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Auction archive: Lot number 72

ALBUM AMICORUM – FREUNDSCHAFTSALBUM der Gräfin Leontine Königsmarck-Wittgenstein.

Auktion 72
9 May 2019 - 11 May 2019
Estimate
€26,000
ca. US$29,089
Price realised:
€18,000
ca. US$20,138
Auction archive: Lot number 72

ALBUM AMICORUM – FREUNDSCHAFTSALBUM der Gräfin Leontine Königsmarck-Wittgenstein.

Auktion 72
9 May 2019 - 11 May 2019
Estimate
€26,000
ca. US$29,089
Price realised:
€18,000
ca. US$20,138
Beschreibung:

Mit Hunderten von Einträgen aus Deutschland, England, Frankreich, Italien und anderen Ländern, meist von Angehörigen des Hochadels und von anderen bedeutenden Persönlichkeiten aus der Politik, aus der Wissenschaft, des Militärs und aus Kunst und Literatur. Dat. 1882 (Besitzeintrag, die Freundschaftseinträge von ca. 1880-1924). 18,5 x 12,8 cm. Mit 6 mont. Photographien, 22 (17 mont., 14 ganzseit.) Aquarellen (davon eines lose beiliegend), 2 Wappenminiaturen, 11 (3 aquarellierten, 3 mont., 6 ganzseit.) Federzeichnungen, 6 (4 ganzseit.) Bleistiftzeichnungen (davon eine mont.), Radierung, 2 mont. Speisekarten, faksimiliertem Pergamentbl. und mont. Gedächtnisblatt. 164 Bl. (und einige weiße) unter Verwendung eines gedruckten Kalendariums mit Durchschuß. Blaugrünes Maroquin d. Zt. mit dezenter Vg., Supralibros aus vg. Metall mit dem ligierten Monogramm der Besitzerin unter Grafenkrone sowie Seidenvorsätzen (Hinterdeckel am Kopf mit kleiner Kerbe, gering berieben). (187)
Leontine von Königsmarck-Wittgenstein, geborene Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (1843-1924), war die erste Gattin von Carl Hans Konstantin Graf von Königsmarck (1839-1910), Gutsbesitzer und Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes, ein Sohn des preußischen Gesandten in Konstantinopel und auch dort geboren wurde. Mit ihrem Ehemann, den sie 1864 geheiratet hatte, residierte Leontine auf Schloß Plaue an der Havel, das Theodor Fontane im fünften Kapitel seiner "Fünf Schlösser" beschrieben hat (erschienen in Berlin 1889). Fontane erwähnt dort auch den "gegenwärtigen Besitzer" und dessen Gattin Leontine. Das Äußere von Schloß Plaue ist auf mehreren der in das Album eingeklebten Photographien zu sehen. In Bayern hielt sich das Paar über längere Zeit auf, insbesondere in München und Rottach-Egern, in England von 1872-1884. Ausgedehnte Reisen führten beide zudem durch ganz Europa und in den Orient, weshalb an einigen Stellen auch Einträge in arabischer Schrift vorkommen. Die Ehe wurde um das Jahr 1900 geschieden. Die in München geborene Leontine war Ehrendame des bayerischen Theresien-Ordens und verfügte über enge Beziehungen zum bayerischen Adel und zum Haus Wittelsbach, von dem sich zahlreiche Mitglieder in das Album eingetragen