Eggeling 22. In hoher Aufsicht beschreibt Thuar die auf einem neutralen Untergrund wie zufällig arrangierten Gegenstände: eine Kerze, Zinnerarien in Manschetten, Tulpen und Narzissen in Vasen, einen blau marmorierten Krug sowie ein drapiertes Tuch am linken unteren Bildrand. Deutliche Konturlinien umfassen die expressiv-farbigen Objekte und verleihen ihnen einen ornamentalen Charakter. Die stilisierten Pflanzenformen erinnern an Jugendstil-Kompositionen. Der Gattung des Stillebens hat sich Thuar nur selten angenommen. Umso größere Bedeutung kommt dem vorliegenden Gemälde zu, das in der frühen Schaffensphase des Künstlers entstand, im selben Jahr, in dem ihm mit der Ausstellung dieses und zweier weiterer Werke auf der Kölner Sezession der künstlerische Durchbruch gelang. Über diese Ausstellung schrieb August Macke an Franz Marc "Nauen wirkt großartig in der Kölner Sezession. Ich auch. Alles andere ist Mist (Außer Thuar)." (Brief vom 08.01.1912 in: Wolfgang Macke. Briefwechsel Macke-Marc. Köln 1964). Durch die Vermittlung Mackes ist Thuar in der folgenden Zeit auf den wichtigsten Ausstellungen vertreten: 1912 beschickt er die Ausstellung des Sonderbundes in Köln und 1913 beteiligt er sich erneut an der Kölner Sezession, der "Ausstellung Rheinischer Expressionisten" in Bonn und dem "Ersten Deutschen Herbstsalon" in Waldens Sturm-Galerie in Berlin. Im Ausstellungskatalog der Galerie Flechtheim in Düsseldorf sind 1914 drei Bilder von Thuar aufgeführt. Besonders in den Jahren 1911 bis 1914 finden sich im Werk Hans Thuars deutliche Spuren seines Freundes und Förderers August Macke die Thuar in eine eigene unverwechselbare und überaus vitale Bildsprache übersetzt. Thuar, der lange zu Unrecht im Schatten seines berühmten Freundes stand, zählt zu den bedeutendsten Künstlern des Rheinischen Expressionismus. - Rahmen. Provenienz: Aus dem Besitz der Familie des Künstlers, Düsseldorf. Literatur: Ute Eggeling. Hans Thuar Recklinghausen 1984. Abbildung (Nr. 8) und ausführliche Beschreibung auf S. 42 ff. Ausstellungen: Cölner Sezession, Kunstgewerbemuseum Köln 1911; "Hans Thuar" Städtische Kunstsammlungen Bonn 1965 (Nr. 7); "Rheinischer Expressionismus" Leopold-Hoesch-Museum Düren 1979 (Nr. 7). Mehrere diagonale Kratzspuren und kleine Farbabsplitterungen, alt retuschiert. Moderne Kunst
Eggeling 22. In hoher Aufsicht beschreibt Thuar die auf einem neutralen Untergrund wie zufällig arrangierten Gegenstände: eine Kerze, Zinnerarien in Manschetten, Tulpen und Narzissen in Vasen, einen blau marmorierten Krug sowie ein drapiertes Tuch am linken unteren Bildrand. Deutliche Konturlinien umfassen die expressiv-farbigen Objekte und verleihen ihnen einen ornamentalen Charakter. Die stilisierten Pflanzenformen erinnern an Jugendstil-Kompositionen. Der Gattung des Stillebens hat sich Thuar nur selten angenommen. Umso größere Bedeutung kommt dem vorliegenden Gemälde zu, das in der frühen Schaffensphase des Künstlers entstand, im selben Jahr, in dem ihm mit der Ausstellung dieses und zweier weiterer Werke auf der Kölner Sezession der künstlerische Durchbruch gelang. Über diese Ausstellung schrieb August Macke an Franz Marc "Nauen wirkt großartig in der Kölner Sezession. Ich auch. Alles andere ist Mist (Außer Thuar)." (Brief vom 08.01.1912 in: Wolfgang Macke. Briefwechsel Macke-Marc. Köln 1964). Durch die Vermittlung Mackes ist Thuar in der folgenden Zeit auf den wichtigsten Ausstellungen vertreten: 1912 beschickt er die Ausstellung des Sonderbundes in Köln und 1913 beteiligt er sich erneut an der Kölner Sezession, der "Ausstellung Rheinischer Expressionisten" in Bonn und dem "Ersten Deutschen Herbstsalon" in Waldens Sturm-Galerie in Berlin. Im Ausstellungskatalog der Galerie Flechtheim in Düsseldorf sind 1914 drei Bilder von Thuar aufgeführt. Besonders in den Jahren 1911 bis 1914 finden sich im Werk Hans Thuars deutliche Spuren seines Freundes und Förderers August Macke die Thuar in eine eigene unverwechselbare und überaus vitale Bildsprache übersetzt. Thuar, der lange zu Unrecht im Schatten seines berühmten Freundes stand, zählt zu den bedeutendsten Künstlern des Rheinischen Expressionismus. - Rahmen. Provenienz: Aus dem Besitz der Familie des Künstlers, Düsseldorf. Literatur: Ute Eggeling. Hans Thuar Recklinghausen 1984. Abbildung (Nr. 8) und ausführliche Beschreibung auf S. 42 ff. Ausstellungen: Cölner Sezession, Kunstgewerbemuseum Köln 1911; "Hans Thuar" Städtische Kunstsammlungen Bonn 1965 (Nr. 7); "Rheinischer Expressionismus" Leopold-Hoesch-Museum Düren 1979 (Nr. 7). Mehrere diagonale Kratzspuren und kleine Farbabsplitterungen, alt retuschiert. Moderne Kunst
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