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Auction archive: Lot number 111

Thangka des Schutzgottes Shingjachen, Tibet, 19. Jh.

Opening
€1,500
ca. US$1,620
Price realised:
€1,920
ca. US$2,074
Auction archive: Lot number 111

Thangka des Schutzgottes Shingjachen, Tibet, 19. Jh.

Opening
€1,500
ca. US$1,620
Price realised:
€1,920
ca. US$2,074
Beschreibung:

Nyingma und Gelug Tradition, Pigment mit einem mit Wasser vermischbaren Bindemittel auf Tuch, Goldfarben, 54 x 37,5 cm, (Hr) Wir danken Dipl. Ing. Uwe Niebuhr, BA MA für seine Unterstützung der Katalogisierung des Werkes. Das vorliegende Thangka zeigt die Gottheit Shingjachen (Tib. shing bya can) aus dem tibetischen Buddhismus. Shingjachen ist eine der fünf Erscheinungsformen des Schutzgotts Pehar (Tib. pe har), die auch als die "fünf Pehar-Könige" bekannt sind. Pehar wurde im 8. Jahrhundert von Guru Padmasambhava während der Zeit des Religionskönigs Trisong Detsen (742-796, Tib. khri srong lde'u btsan) unterworfen und in das Pantheon des tibetischen Buddhismus als Schutzgottheit der Religion (Skt. dharmapāla) integriert. Die fünf Pehar-Könige stehen für alle Eigenschaften des Schutzgottes Pehar: Körper, Sprache, Geist, Wissen und Aktivität. Shingjachen verkörpert dabei das Wissen. Den fünf Pehar-Königen ist ein ikonografisches Merkmal gemeinsam: Sie tragen alle den gleichen charakteristischen Hut, woran man ihre Verbindung gut erkennen kann. In der Körperfarbe, im Attribut, in der Anzahl der Arme und beim Reittier variiert dagegen ihr Aussehen. So wird der zweiarmige Shingjachen auf diesem Thangka reitend mit blauer Körperfarbe auf einem schwarzen Pferd dargestellt, was seiner klassischen Darstellung entspricht. Seine zornige Erscheinung lässt sich im Gesicht ablesen: Das Maul mit Fangzähnen ist weit aufgerissen und die drei Augen quellen blutunterlaufen aus den Augenhöhlen. Shingjachen hat einen Bart, buschige Augenbrauen und gelocktes Haar, das ihm bis zum Kinn reicht. Auf dem Kopf trägt er den charakteristischen runden, goldenen Hut, über dem ein rotblauer, gehörnter Vogel (Skt. garuḍa) mit einer Schlange im Schnabel fliegt. Der Schutzgott trägt zudem wallende tibetische Gewänder, einen Umhang aus Tigerfell und Stiefel. Ein weißer Seidenschal mit einem Medaillon und eine schwarze Schlange hängen um seinen Hals. Shingjachens rechter Arm ist ausgestreckt. Seine rechte Hand formt die Bannungsgeste und hält gleichzeitig eine Streitaxt. Mit der Linken hält er eine Dämonenschlinge auf Brusthöhe. Der Gott sitzt dabei fest in einem roten Sattel, in dem zusätzliche Waffen stecken: Bogen, Pfeil und Schwert. Sein schwarzes Pferd ist ebenfalls zornig und zeigt den gleichen Gesichtsausdruck wie sein Herr. Es ist mit goldenen Schellen geschmückt. Das zornige Duo befindet sich auf einem brodelnden Blutsee in einer Berglandschaft, wobei es von lodernden Flammen und blaugrauen Wolken umgeben ist. In der unteren Bildmitte sind Opfergabe für Shingjachen dargebracht: drei Schädelschalen, wobei die mittlere eine Skulptur aus Teig und Butter (Tib. gtor ma) enthält. Oberhalb von Shingjachen wacht der sechsarmige, rote Hayagrīva (Tib. rta mgrin). Er ist mit drei Gesichtern und acht Beinen im seitlichen Ausfallschritt dargestellt. Im Haar sind drei wiehernde grüne Pferdeköpfe zu sehen, die Hayagrīvas typisches Erkennungszeichen sind. Er steht von Flammen umgeben auf einem Lotus in einer blauen Wolke. Links von Hayagrīva sitzt Guru Padmasambhava, zu seiner Rechten der Religionskönig Trisong Detsen. Unterhalb von Shingjachen reiten zwei Begleiter, die für Pehar typisch sind und die mit Hilfe von René Nebesky-Wojkowitzs wissenschaftlicher Aufzeichnung Oracles and Demons of Tibet (1959: 132) identifiziert werden können: Links unten reitet auf einem Maultier Sodag Gyalchen (Tib. srog bdag rgyal chen). Für ihn ist charakteristisch, dass er nur ein Auge hat und "ein Haar" auf dem Kopf. Sodag Gyalchen ist eine rote Gottheit und hält jeweils eine Schädelschale und Hackbeil in der Hand, wobei der Künstler auf diesem Thangka die Klinge des Hackbeils wohl vergessen hat. Als zweiter Begleiter ist auf einem schwarzen Pferd unten rechts reitend der rote Lekhen Togtsanpa (Tib. las mkhan thog btsan pa) zu sehen. In Rüstung gehüllt, schwingt Lekhen Thogtsanpa eine Lanze in der erhobenen Hand, die linke hält eine Dämonenschlinge.