haben. Das vorzüglich erhaltene Album wurde wohl um 1880 angelegt, unter Verwendung eines vorgedruckten Kalenderformulars zur Eintragung von Gedenktagen für jeden Tag des Jahres. Es war bis zum Tod der Eignerin, dem 10. Dezember 1924, in Gebrauch und wurde offenkundig von ihr ständig mitgeführt. Die Fülle der in den fast viereinhalb Jahrzehnten gesammelten Eintragungen ist schlicht überwältigend. Der europäische Adel ist mit Hunderten von Personen vertreten, darunter zahlreiche Angehörige des deutschen, französischen und englischen Hochadels sowie eine Reihe von Mitgliedern der damaligen herrschenden Häuser, angefangen mit den drei Kaisern des deutschen Reichs über mehrere deutsche Königs- und regierende Fürstenfamilien, führende Politiker, Militärs und Diplomaten, Vertreter des alten Adels in Frankreich und Italien bis zu vielen der traditionsreichen englischen Geschlechter. Dazu kommen die Einträge prominenter Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst, zum Teil mit größeren Beiträgen, Zeichnungen, Miniaturen und Notenzitaten. Während die Kurzeinträge in der Regel nur aus der Signatur bestehen, manchmal mit zugefügter Widmung, und gewöhnlich an der jeweiligen Stelle des Geburtstags mit gelegentlich vermerktem Geburtsdatum in den Kalender eingetragen wurden, finden sich die längeren Einträge fast alle auf Blanco-Durchschußblättern. Einige Einträge, vor allem jene aus England, wurden auch mit der Angabe des Ereignisses versehen, also diverser Partys und von Festen an bestimmten Orten. Solche Anlässe waren auch große Festbankette und Diners, einzelne davon im Orient, wohl in Istanbul; von diesen sind zwei Menükarten in das Album montiert worden, auf denen auch die teilnehmenden Gäste aufgeführt sind. Der kulturhistorisch wohl bedeutendste Beitrag dieses Freundschaftsbuchs stammt von dem großen Afrikaforscher Henry Morton Stanley (1841-1904), ein ganzseitiger Eintrag mit einem von eigener Hand exakt mit der Feder ausgeführten Umriß des afrikanischen Kontinents unter Einzeichnung des Flusses Kongo und der Seen des Kongobeckens sowie der Insel Sansibar, von der die Reiseroute ausgeht, darunter die Worte: "My Journeys in Africa, an(d) illustrated by the above Lakes & River. 1872. 1874. 75. 76. 77. 1879. 80. 81. 82. 83. 84. " mit voller Unterschrift Stanleys sowie der Datierung Berlin, 4. 2. 1885. Zu dieser Zeit hat Stanley an der Kongokonferenz teilgenommen, die vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 auf Einladung Bismarcks in Berlin stattgefunden hat. Stanley war dort als technischer Berater der amerikanischen Delegation tätig. Auf der Seite gegenüber findet sich eine weitere Signatur von Stanley, zudem der Eintrag von Thomas Heazle Parke (1857-1893), einem führenden Teilnehmer

