets. Die Begebenheiten spielen in einer vielfältigen Landschaft die gestaltet ist von bewachsenen Hügeln, Baumbeständen, und belebt von zahllosen Tieren und Vögeln, wie Garudas und Kranichen u. A. m. Inmitten dieser Landschaft befinden sich Tempel, Stupas und Höhlen, in denen Lamas und Siddhas meditieren und Initiationen erteilen die mit dem Wirken des Heiligen dieser Vita in Verbindung stehen. Im Zentrum der Landschaft erhebt sich ein weißer Stupa, umgeben von sieben weiteren kleineren Stupas, und drei tempelartigen Gebäuden. Der große und die sieben kleineren Stupas sind alle unterschiedlich gestaltet, vergleichbar mit den Acht Stupas der Vita des Buddha Shakyamuni. In deren unmittelbarer Umgebung, umfriedet von einer Mauer oder einem Wassergraben (?), meditieren in Höhlen und in freiem Gelände weitere Siddhas und Lamas. Dort befinden sich auch vielerlei Gruppen von glückverheißenden Wunschbäumen, zwischen denen sich ebenso zahlreiche Tiere und Vögel versammeln. Außerhalb der Umfriedung sind vier Dreiergruppen von Stupas dargestellt, umgeben von Auren und geschmückt mit Ehrenschleifen. Alle Stupas tagen als markante Merkmale linksläufige Swastikas, wie sie in der Tradition der Bön gebräuchlich sind. Entsprechend der Reichhaltigkeit dieser Jataka-Malerei, liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei der hier dargestellten Vita um die des Begründers der Bon-Schule Shenrab Miwo handelt. Die Anhänger des "Swastika-Bon" betrachten Schenrab Miwo, ebenso als voll erleuchteten Buddha, wie der vor ca. 2500 Jahren geborene Prinz Siddharta Gautama als "Erwachter", als Buddha, anerkannt ist. Viele der Szenen dieser Lebensgeschichte sind mit Bildunterschiften versehen, die einweise schwer lesbar, jedoch eines eingehenderen Studiums bedürfen. Tempera auf Baumwollgewebe, Rückseite mit Mantra in tibetischen Schriftzeichen u.a.: Durch den Segen dieses errichteten Bildes fällt zu der Zeit starker Regen auch in diese Richtung. Mögen die Krankheiten der Menschen und die Krankheiten der Tiere unterbrochen werden und die Pflanzen und Tiere unaufhörlich gedeihen. Brokatmontierung.
Provenienz: Aus der Tibet- und Asien-Sammlung der Gebrüder Kienzle, Schwaben, zwischen 1965 und 1986 gesammelt - Kleinere Altersschäden, berieben