Auction archive: Lot number 111
Auction:
Datum:
23 Mar 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

Nyingma und Gelug Tradition, Pigment mit einem mit Wasser vermischbaren Bindemittel auf Tuch, Goldfarben, 54 x 37,5 cm, (Hr) Wir danken Dipl. Ing. Uwe Niebuhr, BA MA für seine Unterstützung der Katalogisierung des Werkes. Das vorliegende Thangka zeigt die Gottheit Shingjachen (Tib. shing bya can) aus dem tibetischen Buddhismus. Shingjachen ist eine der fünf Erscheinungsformen des Schutzgotts Pehar (Tib. pe har), die auch als die "fünf Pehar-Könige" bekannt sind. Pehar wurde im 8. Jahrhundert von Guru Padmasambhava während der Zeit des Religionskönigs Trisong Detsen (742-796, Tib. khri srong lde'u btsan) unterworfen und in das Pantheon des tibetischen Buddhismus als Schutzgottheit der Religion (Skt. dharmapāla) integriert. Die fünf Pehar-Könige stehen für alle Eigenschaften des Schutzgottes Pehar: Körper, Sprache, Geist, Wissen und Aktivität. Shingjachen verkörpert dabei das Wissen. Den fünf Pehar-Königen ist ein ikonografisches Merkmal gemeinsam: Sie tragen alle den gleichen charakteristischen Hut, woran man ihre Verbindung gut erkennen kann. In der Körperfarbe, im Attribut, in der Anzahl der Arme und beim Reittier variiert dagegen ihr Aussehen. So wird der zweiarmige Shingjachen auf diesem Thangka reitend mit blauer Körperfarbe auf einem schwarzen Pferd dargestellt, was seiner klassischen Darstellung entspricht. Seine zornige Erscheinung lässt sich im Gesicht ablesen: Das Maul mit Fangzähnen ist weit aufgerissen und die drei Augen quellen blutunterlaufen aus den Augenhöhlen. Shingjachen hat einen Bart, buschige Augenbrauen und gelocktes Haar, das ihm bis zum Kinn reicht. Auf dem Kopf trägt er den charakteristischen runden, goldenen Hut, über dem ein rotblauer, gehörnter Vogel (Skt. garuḍa) mit einer Schlange im Schnabel fliegt. Der Schutzgott trägt zudem wallende tibetische Gewänder, einen Umhang aus Tigerfell und Stiefel. Ein weißer Seidenschal mit einem Medaillon und eine schwarze Schlange hängen um seinen Hals. Shingjachens rechter Arm ist ausgestreckt. Seine rechte Hand formt die Bannungsgeste und hält gleichzeitig eine Streitaxt. Mit der Linken hält er eine Dämonenschlinge auf Brusthöhe. Der Gott sitzt dabei fest in einem roten Sattel, in dem zusätzliche Waffen stecken: Bogen, Pfeil und Schwert. Sein schwarzes Pferd ist ebenfalls zornig und zeigt den gleichen Gesichtsausdruck wie sein Herr. Es ist mit goldenen Schellen geschmückt. Das zornige Duo befindet sich auf einem brodelnden Blutsee in einer Berglandschaft, wobei es von lodernden Flammen und blaugrauen Wolken umgeben ist. In der unteren Bildmitte sind Opfergabe für Shingjachen dargebracht: drei Schädelschalen, wobei die mittlere eine Skulptur aus Teig und Butter (Tib. gtor ma) enthält. Oberhalb von Shingjachen wacht der sechsarmige, rote Hayagrīva (Tib. rta mgrin). Er ist mit drei Gesichtern und acht Beinen im seitlichen Ausfallschritt dargestellt. Im Haar sind drei wiehernde grüne Pferdeköpfe zu sehen, die Hayagrīvas typisches Erkennungszeichen sind. Er steht von Flammen umgeben auf einem Lotus in einer blauen Wolke. Links von Hayagrīva sitzt Guru Padmasambhava, zu seiner Rechten der Religionskönig Trisong Detsen. Unterhalb von Shingjachen reiten zwei Begleiter, die für Pehar typisch sind und die mit Hilfe von René Nebesky-Wojkowitzs wissenschaftlicher Aufzeichnung Oracles and Demons of Tibet (1959: 132) identifiziert werden können: Links unten reitet auf einem Maultier Sodag Gyalchen (Tib. srog bdag rgyal chen). Für ihn ist charakteristisch, dass er nur ein Auge hat und "ein Haar" auf dem Kopf. Sodag Gyalchen ist eine rote Gottheit und hält jeweils eine Schädelschale und Hackbeil in der Hand, wobei der Künstler auf diesem Thangka die Klinge des Hackbeils wohl vergessen hat. Als zweiter Begleiter ist auf einem schwarzen Pferd unten rechts reitend der rote Lekhen Togtsanpa (Tib. las mkhan thog btsan pa) zu sehen. In Rüstung gehüllt, schwingt Lekhen Thogtsanpa eine Lanze in der erhobenen Hand, die linke hält eine Dämonenschlinge.

Auction archive: Lot number 111
Auction:
Datum:
23 Mar 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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