Auction archive: Lot number 72
Auction:
Datum:
9 May 2019 - 11 May 2019
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Germany
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

Mit Hunderten von Einträgen aus Deutschland, England, Frankreich, Italien und anderen Ländern, meist von Angehörigen des Hochadels und von anderen bedeutenden Persönlichkeiten aus der Politik, aus der Wissenschaft, des Militärs und aus Kunst und Literatur. Dat. 1882 (Besitzeintrag, die Freundschaftseinträge von ca. 1880-1924). 18,5 x 12,8 cm. Mit 6 mont. Photographien, 22 (17 mont., 14 ganzseit.) Aquarellen (davon eines lose beiliegend), 2 Wappenminiaturen, 11 (3 aquarellierten, 3 mont., 6 ganzseit.) Federzeichnungen, 6 (4 ganzseit.) Bleistiftzeichnungen (davon eine mont.), Radierung, 2 mont. Speisekarten, faksimiliertem Pergamentbl. und mont. Gedächtnisblatt. 164 Bl. (und einige weiße) unter Verwendung eines gedruckten Kalendariums mit Durchschuß. Blaugrünes Maroquin d. Zt. mit dezenter Vg., Supralibros aus vg. Metall mit dem ligierten Monogramm der Besitzerin unter Grafenkrone sowie Seidenvorsätzen (Hinterdeckel am Kopf mit kleiner Kerbe, gering berieben). (187)
Leontine von Königsmarck-Wittgenstein, geborene Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (1843-1924), war die erste Gattin von Carl Hans Konstantin Graf von Königsmarck (1839-1910), Gutsbesitzer und Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes, ein Sohn des preußischen Gesandten in Konstantinopel und auch dort geboren wurde. Mit ihrem Ehemann, den sie 1864 geheiratet hatte, residierte Leontine auf Schloß Plaue an der Havel, das Theodor Fontane im fünften Kapitel seiner "Fünf Schlösser" beschrieben hat (erschienen in Berlin 1889). Fontane erwähnt dort auch den "gegenwärtigen Besitzer" und dessen Gattin Leontine. Das Äußere von Schloß Plaue ist auf mehreren der in das Album eingeklebten Photographien zu sehen. In Bayern hielt sich das Paar über längere Zeit auf, insbesondere in München und Rottach-Egern, in England von 1872-1884. Ausgedehnte Reisen führten beide zudem durch ganz Europa und in den Orient, weshalb an einigen Stellen auch Einträge in arabischer Schrift vorkommen. Die Ehe wurde um das Jahr 1900 geschieden. Die in München geborene Leontine war Ehrendame des bayerischen Theresien-Ordens und verfügte über enge Beziehungen zum bayerischen Adel und zum Haus Wittelsbach, von dem sich zahlreiche Mitglieder in das Album eingetragen haben. Das vorzüglich erhaltene Album wurde wohl um 1880 angelegt, unter Verwendung eines vorgedruckten Kalenderformulars zur Eintragung von Gedenktagen für jeden Tag des Jahres. Es war bis zum Tod der Eignerin, dem 10. Dezember 1924, in Gebrauch und wurde offenkundig von ihr ständig mitgeführt. Die Fülle der in den fast viereinhalb Jahrzehnten gesammelten Eintragungen ist schlicht überwältigend. Der europäische Adel ist mit Hunderten von Personen vertreten, darunter zahlreiche Angehörige des deutschen, französischen und englischen Hochadels sowie eine Reihe von Mitgliedern der damaligen herrschenden Häuser, angefangen mit den drei Kaisern des deutschen Reichs über mehrere deutsche Königs- und regierende Fürstenfamilien, führende Politiker, Militärs und Diplomaten, Vertreter des alten Adels in Frankreich und Italien bis zu vielen der traditionsreichen englischen Geschlechter. Dazu kommen die Einträge prominenter Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst, zum Teil mit größeren Beiträgen, Zeichnungen, Miniaturen und Notenzitaten. Während die Kurzeinträge in der Regel nur aus der Signatur bestehen, manchmal mit zugefügter Widmung, und gewöhnlich an der jeweiligen Stelle des Geburtstags mit gelegentlich vermerktem Geburtsdatum in den Kalender eingetragen wurden, finden sich die längeren Einträge fast alle auf Blanco-Durchschußblättern. Einige Einträge, vor allem jene aus England, wurden auch mit der Angabe des Ereignisses versehen, also diverser Partys und von Festen an bestimmten Orten. Solche Anlässe waren auch große Festbankette und Diners, einzelne davon im Orient, wohl in Istanbul; von diesen sind zwei Menükarten in das Album montiert worden, auf denen auch die teilnehmenden Gäste aufgeführt sind. Der kulturhistorisch wohl bedeutendste Beitrag dieses Freundschaftsbuchs stammt von dem großen Afrikaforscher Henry Morton Stanley (1841-1904), ein ganzseitiger Eintrag mit einem von eigener Hand exakt mit der Feder ausgeführten Umriß des afrikanischen Kontinents unter Einzeichnung des Flusses Kongo und der Seen des Kongobeckens sowie der Insel Sansibar, von der die Reiseroute ausgeht, darunter die Worte: "My Journeys in Africa, an(d) illustrated by the above Lakes & River. 1872. 1874. 75. 76. 77. 1879. 80. 81. 82. 83. 84. " mit voller Unterschrift Stanleys sowie der Datierung Berlin, 4. 2. 1885. Zu dieser Zeit hat Stanley an der Kongokonferenz teilgenommen, die vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 auf Einladung Bismarcks in Berlin stattgefunden hat. Stanley war dort als technischer Berater der amerikanischen Delegation tätig. Auf der Seite gegenüber findet sich eine weitere Signatur von Stanley, zudem der Eintrag von Thomas Heazle Parke (1857-1893), einem führenden Teilnehmer

Auction archive: Lot number 72
Auction:
Datum:
9 May 2019 - 11 May 2019
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Germany
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
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